31.03.2012
Die IHK Berlin bewertet das Wirtschaftswachstum Berlins im vergangenen Jahr grundsätzlich positiv. Zugleich sieht sie sich in ihrem Engagement für eine weitere Stärkung des Industriestandortes bestätigt. Nach den vorläufigen amtlichen Zahlen für 2011 konnte Berlin mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent zwar nicht mit dem bundesweiten Zuwachs von 3,0 Prozent gleichziehen. In den vergangenen Jahren wurden die Werte für die Hauptstadt bei Nachberechnungen jedoch stets deutlich nach oben korrigiert. Die längerfristige Wachstumsrate der hauptstädtischen Wirtschaft liegt daher deutlich über dem Niveau der meisten anderen Bundesländer.
„Der Blick auf die Zahlen des zurückliegenden Jahres und der Jahre davor zeigt uns, dass die Berliner Wirtschaft mittlerweile ein verlässlicher Wachstumsmotor ist. Allen Verunsicherungen und Krisen zum Trotz hat die Wirtschaftskraft der Hauptstadt in den vergangenen sieben Jahren um 15 Prozent zugelegt, weit stärker als in den übrigen Bundesländern", bewertete Christian Wiesenhütter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, die ersten Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung 2011. Handel, Gastgewerbe und Dienstleister zeigen sich gut aufgestellt.
Erfreulich stimmte aber vor allem die sehr gute Entwicklung von Industrie und Baugewerbe im vergangenen Jahr. Ohnehin steigern die ansässigen Industriebetriebe ihre Wertschöpfung seit Jahren schneller als in anderen Bundesländern. „Diese Entwicklung ist Bestätigung dafür, dass Berlin mit seiner neuen Industriepolitik den richtigen Weg eingeschlagen hat. Doch Berlin kann ein noch schnelleres Wachstumstempo vorlegen, wenn die industrielle Basis der Hauptstadt weiter an Breite gewinnt", so Wiesenhütter. Die Präsenz von industriellen Wertschöpfungsketten und zugehörigen Dienstleistern sei Schlüssel für langfristig hohes Wachstum. Das Bekenntnis zum Industriestandort Berlin müsse daher weiterhin Grundlage der Berliner Wirtschaftspolitik sein. Zukünftig sollte dabei auch die Ansiedlung von Leitungs- und Entwicklungsabteilungen in Berlin im Vordergrund stehen. „Denn so können wir unsere Standortvorteile bei Humankapital und Wissenschaft besser ausspielen", stellte Wiesenhütter fest.
Pressemitteilung der IHK Berlin vom 29. März 2012 - auch hier zu lesen
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Potsdam. „Das Verarbeitende Gewerbe in Brandenburg ist 2011 einmal mehr seinem Ruf als Wachstumsmotor gerecht geworden. Die märkische Industrie hat sich nach ersten vorläufigen Zahlen des Arbeitskreises ‚Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder’ besser entwickelt als der Durchschnitt aller Bundesländer. In der heimischen Bauwirtschaft hat vor allem der Bau des neuen Flughafens BER als größtem Brandenburger Infrastrukturprojekt für einen kräftigen Wachstumsschub gesorgt.“ Das erklärte Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers zu den heute vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlichten Ergebnissen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2011.
Nach der ersten vorläufigen Berechnung, die vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ vorgelegt wurden, stieg das BIP 2011 im Land Brandenburg preisbereinigt um 2,8 Prozent. Brandenburg lag damit im Durchschnitt der neuen Bundesländer. Deutschlandweit stieg das BIP um 3,0 Prozent. Mit hohen Zuwächsen haben nach Information des Arbeitskreises insbesondere das Produzierende Gewerbe und das Baugewerbe zur Steigerung der brandenburgischen Wirtschaftsleistung beigetragen. Der Anteil dieser beiden Bereiche am BIP liegt in Brandenburg bei 20 Prozent.
„Dass die Steigerung des BIP in Brandenburg etwas unter dem Bundesdurchschnitt liegt, ist vornehmlich der vergleichsweise geringeren Exportaktivität der märkischen Unternehmen geschuldet. Es ist daher richtig und wichtig, neben der Substanzpflege die Exportfähigkeit der Brandenburger Wirtschaft weiter zu stärken“, sagte Minister Christoffers. Insbesondere für kleine Firmen aus innovativen und Technologie affinen Branchen sei das internationale Geschäft unerlässlich, um auch national konkurrenzfähig zu bleiben.
Hinweis: Der Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder“ weist darauf hin, dass die heute vorgelegten Ergebnisse aufgrund revisionsbedingter Änderungen nur eingeschränkt mit den bisher veröffentlichten BIP-Daten der Vorjahre vergleichbar sind. Erste detaillierte Länderergebnisse, aufgegliedert nach Wirtschaftszweigen, wurden für den 5. Juli angekündigt.