Auf Einladung der Vereinigung
der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) haben sich gestern
Abend die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, sowie die
Staatssekretärin für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Claudia Zinke, mit
Vertreten von IHK, Handwerkskammer, Bauindustrieverband, Fachgemeinschaft Bau,
Maler- und Lackiererinnung sowie dem Landesverband Freier Immobilien- und
Wohnungsunternehmen im Haus der Wirtschaft getroffen.
Alle Beteiligten vereinbarten ein Monitoring der Umsetzung des
Konjunkturpakets II in Berlin. Ziel ist vor allem die zügige Realisierung von
Projekten. Weiter wurde vereinbart, den aktuellen Bearbeitungsstand bereits
begonnener oder vergebener Projekte der Senatsverwaltungen und der Bezirke
zusammenzuführen und nach Möglichkeit auf der Internetseite der Senatsverwaltung
für Finanzen zu veröffentlichen. Zudem wurden regelmäßige Treffen aller
Beteiligten bei der UVB beschlossen.
UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck sagte nach dem Gespräch:
„Berlin stehen 632 Millionen Euro aus dem Konjunkturpakt II zur Verfügung. Die
Investition dieser Mittel wird eine erhebliche konjunkturstabilisierende Wirkung
auf die Wirtschaft in der Stadt haben. Ein Monitoring, mit dem wir nun die
Umsetzung des Konjunkturpaketes II begleiten werden, hat sich bereits beim
Großprojekt BBI als erfolgreich erwiesen. 80% der Aufträge gingen an Unternehmen
von hier."
Die UVB begrüßt darum, dass
der Senat die Initiative der Wirtschaft für ein Monitoring der Umsetzung des
Konjunkturpaketes II aufgenommen hat und so gemeinsam mit den Verbänden und
Kammern einen sachgerechten, zügigen und umfassenden Einsatz der Mittel
gewährleisten will.
Dazu sagte Amsinck:
„Die Rahmenbedingungen dafür sind gut. Mit dem Heraufsetzen der Wertgrenzen für
die Vergabe von öffentlichen Aufträgen verfügen die Verwaltungen und Bezirke
über ein Instrument, um zügig handeln zu können. Damit die Unternehmen aber auch
wirklich zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert werden, müssen sie sich jetzt
im Unternehmer- und Lieferantenverzeichnis für öffentliche Aufträge (ULV) listen
lassen. Falls dies noch nicht geschehen ist, raten wir allen Betrieben, dies
zügig nachzuholen."
Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer sagte: "Mein Ziel und
Ziel des Senats ist es, dass die Mittel aus dem Konjunkturprogramm II zügig und
vollständig für sinnvolle und nachhaltige, insbesondere energetische Bauprojekte
verausgabt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat für Ihren
eigenen Verantwortungsbereich überaus schnell reagiert."
Nachdem Anfang April 2009 die Mittel für das
Konjunkturprogramm II bereitgestellt worden sind, wurden innerhalb einer Woche
nahezu alle Planer beauftragt, so dass nach Abschluss der Planungen sich die
Anzahl der Vergabeverfahren für Bauaufträge in den nächsten Wochen spürbar und
stetig erhöhen wird.
Bis zum November 2009 sollen mindestens 40% der Aufträge
erteilt worden sein. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat in ihrem
Verantwortungsbereich bereits 12% des gesamten Auftragsvolumens erteilt,
darunter neben Aufträgen an Planer auch ein Vielzahl von Bauaufträgen.
Weiter sagte Junge-Reyer: „Ich gehe davon aus,
dass die Baudienstellen in Berlin in ihrem eigenen Interesse die vom Senat
beschlossenen Instrumente zur zügigen Auftragsvergabe anwenden. Dabei ist jedoch
nicht auszuschließen, dass im Einzelfall öffentliche Ausschreibungen
durchgeführt werden, wenn beispielsweise die Gefahr besteht, dass sehr wenige
und gar keine Angebote von Berliner oder Brandenburger Firmen abgegeben werden,
was in der Vergangenheit häufiger vorgekommen ist.
Ich appelliere deshalb an die Berliner und Brandenburger
Baufirmen, sich an den Vergabeverfahren durch die Abgabe entsprechender Angebote
zu beteiligen, und durch Ihre Teilnahme sicherzustellen, dass das
Konjunkturprogramm II zügig umgesetzt werden kann."
Mehr Informationen über die Vergabeverfahren finden Sie im
Internet unter
www.vergabe.berlin.de.
Potsdam - Das Land Brandenburg hat im Juli zum zweiten Mal Mittel
aus dem Konjunkturpaket II an die Kommunen ausgezahlt. Die Summe der
für Bauleistungen insgesamt gezahlten Mittel stieg von knapp einer
Million Euro im Vormonat auf jetzt 3,5 Mio. Euro. Die Kommunen hätten
bislang 93 begonnene Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von
insgesamt 30 Mio. Euro beim Finanzministerium gemeldet, sagte
Finanzminister Rainer Speer heute in Potsdam. Damit
stieg die Zahl der tatsächlich begonnenen Maßnahmen im Vergleich zum
Vormonat um 78. „Das Konjunkturprogramm nimmt Fahrt auf. Vor allem die
stark gestiegene Zahl der begonnenen Vorhaben lässt erwarten, dass die
ausgezahlten Mittel weiter deutlich steigen werden. Das hilft der
Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze in der Krise", sagte Speer.
Im Rahmen des Konjunkturpaktes II stehen Brandenburg von 2009 bis
2011 insgesamt 457 Millionen Euro für zusätzliche Investitionen in
Bildung und Infrastruktur zur Verfügung. Davon geben die Kommunen etwa
241 Millionen Euro in direkter Verantwortung aus. Die Kommunen müssen
sich mit einem Eigenanteil von maximal 15 Prozent an den Investitionen
beteiligen, der bei finanzschwachen Kommunen auf 10 Prozent abgesenkt
und auf Antrag vom Land zinslos vorfinanziert werden kann.
Sobald Rechnungen zu erwarten sind, können die Landkreise und
kreisfreien Städte über das Internet die Anträge auf Auszahlung der
Konjunkturpaket-Mittel bei der InvestitionsBank des Landes Brandenburg
(ILB) stellen. Nach der Auswertung der Unterlagen durch die ILB erfolgt
die Auszahlung an die Landkreise und kreisfreien Städte, die die Gelder
für die einzelnen Maßnahmen an die Kommunen weiterleiten. Bis jetzt
wurden von der ILB rund 3 Mio. Euro ausgezahlt, dabei handelt es sich
um die Bundes- und Landesanteile des Konjunkturpakets II. Die Zahlungen
erfolgen im Voraus im 6-Wochen-Rhythmus, so dass eine kommunale
Vorfinanzierung der Bundes- und Landesanteile nicht erforderlich ist.