11.03.2011
PE 10.3.2011 - auch hier zu lesen
Hannover. Die Gemeinschaft deutscher Großmessen (GDG) warnt angesichts der Lokführer-Streiks vor massiven Schäden für den Messestandort Deutschland. "Der Lokführer-Streik entzieht dem Wachstum wichtigen Sauerstoff", sagte der GDG-Vorsitzende und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe AG, Dr. Wolfram von Fritsch, am Donnerstag in Hannover.
Von Fritsch: "Die Bahn ist bei jeder großen Messe in Deutschland einer der Hauptverkehrsträger, geschätzt bei Besuchern aus dem In- und Ausland. Aber Bahnstreiks während internationaler Leitmessen, wie der CeBIT in Hannover oder der ITB in Berlin, schaden dem Messewesen nachhaltig." Auf Grund der Streiks der Gewerkschaft der Lokomotivführer war es am Donnerstag erneut bundesweit zu massiven Behinderungen im Bahnverkehr gekommen.
"Internationale Messen sind Marktplätze zur Anbahnung von Geschäften, geben dem konjunkturellen Aufschwung zusätzliche Kraft. Aussteller investieren Millionen-Summen in ihre Auftritte auf Messen, wenn aber die Besucher auf Grund von Bahnstreiks ausbleiben, kann eine Messe als Kommunikations- und Handelsplattform ihre Kraft nur bedingt entfalten."
Von Fritsch forderte die GDL im Namen der sieben größten deutschen Messeveranstalter auf, auf Streiks während großer Messen zu verzichten, vor allem mit Blick auf die laufende ITB in Berlin und die in der kommenden Woche anstehende ISH in Frankfurt. "Die CeBIT in der vergangenen Woche hat gezeigt, dass Besucher sehr sensibel auf Behinderungen bei der Anreise reagieren. Der Streik während der CeBIT hat uns 10.000 Besucher gekostet."
In der GDG sind die sieben großen deutschen Messeplätze Messe Berlin, Deutsche Messe AG (Hannover), Messe Frankfurt, Koelnmesse, Messe Düsseldorf, NürnbergMesse und die Messe München zusammengeschlossen. Zusammen erwirtschaften die Mitglieder der GDG einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro. Insgesamt investieren die ausstellenden Unternehmen nach Angaben des Institutes der Deutschen Messewirtschaft von 2009 jährlich mehr als 7,5 Milliarden Euro in ihren Messeauftritt.
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Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) sieht in dem von der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) auf dem Rücken von Unternehmen und Beschäftigten ausgetragenem Streik eine Gefährdung der konjunkturellen Erholung in Berlin und Brandenburg. Vor allem das Bestreiken der Berliner S-Bahn führt nach dem Winterchaos erneut dazu, dass tausende Pendler ihre Arbeitsstelle verspätet oder gar nicht erreichen.
UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck erklärte dazu: Die Deutsche Bahn AG, auf die das Gros des Güter- und Personenverkehrs entfällt, ist zudem der falsche Adressat. Denn die Forderung der GDL für eine Angleichung der Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen an das Niveau der Deutschen Bahn richtet sich an deren Konkurrenten. Christian Amsinck weiter: „Ein solcher Arbeitskampf ist nicht zu verantworten. Die GDL muss ihre Streikmaßnahmen aussetzen und an den Verhandlungstisch zurückkehren!" |