22.06.2010
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen teilt mit:
Das Unternehmen KARL STORZ Endoskope baut seinen Berliner Standort aus
und bündelt strategische Forschungs- und Schulungsaktivitäten künftig
in der Hauptstadt. Heute stellte die Firma gemeinsam mit
Wirtschaftssenator Harald Wolf ihre Expansionspläne vor und
präsentierte mit einer der weltweit ersten Gestensteuerungen für den OP
bereits Resultate der engen Zusammenarbeit mit Berliner
Forschungseinrichtungen und Kliniken.
„Wir freuen uns, mit KARL STORZ den Weltmarktführer im Bereich der
Endoskopie sowie einen der führenden Player im Bereich moderner
OP-Systeme in die Stadt zu holen. Die Ansiedlung bedeutet die Stärkung
Berlins als Gesundheitsstadt durch technologische Innovationen und
einen Zuwachs qualifizierter Arbeitsplätze. Der Standort Berlin bezieht
seine große Attraktivität aus der engen Vernetzung innovativer
Unternehmen mit exzellenten Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen.
Die gemeinsamen Clusterstrategie Berlins und Brandenburgs in der
Gesundheitswirtschaft ist ein Erfolg: Mit rund 352.000 Arbeitsplätzen
und einer Bruttowertschöpfung von über 14 Milliarden Euro ist die
Gesundheitswirtschaft einer der entscheidenden Motoren für Wachstum und
Beschäftigung in der Hauptstadtregion. Durch die Expansion von KARL
STORZ erhält dieser Sektor weiteren prominenten Zuwachs", betont Harald Wolf, Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen.
„In neue Standorte zu investieren, bedeutet für KARL STORZ, dass wir
Zugang zu einer Technologie und Expertise gewinnen möchten. In Berlin
sehen wir diesbezüglich den großen Vorteil, mit Wissenschaft und
Anwendern, d. h. Kliniken und Ärzten in direktem Austausch stehen zu
können. Nur im interdisziplinären Dialog zwischen Ärzten, Wissenschaft
und Hersteller können wir Medizintechnik entwickeln, die den hohen
medizinischen Anforderungen gerecht wird und zum Wohle des Patienten
eingesetzt werden kann", motiviert Dr. h. c. mult. Sybill Storz die Standortaktivitäten des Unternehmens.
Bereits seit einigen Jahren ist KARL STORZ mit verschiedenen
Aktivitäten in Berlin vertreten. Dazu zählen eine Vertriebsgesellschaft
sowie ein Kundenservice, die Tochtergesellschaft how to organize GmbH,
die innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich Software
betreibt, KARL STORZ Schulungsveranstaltungen, die in Räumen der
Medical Lounge durchgeführt werden sowie eine Dienstleistungssparte,
die Produkte aus dem Bereich Finanzierung und Leasing anbietet. Zurzeit
beschäftigt die KARL STORZ Gruppe in Berlin inklusive
Tochtergesellschaften 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Künftig
sollen die Aktivitäten ausgebaut und unter dem Dach des ehemaligen
Kaiserin Augusta Hospitals gebündelt werden. Schwerpunkte liegen auf
dem Ausbau der Forschungs- & Entwicklungs-Aktivitäten -
insbesondere im Bereich der Informationstechnologien und im Aufbau
eines internationalen Schulungszentrums für Ärzte. Nach einem
entsprechenden Umbau des Krankenhauses ist für die nächsten drei Jahre
ist ein weiterer Personalzuwachs von über 15 Prozent geplant. Das
Investitionsvolumen für dieses Projekt beläuft sich auf 20 Millionen €.
Dass die enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Kliniken
am Standort Berlin bereits Früchte trägt, zeigt der KARL STORZ
MI-Report. Die Technologie, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer
Heinrich Hertz Institut (HHI) von der STORZ-Tochter how to organize
entwickelt wurde, verfügt über eine der weltweit ersten
Gestensteuerungen für Anwendungen im Operationssaal.
„In Berlin haben wir die notwendige wissenschaftliche Expertise im
Bereich der Informationstechnologie gefunden, um derartige
High-Tech-Systeme entwickeln zu können. Wir arbeiten eng mit den
Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft zusammen, haben auf der anderen
Seite aber auch die Möglichkeit, durch die Kooperation mit Kliniken
unsere Erfahrungen aus der Praxis direkt mit in den Entwicklungsprozess
zu integrieren", erläutert Prof. Dr. Omid Abri, Geschäftsführer der how to organize GmbH, den Entwicklungsprozess des MI-Reports.
Das System erlaubt die Auswahl und Bearbeitung von Bildmaterial und
Patientendaten über einen zentralen Bildschirm im Operationssaal
mithilfe von Gesten. Bisher muss der Chirurg den OP-Tisch und damit den
sterilen Bereich verlassen, um die Befunde des Patienten anschauen zu
können, oder er bittet eine Schwester im „unsterilen" Bereich, die
notwendigen Informationen bereitzustellen. Beides bindet teure
personelle Ressourcen und kostet wertvolle Zeit, die der Patient länger
in Narkose verbringen muss. Abhilfe schafft die „berührungslose"
Steuerung des MI-Reports. Das System kann unterschiedliche
Patientendaten wie Bilder, Videos, Röntgen und CT-Aufnahmen darstellen,
die vom Chirurgen während der Operation ausgewählt, vergrößert und
markiert werden können, ohne dass er den sterilen Bereich verlassen
oder die Operation unterbrechen muss. Die benötigten Daten können über
CD oder USB bzw. über Schnittstellen zu gängigen
Krankenhausinformationssystemen wie PACS, RIS und KIS eingelesen
werden. Das System wird bereits an einigen Kliniken, wie z. B. der
Klinik für Minimalinvasive Chirurgie in Berlin, eingesetzt und von KARL
STORZ weltweit vertrieben.
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