01.11.2010
Fast 900 firmenübergreifende Forschungsprojekte im Großraum Berlin
AiF in Pankow reichte bundesweit fast eine Milliarde Euro für Kooperationen aus
Der Mittelstand an Spree und Havel setzt bei seiner Innovations- und Wachstumsstrategie verstärkt auf firmenübergreifende Forschungsprojekte. Nach Mitteilung der in Pankow ansässigen AiF Projekt GmbH, die in Projektträgerschaft das Kooperationsmodul des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) betreut, erhalten Innovationsfirmen in Berlin aus dem Etat des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie für insgesamt 495 firmenübergreifende Forschungsprojekte insgesamt 72 Mio. Euro; nach Brandenburg gehen weitere 52 Mio. Euro, die 378 Vorhaben aus der Industrieforschung zu Gute kommen.
Ohne ZIM-Mittel kein Projektstart
Zu den hauptstädtischen Firmen, die auf Wachstum durch Forschungskooperation setzen, gehört die Herbst Umwelttechnik GmbH in der Goerzallee. Gemeinsam mit zwei Forschungseinrichtungen und drei Unternehmen in Berlin, Brandenburg und Sachsen entwickelt der Umweltdienstleister eine bahnbrechende Technologie: einen Enthalpietauscher. Die Innovation soll u.a. in Gebäuden Kältemaschinen und Heizungen ersetzen; sie garantiert in Klimazentralen eine fast 100-prozentige Wärmerückgewinnung. Motto der Innovation: Keine Heizenergie mehr für den Winter bzw. Kühlenergie für die Sommerzeit. Geschäftsführer Dr. Leonhard Fechter ist sich sicher: „Unsere mehrfach patentgeschützte Innovation kann Klima und Umwelt nachhaltig positiv beeinflussen". Die Innovation, deren Kernstück weiterentwickelte Kapillarrohrmatten mit hygroskopischer Beschichtung zur Aufnahme der trockenen und feuchten Wärme ist, soll im kommenden Frühjahr Marktreife erreichen und gegenüber herkömmlicher Klimatisierung bis zu 70 Prozent der Energiekosten einsparen. „Ohne die BMWi-Förderung wären wir absolut nicht in der Lage gewesen, diese Entwicklung zu starten", würdigte Firmenchef Dr. Fechter die Fördermöglichkeit.
3.6 Mrd. Euro Fördergelder bewilligt
Berlin-Pankow ist seit zwei Jahrzehnten eine der ersten Förderadressen für den deutschen Mittelstand. Allein seit Sommer 2008 hat die heutige AiF Projekt GmbH (Vorgänger war die Niederlassung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.) als Projektträger des Bundeswirtschaftsministeriums im Rahmen des ZIM-Programms fast eine Milliarde Euro für Forschung und Entwicklung ausgereicht. Die rund einhundert Mitarbeiter im Norden der Hauptstadt zeichnen für eine Hauptfördersäule des Programms - Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen bzw. mit Forschungseinrichtungen - bundesweit verantwortlich. Rund 70 Prozent der eingereichten Anträge (in Summe über 7.500), so eine Zwischenbilanz, werden bewilligt. Bezogen auf die neun Förderprogramme, die die AiF in Berlin seit Beginn der 90-er Jahre im Auftrag des Bundesforschungs- und Bundeswirtschaftsministerium betreut hat, wurden in Pankow fast 3.6 Mrd. Euro für die Industrieforschung bewilligt.
Neue Dienstleistungen für den Mittelstand
Die erst vor wenigen Monaten gegründete AiF Projekt GmbH will nach Worten ihres Geschäftsführers Dr. Klaus-R. Sprung ihr breites Erfahrungsspektrum bei der fachlichen Begutachtung von FuE-Vorhaben über alle Technologiebereiche hinweg auch weiteren Förderinstitutionen in Berlin und Brandenburg zur Verfügung stellen. "Kleinen und mittleren Unternehmen bieten wir auch außerhalb unserer Projektträgerschaft an, sie in ihrem Innovationsprozess beispielsweise durch die Vermittlung von Fachpersonal und externen Kooperationspartnern sowie bei Produkt- und Firmenpräsentationen oder der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen." Der Projektträger (www.aif-projekt-gmbh.de) feiert am 16. November sein 20-jähriges Bestehen in Berlin.
Kontakt: AiF Projekt GmbH, Projektträger des BMWi, GF Dr. Klaus-R. Sprung, Tschaikowskistr. 49, 13156 Berlin, Tel. 030 48163-450, E-Mail: info@aif-projekt-gmbh.de, www.aif-projekt-gmbh.de