Fachkräftesicherung in Berlin

27.01.2011

Fachkräftesicherung in Berlin - IHK stellt neue Publikation vor

Die IHK Berlin hat Wirtschaft und Politik zu mehr Engagement bei der Fachkräftesicherung aufgerufen. So empfiehlt die Kammer u.a. den Unternehmen, gezielt Studienabbrecher anzusprechen und sie zur Aufnahme einer Berufsausbildung zu ermuntern. Nach Ansicht der IHK könnte der Berliner Senat mit der Gründung einer Fachkräfteagentur die Voraussetzung schaffen, insbesondere auswärtige Fachkräfte für einen Job in der Bundeshauptstadt anzuwerben.

„Der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Berlin hängt maßgeblich davon ab, wie gut es Wirtschaft und Politik gemeinsam gelingt, sich der Herausforderung Fachkräftesicherung schnell und konsequent anzunehmen", erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder am Donnerstag bei der Vorstellung einer Broschüre zum Thema. Die neue Publikation mit dem Titel „Sicherung des Fachkräfteangebots in Berlin im demografischen Wandel" enthält neben einer Analyse der Entwicklung von Fachkräfteangebot und -nachfrage auch Handlungsempfehlungen zur Fachkräftesicherung.

Das Thema gehöre nach Ansicht Eders daher ganz oben auf die politische und unternehmerische Agenda. In diesem Zusammenhang lobte er noch einmal ausdrücklich das Bekenntnis zu gemeinsamer Verantwortung aller verantwortlichen Akteure, wie sie in der gestern beim Regierenden Bürgermeister unterzeichneten "Berliner Vereinbarung zur Fachkräftesicherung" zum Ausdruck kommt. "Wir müssen vor allem die Jugendlichen mit Startschwierigkeiten fit für eine Ausbildung machen - das schaffen wir nur gemeinsam!", betonte der IHK-Hauptgeschäftsführer.„Ein wichtiger Baustein der Fachkräftesicherung ist eine Bildungsoffensive, die schon im frühkindlichen Alter ansetzen und über Schule, Hochschule und Ausbildung bis hin zur Stärkung der betrieblichen Weiterbildung reichen muss. Wir müssen alles dafür tun, dass bei der Bildung keiner auf der Strecke bleibt", so Eder weiter.

Nach Ansicht der IHK Berlin hat die „demografische Zeitenwende" den Berliner Ausbildungsmarkt erreicht. „Aufgrund dieser Entwicklung bietet die vorgezogene Aussetzung der Wehrpflicht in diesem Jahr sowie der doppelte Abiturjahrgang, der in Berlin 2012 die Schulen verlässt, Unternehmen die große Chance, bereits jetzt zu handeln und an die Fachkräftesicherung zu denken", bemerkte IHK-Bildungsgeschäftsführer Christoph von Knobelsdorff.

Zum Gesamtkonzept der Fachkräftesicherung gehört auch, die Zuwanderung flexibel zu steuern. „Wir müssen alle Potenziale nutzen. Deshalb könnten bei der Zuwanderungsregelung ein Punktesystem oder Qualifikationsmerkmale den Ausschlag geben. Wir brauchen jeden und können niemanden verloren geben", erklärte von Knobelsdorff.

 

 

Pressemitteilung der IHK Berlin vom 27. Januar 2011 - PE auch hier  zu lesen

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