11.05.2011
Pressemitteilung
Berlin, den 11.05.2011 - mehr hier
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen teilt mit:
Tagung „In der Vielfalt erfolgreich. Gleichstellungspolitik an Berliner Hochschulen":
Die Erfolge der Berliner Hochschulen bei der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wissenschaft sind bemerkenswert. Das Land Berlin nimmt im bundesweiten Gleichstellungsranking der Hochschulen einen Spitzenplatz ein. Die Tagung unter dem Titel „In der Vielfalt erfolgreich. Gleichstellungspolitik an Berliner Hochschulen" wird in eindrucksvoller Art und Weise die erzielten Erfolge aufzeigen, Handlungserfordernisse bestimmen und Strategien im Austausch mit anderen Ländern entwickeln.
Frauensenator Harald Wolf: „55 Prozent Frauenanteil an den Juniorprofessuren, 37 Prozent an Neuberufungen. Mit 27,5 Prozent ist in Berlin inzwischen mehr als jede vierte Professur mit einer Frau besetzt! Der bundesweite Spitzenplatz Berlins bei der Gleichstellung an Hochschulen ist Ergebnis einer konsequenten Politik des vergangenen Jahrzehnts. In einem intensiven Dialog hat der Senat gemeinsam mit den Hochschulen individuelle Förderung mit strukturellen Veränderungen verknüpft und Genderaspekten in Forschung und Lehre verankert. Dabei haben wir die Hochschulautonomie konstruktiv genutzt. Auch nach diesen Erfolgen bleibt unser Ziel, mehr qualifizierten Frauen eine Karriere in der Wissenschaft zu ermöglichen und den Weg zu den Top-Positionen in Forschung und Lehre zu ebnen. Exzellenz und Effizienz brauchen weibliche Kompetenz! Diese stärkt der Senat durch das ,Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre 2008-2011', für das wir 3,4 Mio. € jährlich bereitstellen. Berlin soll in den nächsten Jahren zu einem international wettbewerbsfähigen Wissenschaftsstandort und Magneten für Studierende ausgebaut werden. Dabei wählen jüngere Frauen und Männer zunehmend Hochschul- und Wirtschaftsstandorte, wo Geschlechtergerechtigkeit ein zentraler Faktor der Lebens- und Arbeitsqualität ist."
Deutliche Fortschritte sind bei der Qualifizierung von Frauen für eine wissenschaftliche Tätigkeit zu verzeichnen.[1] Der Frauenanteil an den Berliner Hochschulen hat sich von 2001-2009 bei den Promotionen von 39,1 % auf 46,9 % und bei den Habilitationen von 17,7 % auf 32,2 % erhöht. Bei den Juniorprofessuren betrug im Jahr 2009 der Frauenanteil 55,5 %. Auch bei den Professuren insgesamt gab es ein deutliches Plus: Der Frauenanteil hat sich von 14,3 % im Jahr 2001 auf 27,5 % im Jahr 2009 gesteigert. Dazu beigetragen hat die Erhöhung des Professorinnenanteils bei den Neuberufungen. Er liegt seit 2006 bei durchschnittlich ca. 37 %. Im Vergleich zum Jahr 2001 waren acht Jahre später 393 Professorinnen zusätzlich in Forschung und Lehre tätig.
Wissenschaftssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner: „Die leistungsbasierte Hochschulfinanzierung, die wir mit den Hochschulverträgen 2010 bis 2013 eingeführt haben, setzt gezielte Anreize für die Berufung von Frauen. Das Berliner Chancengleichheitsprogramm und der Masterplan ,Wissen schafft Berlins Zukunft' ergänzen das Finanzierungssystem und machen Berlin zu einem attraktiven Standort für Frauen, die in Forschung und Lehre an die Spitze wollen. Dabei werden Mittel für vorgezogene Nachfolgeberufungen in Fächern mit geringem Professorinnenanteil bereit gestellt, um Frauen auf reguläre W 2- und W 3- Professuren und Gastprofessuren zu berufen. Auch die bereits erzielten Fortschritte bei der Qualifizierung von Frauen für eine wissenschaftliche Karriere werden absehbar dazu führen, dass weitere Frauen auf Professuren und in Führungspositionen in der Berliner Wissenschaft berufen werden. Berlin ist dabei bundesweit Spitze!"
Präsident der Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz: „Gleichstellungsmaßnahmen werden zunehmend in die Profilentwicklung und das Qualitätsbewusstsein der Hochschulen integriert. Zu den wichtigsten Erkenntnissen der lernenden Organisation Hochschule und der Hochschulleitungen gehört, dass eine bessere Beteiligung von Frauen und die Berücksichtigung von Genderaspekten in Forschung und Lehre das kreative Potenzial der Wissenschaft stärken. Die Berliner Hochschulen investieren viel Energie in die Gleichstellung von Männern und Frauen, trotz knapper Ausstattung. Wir sind damit im bundesweiten Wettbewerb inzwischen gut aufgestellt."
Sprecherin der Landeskonferenz, Andrea Blumtritt: „Die Hochschulen im Land Berlin konnten sich in der Gleichstellungspolitik in den vergangenen Jahren besonders profilieren. Die Kooperation von Politik und Verwaltung, Hochschulen und Frauenbeauftragten hat sich als höchst erfolgreich herausgestellt und wichtige Instrumente wie das Berliner Chancengleichheitsprogramm hervorgebracht.
Dem BCP ist es mit seinen Förderschwerpunkten stets gelungen, auf die spezifische Situation der jeweiligen Hochschulen flexibel einzugehen und auf die sich verändernden Herausforderungen an Frauenförderung adäquat zu reagieren. Diese Flexibilität ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Programms. Zugleich hat das BCP wichtige Impulse in den Hochschulen gesetzt. Damit die Hochschulen im Land Berlin auch in Zukunft ihre Vorreiterrolle weiter einnehmen, muss die Gleichstellungspolitik der Hochschulen nicht nur den hohen Standard halten, sondern sich neue Ziele setzen. Hierzu soll das 10-Punkte-Programm der LaKoF und der afg Handlungsempfehlungen geben."
[1] Die Daten erfassen die staatlichen Hochschulen des Landes Berlin, die beiden konfessionellen Hochschulen sowie die Charité - Universitätsmedizin Berlin.
Quelle: Berichte des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg