Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, unterstützt die Proteste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Bundesdruckerei Berlin. Mehr als 200 Beschäftigte der Bundesdruckerei und des Banknotendruckers Giesecke & Devrient hatten gestern erstmals vor dem Sitz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main gegen die Auftragsvergabe der Bundesbank demonstriert.
Wowereit hat sich heute mit einen Brief an Bundesbankpräsident Prof. Dr. Axel A. Weber gewandt. Der Regierende Bürgermeister forderte Weber dazu auf, die Art der Vergabe seitens der Bundesbank zu überprüfen und im Ergebnis zu korrigieren.
Wowereit äußerte sein Unverständnis über das Vorgehen der Bundesbank, durch das zwischen 130 und 180 hochqualifizierte Arbeitsplätze in Berlin aufs Spiel gesetzt werden. Der Regierende Bürgermeister wörtlich: „Vor dem Hintergrund, dass nach den mir vorliegenden Informationen ein europaweites Ausschreibungsverfahren derzeit noch nicht zwingend war und deshalb andere EU-Staaten dies auch so nicht praktizieren, kann ich diese Entscheidung gegen den Fertigungsstandort Deutschland nicht nachvollziehen."
Solange nicht in allen Staaten der Europäischen Union nach gleichen Maßregeln vergeben werde, solle die Bundesbank darauf verzichten, vorzupreschen und damit den Berliner Standort der Bundesdruckerei, bezogen auf den Banknotendruck, zu gefährden. Es handele sich, so der Regierende Bürgermeister, um ein technologisch und sicherheitstechnisch weltweit führendes Unternehmen: "Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum ein so kompetenter Betrieb wie die Bundesdruckerei ohne Not durch die Bundesbank gefährdet wird." Wowereit weiter: "Ich unterstütze ausdrücklich die Bedenken der Belegschaft und des Betriebsrats der Bundesdruckerei."
Unter dem Link http://www.verdi.de/-/XnC
finden Sie den Offenen Brief der Bundesdrucker an den Präsidenten der Deutschen Bundesbank.- - -