02.09.2010
Quelle: IHK Berlin - auch hier zu lesen
„Vieles spricht dafür, dass Berlin in Zukunft noch stärker von der beeindruckenden Wirtschaftsentwicklung Chinas profitieren kann", betonte Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, auf der 8. Außenwirtschaftskonferenz Berlin-Brandenburg. Denn in China gebe es hohen Bedarf an innovativen Technologien in Bereichen, in denen die Berliner Wirtschaft exzellent aufgestellt sei, wie beispielsweise Verkehrstechnik, Wasserwirtschaft und vor allem im Bereich der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien.
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder: Berlin hat die innovative Technik, die China benötigt. | Foto: Jens Jeske
Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf und der brandenburgische Staatssekretär für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Henning Heidemanns, betonten ebenfalls die Geschäftschancen in China und die positive Entwicklung der Außenwirtschaft in der Hauptstadtregion. Nach rückläufigen Außenhandelszahlen im vergangenen Jahr konnte Berlin im ersten Halbjahr 2010 bei den Exporten ein Plus von 17 Prozent verbuchen. In Brandenburg nahmen die Exporte um etwa 9,6 Prozent zu.
Rund 250 Teilnehmer nutzten die Chance, sich über den asiatischen Markt zu informieren. | Foto: Jens Jeske
Das große Interesse der 250 Teilnehmer der Konferenz deutet ebenfalls
darauf hin, welche Bedeutung der asiatische Markt für die Wirtschaft
der Hauptstadtregion hat. Photovoltaik-Planerin Dagmar Vogt von der
vogt group SE beschrieb China als einen Markt, an dem man als
international ausgerichtetes Unternehmen nicht mehr vorbei komme.
Insbesondere in der Solarbranche gebe es inzwischen zwar verstärkt
chinesische Konkurrenten. Doch die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen
der Energieversorgung sei in China so groß, dass auch für ausländische
Firmen genügend Möglichkeiten bestünden.
In der Podiumsdiskussion betonte Johannes Pauen, Geschäftsführer der
Kleiner und Bold GmbH, dass Design und Kommunikationstrategie auch für
chinesische Unternehmen immer wichtiger wird. | Foto: Jens Jeske
Auch die für Berlin wichtige Kreativbranche hat in China Chancen. Nach dem extensiven Wachstum der chinesischen Wirtschaft in den letzten Jahren stehen viele größere Unternehmen vor dem nächsten Schritt ihrer Entwicklung, der Entwicklung einer eigenen Marke. Hierfür sei u.a. auch das Design der Produkte und die Kommunikationsstrategie der Firmen wesentlich, wie Johannes Pauen, Geschäftsführer der Kleiner Bold GmbH, auf der Außenwirtschaftskonferenz betonte. Insofern hat sich der chinesische Markt gewandelt - während bis vor wenigen Jahren vor allem die Produktion und China als „Werkbank" im Fokus standen, sind nun auch den Binnenmarkt und Dienstleistungen für chinesische Firmen in den Fokus gerückt.
Zahlreiche Fachgespräche rundeten die Konferenz ab. | Foto: Jens Jeske
Die Teilnehmer der Außenwirtschaftskonferenz konnten sich ebenfalls länderübergreifend zu Ein- und Ausfuhrbedingungen von Waren oder zum Außenwirtschaftsrecht informieren: Fachvorträge, Best-Practice-Beispiele und Informationsstände außenwirtschaftlicher Institutionen boten hierzu zahlreiche Gelegenheiten. So waren u.a. Experten des Zolls, des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) oder der GTAI (Germany Trade and Invest) vor Ort.