Fragen an die Technologiestiftung Berlin

17.06.2010

Fragen an die Technologiestiftung Berlin

Video zum Jahresempfang der TSB

   

Fragen an Norbert Quinkert, Hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender der TSB Technologiestiftung Berlin, und an Dr. Adolf M. Kopp,  Geschäftsführer der TSB Innovationsagentur Berlin GmbH

 

 

Frage: Die TSB konzentriert sich bei ihrer Arbeit auf die Förderung bestimmter Technologiefelder. Nach welchen Gesichtspunkten werden die Technologiefelder ausgesucht?

 

Quinkert:  Kurz gesagt: Wir stärken Stärken. Das hat sich bewährt.

Berlin ist von der Wirtschaftskrise vergleichsweise geringer betroffen als andere Region der Republik, weil wir auf Bereiche setzen, die sehr technologie"lastig" sind. Diese Bereiche sind von der momentanen Krise unterdurchschnitt betroffen - aus unterschiedlichen Gründen: Weil sie Nischen besetzen, weil sie besonders aktiv in Asien arbeiten, weil Bereiche wie die Medizintechnik eine besondere Dynamik aufweisen.

 

 

Frage:  Wie sieht die Arbeit konkret aus? Wie fördert man ein Technologiefeld?

 

Quinkert:  Zum Bespiel durch die gezielte Förderung von bestimmten Verbundvorhaben wie sie der Zukunftsfonds leistet (Instrumente für den Magnetresonanztomographen). Eine andere Möglichkeit sind Studien, die aufzeigen, wie man das vorhandene technologische Know-how wirtschaftlich nutzen kann (Studie zur Verwertung der Daten, die Berliner Kleinsatelliten im Weltraum ermitteln, oder zur Energietechnik).

 

 

Frage: Neben der Förderung von Projekten im Technologiebereich engagiert sich die TSB besonders für naturwissenschaftlich-technische Bildung und für die Information zu Berliner Wissenschaftsthemen in der breiten Öffentlichkeit. Wo besteht da der Zusammenhang?

 

Quinkert:  Kinder und Jugendliche möglichst früh für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, ist eine sehr wichtige Zukunftsaufgabe. Nur wenn es gelingt, Nachwuchs zu gewinnen, können wir unsere Wirtschaft so technologieorientiert gestalten, wie wir das im Wettbewerb brauchen. Auch die breite Öffentlichkeit ist in diesem Zusammenhang ganz wichtig, weil für die technologische Entwicklung eine offene Gesellschaft ganz wichtig ist, die Akzeptanz für naturwissenschaftlich-technische Themen mitbringt.

  

Frage: Die TSB Innovationsagentur bietet kleinen und mittleren Unternehmen Technologie- und Innovationsberatung. Was wollen die Unternehmen denn so wissen?

 Dr. Kopp:  Grob kann man sagen, dass es meistens um Technologietransfer geht. Die Unternehmen, die uns ansprechen, sind auf der Suche nach Partnern, mit denen sie Innovationen entwickeln und vermarkten können. Eine solche Innovation muss übrigens nicht unbedingt ein Produkt sein. Es geht auch um innovative Prozesse und Dienstleistungen.

 

Frage: Gibt es thematisch besondere Schwerpunkte?

 Dr. Kopp:  Wir bieten Beratung zu Technologie und Innovation in klassischen Berliner Industriebranchen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik. Da bringen wir beispielsweise entsprechende Wissenschaftler mit den Unternehmen zusammen oder wir beraten zu Patenten. Es gibt ja sehr viele, sehr spezielle Fragen, wenn die Unternehmen neue Produkte und Prozesse entwickeln wollen.

 

Aber wir sind nicht nur in den klassischen Industriebranchen tätig. Wir bieten für Unternehmen in den Zukunftsfeldern Netzwerke und Verbünde an. Die Zukunftsfelder sind die Medizintechnik, die Biotechnologie, die Informations- und Kommunikationstechnologie, die Optik, die Verkehrssystemtechnik und die Energietechnik.

 

 

Frage: Die TSB Innovationsagentur ist auch in die Weiterentwicklung der Innovationsstrategie des Landes eingebunden. Können Sie die konkreten Erfahrungen, die Sie in der Arbeit mit den Unternehmen sammeln, in diesen doch sehr theoretischen Prozess einbringen?

 Dr. Kopp:  Genau das tun wir. Wir wissen aus den konkreten Projekten ziemlich genau, wo was wieso besonders gut funktioniert und können entsprechende Vorschläge einbringen. Oft ist es ja gar nicht die ganz große Idee, die fehlt, sondern beispielsweise eine kleine Maßnahmen wie der TransferBONUS. Beim TransferBONUS werden kleine Aufträge an Hochschulen und Forschungseinrichtungen - und damit erste Erfahrungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft - über Darlehen sehr unbürokratisch gefördert. Am TransferBONUS können wir beispielsweise schon nach wenigen Monaten sehen, dass dieses verhältnismäßig kleine Angebot sehr gut angenommen wird und Effekte bringt.

 

 http://www.tsb-berlin.de/de/tsb-gruppe/service/ansprechpartnerinnen/

 

 

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Video zum Jahresempfang der TSB

 Zum Jahresempfang der TSB kamen über 500 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Neben vielen Fakten und Zahlen zum Innovationsgeschehen in der Hauptregion stand auch eine künstlerische Performance am und im Gasometer auf dem Programm. Anschließend bot sich die Gelegenheit zu Interviews - zu sehen in unserem Video.

"Innovation in Berlin kann ich mir nicht vorstellen ohne die Technologiestiftung und die TSB Innovationsagentur," so Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, auf dem TSB Jahresempfang am 7. Juni 2010 im Gasometer Berlin-Schöneberg. Sehen Sie mehr in unserem Video...

http://www.tsb-berlin.de/index.php?id=1336&tx_ttnews[tt_news]=3652&tx_ttnews[year]=2010&tx_ttnews[month]=06&tx_ttnews[day]=13&cHash=02b804d1c7

 

Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, im Interview mit Manfred Ronzheimer.

 

 

 

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