17.04.2012
http://investor.firstsolar.com/releasedetail.cfm?ReleaseID=664797
April 17, 2012
TEMPE, Ariz., April 17, 2012 - First Solar passt seine weltweite Produktion an, um auf die drastisch veränderte Marktsituation in Europa zu reagieren, Kosten zu senken und zugleich das Unternehmen auf die Chancen nachhaltiger Märkte auszurichten. Dies gab das Unternehmen heute bekannt. Im Rahmen der Restrukturierung wird First Solar seine Produktionsstätten in Frankfurt (Oder) im vierten Quartal 2012 schließen und damit rund 1.200 Arbeitsplätze abbauen.
First Solar wird zudem vier seiner Produktionslinien am Standort Kulim, Malaysia, zum 1. Mai 2012 auf unbestimmte Zeit stilllegen. Damit gehen dort rund 550 Arbeitsplätze in der Produktion verloren. Zusammen mit dem Abbau weiterer Stellen in den USA und Europa sinkt die Zahl der Mitarbeiter von First Solar durch diese Maßnahmen weltweit um rund 2.000. Dies entspricht etwa 30 Prozent aller Stellen.
"Der europäische Solarmarkt ist zum jetzigen Zeitpunkt ohne Förderung größtenteils wirtschaftlich nicht überlebensfähig. Angesichts gewaltiger wirtschaftlicher Herausforderungen haben die europäischen Staaten ihre Förderprogramme früher als ursprünglich geplant zurückgefahren. Die Unterstützung von PV-Großanlagen - und damit unser Kerngeschäft - hat darunter überproportional stark gelitten. Diese Kürzungen hatten dramatische Auswirkungen auf die Nachfrage. Dadurch kann unsere Produktion in Europa langfristig nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, sodass wir gezwungen sind, uns an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen", sagt Christopher Burghardt, Geschäftsführer First Solar GmbH und zuständig für den Vertrieb in Europa. "Wir werden weiterhin Service und Support für unsere Produkte in Europa bieten und mit unseren strategischen Kunden PV-Großkraftwerke in nachhaltigen Märkten weltweit entwickeln", so Burghardt.
"In den vergangenen fünf Jahren haben wir zusammen mit der Politik einen stark wachsenden erneuerbaren Energien Markt geschaffen. Uns ist bewusst, dass ohne die große politische Unterstützung das Wachstum der Solarindustrie nicht möglich gewesen wäre. Ein besonderer Dank gilt der der Stadt Frankfurt an der Oder und dem Land Brandenburg für ihre Unterstützung", sagt Burghard von Westerholt, Geschäftsführer First Solar Manufacturing GmbH und Werksleiter in Frankfurt (Oder).
"Vor allem danken wir aber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre harte Arbeit und ihr großes Engagement für stets höchste Qualität. Uns ist bewusst, was diese Maßnahmen für jeden einzelnen Mitarbeiter bedeuten, und wir haben uns mit den jetzt gefällten Entscheidungen sehr schwer getan. Wir bemühen uns, die Auswirkungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so weit wie nur möglich abzufedern und die Veränderungen möglichst sozialverträglich zu gestalten", sagt von Westerholt.
First Solar erwartet, dass diese Aufwendungen überwiegend im ersten Quartal 2012 anfallen, der Rest über das Jahr verteilt. Zusätzlich hat First Solar im laufenden Jahr freiwillig Kredite in Höhe von 145 Millionen US-Dollar vorzeitig zurückgezahlt. Dies entspricht der vollständigen Rückzahlung ausstehender Darlehensbeträge in Deutschland.
Über First Solar
First Solar ist ein weltweit führender Anbieter umfassender Photovoltaik-Solaranlagen, die die fortschrittlichen Dünnschichtmodule des Unternehmens nutzen. Die integrierten Lösungen für PV-Kraftwerke liefern eine wirtschaftlich attraktive Alternative zur heutigen Erzeugung von Elektrizität auf Basis fossiler Brennstoffe. First Solars Systeme für erneuerbare Energien schützen und verbessern die Umwelt, von der Rohstoffbeschaffung bis zur Rücknahme und zum Recycling am Ende des Lebenszyklus. Weitere Informationen über First Solar erhalten Sie unter http://www.firstsolar.com.
