Berlinwasser gewinnt zwei neue Projekte in China

21.06.2009

Klärwerkserweiterung in Nanchang und industrielle Wiederverwendung von geklärtem Abwasser in Yuanping

Pressemitteilung 19.6.2009 - hier zum Download 

Die Berlinwasser International AG (BWI) hat zwei wichtige Erfolge auf dem chinesischen Markt errungen: die Akquisition eines langjährigen Betreibervertrags für eine Kläranlage in Yuanping und die Kapazitätserweiterung des in Nanchang 2004 gebauten und betriebenen Klärwerks.

In der chinesischen Stadt Yuanping in der Provinz Shanxi, wird die Berlinwasser International AG ein bestehendes Klärwerk mit einer Kapazität von 50.000 m³/Tag übernehmen, ertüchtigen und betreiben. Der in Yuanping unterzeichnete Vertrag hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Das hierfür mit der Sino-Dutch Water Investment Group Co., Ltd, SDWIG gegründete Joint Venture sieht ein Investitionsvolumen von rund 18,9 Mio. Euro vor.

„Wir wenden den Gedanken von Wasser-Re-use und Kreislaufwirtschaft innovativ in der Wasserwirtschaft an", erläutert Dieter Ernst. „Dem Klärwerksbetrieb nachgeschaltet werden wir eine Anlage zur Wasseraufbereitung (30.000 m³/Tag) bauen und betreiben, wobei das gereinigte Abwasser Prozesswasserqualität für die industrielle Nutzung erhält." Neben der Stadt Yuanping ist der Aluminiumhersteller Shanxi Luneng Jinbei Alumina Company Ltd, der Vertragspartner, der das Prozesswasser abnimmt und eine der modernsten Aluminiumhütten Asiens mit einer Jahreskapazität von 1 Millionen Tonnen betreibt.

Ein weiterer Erfolg ist in Nanchang, der Hauptstadt der Provinz Jiangxi zu verzeichnen: die Kapazitätserweiterung der 2004 von der Berlinwasser International AG gebauten und seitdem betriebenen Kläranlage Qingshanhu um 170.000 m³/Tag auf aktuell 500.000 m³/Tag mit einem Projektvolumen von 310 Millionen RMB (ca. 33 Millionen Euro). Die Bauarbeiten sollen in sechs Monaten abgeschlossen sein.

„Um noch besser auf die Anforderungen des dynamischen Marktes zu reagieren, haben wir unser China-Geschäft in einem regionalen Tochterunternehmen, der Berlinwasser China Holdings, konzentriert. Der Firmensitz in Hongkong und die Repräsentanz in Shenzhen bieten die logistischen und personellen Voraussetzungen, Management-Know-how und Erfahrung aus Berlin zu allen Themen rund um Wasser und Abwasser für chinesische Städte und Industrien gezielter verfügbar zu machen", erläutert Dieter Ernst das China-Engagement.

Berlinwasser International AG, die das Know-how der Berliner Wasserbetriebe international vermarktet, betreibt über seine Tochter Berlinwasser China Holdings in China eine Klärwerkskapazität (Trockenwetter) von 890.000 m³/Tag. Zum Vergleich: Berlin verfügt über eine Klärwerkskapazität von 620.000 m³/Tag. „BOT- (Build-Operate-Transfer) oder TOT- (Transfer- Operate-Transfer) Projekte werden wir auch weiter konsequent verfolgen", unterstreicht Dieter Ernst. Das China-Geschäft ist und bleibe eines der herausragenden Felder des Unternehmens.

Hintergrund:

Nanchang   

Am 16. Januar 2003 unterzeichnete die BWI AG die Projektverträge zum Bau und Betrieb der Kläranlage Qingshanhu mit dem städtischen Versorgungsunternehmen (MPUB) und der Entwässerungsgesellschaft (NSDPL) der Stadt Nanchang, Hauptstadt der Provinz Jiangxi im Südosten Chinas.

Das in einem kurzen Zeitraum unterschriftsreif entwickelte BOT-Projekt konnte nach nur 18 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen werden. In der Betriebsperiode von 20 Jahren trägt die BWI AG die Verantwortung für den reibungslosen Betrieb und eine nach den geltenden Umweltschutzstandards Klärung der Abwässer. Die Projektgesellschaft Nanchang Qingshanhu Project Co., Ltd. ist zur Realisierung des Projekts gegründet worden. Die Inbetriebnahme fand am 23. Oktober 2004 statt.

 Berlinwasser Nanchang

The view from the digestion tanks reveals the dimensions of the plant. Quelle: Berlinwasser International AG

In der ersten Ausbaustufe hat die Kläranlage eine Kapazität von 330.000 m³/Tag und reinigt das Abwasser von rund 1 Million Menschen der 3,5 Millionen Stadt.
Die Anlage besteht aus einer mechanischen und einer biologischen Reinigungsstufe. Die anfallenden Schlämme werden einer Faulung zugeführt. Die Entsorgung der Schlämme erfolgt auf einer Deponie der Stadt Nanchang.

 Berlinwasser nanchang2

German know-how and environmental technology purifying wastewater in Nanchang. Quelle: Berlinwasser International AG

In der zweiten Ausbaustufe, die jetzt in sehr kurzer Zeit realisiert werden soll, wird die bestehende Kapazität in diesem Jahr um 170.000 m³/Tag auf 500.000 m³/Tag erweitert. Insbesondere den von der Stadt geforderten CSB-Grenzwert (chemischer Sauerstoffbedarf) gilt es einzuhalten. Das Investitionsvolumen beträgt rund 7,6 Millionen Euro.