Kontakt
Brandon Mitchener
+32 (2) 233-1113
BMitchener@firstsolar.com
SOURCE: First Solar, Inc.
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http://investor.firstsolar.com/releasedetail.cfm?ReleaseID=664793
April 17, 2012
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Um diese erheblichen Kosteneinsparungen zu erzielen, wird das Unternehmen 245 bis 370 Millionen US-Dollar für die Restrukturierung und damit zusammenhängende Maßnahmen aufwenden, davon 80 bis 120 Millionen US-Dollar Barauslagen, einschließlich:
First Solar erwartet, dass diese Aufwendungen überwiegend im ersten Quartal 2012 anfallen, der Rest über das Jahr verteilt. Zusätzlich hat First Solar im laufenden Jahr freiwillig Kredite in Höhe von 145 Millionen US-Dollar vorzeitig zurückgezahlt. Dies entspricht der vollständigen Rückzahlung ausstehender Darlehensbeträge in Deutschland.
Wir haben die Lage sorgfältig analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass unsere Produktion aufgrund der gravierenden Verschlechterung der Marktbedingungen in Europa wirtschaftlich nicht mehr nachhaltig ist und dass ein Weiterbetrieb nicht in unserem langfristigen Interesse ist", sagte Mike Ahearn, Chairman und Interim-CEO von First Solar. "Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht, besonders vor dem Hintergrund, wie wichtig der europäische Markt und unsere Mitarbeiter dort für die Entwicklung unseres Unternehmens und der gesamten Solarbranche gewesen sind. Wir werden alle betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fair behandeln. Wir werden zudem unsere Beziehungen zu europäischen Geschäftspartnern ausbauen, die im Einklang mit unserer Strategie sind, weltweit PV-Großkraftwerke in nachhaltigen Märkten zu entwickeln."
Mike Ahearn weiter: "Der Solarmarkt hat sich drastisch verändert. Deshalb passen wir unsere Marktstrategie und unsere Produktion umgehend an. Unser Ziel ist es, unseren Wettbewerbsvorteil zu halten und weiter darauf aufzubauen. Nach einer Phase stabilen Wachstums liegen die Kapazitäten von First Solar nach den Kürzungen der Solarförderung in wichtigen traditionellen Märkten über der gegenwärtigen Nachfrage. Als Folge dessen müssen wir die Produktion unbedingt anpassen und Ausgaben reduzieren, um den gesunkenen Nachfrageprognosen gerecht zu werden. Diese Maßnahmen werden es uns erlauben, unsere Ressourcen auf die Entwicklung derjenigen Märkte zu konzentrieren, in denen wir innerhalb der kommenden Jahre ein signifikantes Wachstum erwarten."
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http://www.stk.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=547970
17.04.2012 - Ministerpräsident Matthias Platzeck und Wirtschafts- und Europaminister Ralf Christoffers äußerten nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Potsdam Unverständnis für das Vorgehen der US-Konzernspitze, Gespräche über den Standort anzubieten und dennoch das Aus für die Werke via Presseerklärung zu verkünden. Es gehe um 1.200 Arbeitsplätze. Die Landesregierung sei von der Entscheidung überrascht worden, betonte Platzeck, zumal es zuvor vielfältige Gespräche zur Zukunft der Solarunternehmen gegeben habe.
Platzeck und Christoffers zufolge hat die Landesregierung mit sofortiger Wirkung eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich um die Stabilisierung des Industriestandortes Frankfurt (Oder) bemühen werde. Unter der Leitung des Wirtschaftsministers arbeiten darin die Ressortchefs für Wissenschaft und Forschung, der Finanzen sowie für Arbeit und Soziales.
Bereits am (morgigen) Mittwoch ist in Potsdam ein Gespräch von Ministerpräsident Platzeck und Wirtschaftsminister Christoffers mit First-Solar-Konzernchef Michael Ahearn und weiteren Mitgliedern der Unternehmensführung sowie Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke anberaumt.
First Solar hatte die Einstellung der Produktion in Deutschland mit veränderten Marktbedingungen angesichts der überraschend gekürzten Förderprogramme durch die Bundesregierung und andere europäische Staaten begründet.