Hefei

Am 24. November 2004 wurden die Verträge für das Projekt „Übernahme und Betrieb der Kläranlage Wang Xiao Ying" in der chinesischen Provinzhauptstadt Hefei (Vertragssumme 480 Mio. RMB) mit der „Hefei Construction Commission" unterzeichnet. Dem Projekt in der Provinz Anhui lag eine internationale Ausschreibung zugrunde, die BWI gemeinsam mit ihrem chinesischen Partner, der East China Engineering Science & Technology Co. Ltd. (ECEC), einem chinesischen Ingenieurbüro, gewonnen hatte. Zur Realisierung des Projektes wurde die Projektgesellschaft Hefei Wang Xiao Ying Sewage Treatment Co., Ltd. gegründet. Das Unternehmen übernahm die Kläranlage und eine exklusive Konzession für einen Zeitraum von 23 Jahren.

 Bei dieser größten Anlage in der Provinz Anhui handelt es sich um eine denitrifizierende Belebtschlammanlage mit simultaner biologischer Phosphorelimination und mechanischer Schlammbehandlung. Die Anlage ist in 2 Ausbaustufen erstellt worden, wobei die erste Stufe seit 1998 und die zweite Stufe seit Anfang 2002 in Betrieb ist. Die Anlage läuft seit Inbetriebnahme in geregeltem Betrieb und entsorgt das Abwasser von rund einer Million Menschen.

Xian

Bereits 1997 unterschrieben die Berliner Wasserbetriebe mit dem Wasserbetrieb Xian und einer Finanzierungsgesellschaft aus Hongkong den Joint Venture Vertrag über Bau und Betrieb des Wasserwerkes Xian-Süd. Nach dreijähriger Bauzeit wurde am 9. November 2001 die Anlage mit einer Kapazität von 500.000 m³/Tag in Betrieb genommen.

Die Anlage versorgt rund 3 Millionen Menschen in der ehemaligen Kaiserstadt Xian. Das Wasserwerk beseitigte die aus einer dynamischen industriellen und touristischen Entwicklung resultierende Wasserknappheit der Stadt und stellt die vollständige Versorgung der Bevölkerung sicher. Für den Einzug der Wassergebühren ist die Stadt Xian zuständig.

Der 80 km entfernte Goldschlüssel-Stausee liefert das Rohwasser für das Wasserwerk, das zu den modernsten und leistungsfähigsten Anlagen der Volksrepublik China zählt. Im Dezember 2003 hat BWI seine Anteile am Wasserwerk im chinesischen Xian an den Hauptgesellschafter, den Wasserbetrieb Xian, verkauft. Der Grund war ein Erlass der chinesischen Zentralregierung aus dem Jahr 2002, in dem Vertragsbedingungen mit festen Dividendenvereinbarungen für ausländische Beteiligte für unzulässig erklärt wurden. Damit entfiel die rechtliche Grundlage für das Engagement der BWI AG. Nach wie vor bestehen jedoch vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehungen zwischen BWI AG und dem Wasserwerk Xian.

Weitere Informationen zu den Asien-Projekten von BWI:

http://www.berlinwasser.net/content/language1/html/278.php

 

Pressekontakt

Berlinwasser International AG
André Beck
Senior Manager Communications
Stralauer Str. 32
10179 Berlin
www.berlinwasser.com
info@berlinwasser.net
+49 30 814 68 585

 

 


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Deutsche Umwelttechnologie für nachhaltige Lösungen auf dem chinesischen

Wasser- und Abwassermarkt - Neue Projekterfolge für Berlinwasser

Beijing - Als Sprecher der BDI-Wirtschaftsdelegation, die Bundesumweltminister Gabriel auf seiner China-Reise begleitet und anlässlich des 3. Deutsch-Chinesischen Umweltforums vom 17. bis 19. Juni 2009 in Foshan erklärt Dieter Ernst, CEO der Berlinwasser International AG:

„Das von den Umweltministerien Deutschlands und Chinas, dem Asien-Pazifik-Ausschuss der deutschen Wirtschaft sowie von der Regierung Guangdong getragene Umweltforum zeigt, dass Umwelttechnologien aus Deutschland ökonomisches Wachstum in China nachhaltig mitgestalten."

CO2-Minderung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz treffen in China mittlerweile ebenso wie Wasser-Ressourcen-Management auf offene Ohren und finden gestiegene Nachfrage. Während eines Workshops im Rahmen des 3. Deutsch-Chinesischen Umweltforums präsentiert Dieter Ernst Strategien zur Behandlung und Nutzung von Klärschlamm.

Vor dem Hintergrund des Infrastrukturprogramms der chinesischen Regierung von rund 460 Milliarden Euro bietet China einen attraktiven Markt für deutsche Umwelttechnologie. Die wichtigsten Assets der BWI AG auf dem Weg in China sind das Wasserwerk in Xian und die Klärwerke in Hefei und Nanchang.

„Sowohl unter betriebswirtschaftlichen als auch unter Umweltstandard-Gesichtspunkten können wir als deutsche Unternehmen unsere Kompetenz und Erfahrung für beispielhafte Industrie- und Beratungsprojekte einbringen. In China wird Kontinuität honoriert. So betreibt die Berlinwasser International AG ihre Anlagen auch als Lehrbeispiele, wie sich Nachhaltigkeit und Umweltschutz in die Praxis umsetzen lassen. Das zeigt die Resonanz von Behörden und Fachwelt auf unsere Projekte," erklärt Dieter Ernst.

Beijing, 19. Juni 2009

 

 


Press release from 6/19/2009: New project successes for Berlinwasser
German environmental technology for sustainable solutions in the Chinese drinking water supply and wastewater market

(Presse-Archiv): Deutsche Wassertechnologie im Ausland

 

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