11.09.2009
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt Lichtenberg im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung bei der Arbeit an einer bezirklichen Klimastrategie, die auf regional effizienten Klimaschutz setzt. Insgesamt 100.000 Euro Fördermittel stehen dem Bezirk 2009/10 dafür zur Verfügung.
Das Bezirksamt startet nun ein Ausschreibungsverfahren, um kurzfristig eine Hochschule oder eine Firma zu finden, die mit den vorhandenen Mitteln ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickeln kann. Dieses soll regional geprägt sein und am Ende einen Maßnahmenkatalog präsentieren, der u.a. beschreibt, an welchen Stellen schädliche Immissionen verringert werden können. Schwerpunkte sind die Bereiche Arbeit, Wohnen und Mobilität.
Andreas Geisel (SPD), Lichtenbergs Bau- und Umweltstadtrat, verfolgt damit ein klares Ziel: „Ich möchte Lichtenberg als energetischen Modellbezirk entwickeln. Daran arbeiten wir schon lange. Das Klimaschutzkonzept ist jetzt ein nächster, wichtiger Schritt. Vor allem geht es aber um den Aufbau eines Energiekompetenzzentrums im Nordosten der Stadt."
Er ist einer der Initiatoren des Fördervereins „Energiekompetenzzentrum Berlin-Nordost" an der Landsberger Allee. Dort soll den zukünftigen Kunden aus Wirtschaft, Wohnungsunternehmen und Privathaushalten ganz praktisch und anschaulich demonstriert werden, was technisch auf dem Gebiet von Klimaschutz und regenerativen Energien möglich ist, welche Handwerker und Dienstleister diese Leistungen ausführen können und wie sich das finanziell rechnet. Wenn diese drei Fragen beantwortet werden, steigt die Chance, dass auch in diesem Bereich investiert und Arbeitsplätze geschaffen werden, ganz erheblich. Hier bieten sich auch Kooperationen und Synergien mit dem zukünftigen Solarpark in Marzahn-Hellersdorf an, so dass auf diesem Wirtschaftszweig im Nordosten der Stadt eine besondere Kompetenz entstehen könnte.
Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept wird vorerst eine Analyse vorliegen, die eine aussagekräftige Energie- und Kohlendioxidbilanz darstellt. Im Fokus stehen dabei unter anderem private Haushalte, Wohnungsbaugesellschaften, Unternehmen und der Kraftfahrzeugverkehr, aber auch bezirkseigene Bürogebäude. Berücksichtigt wird dabei das Berliner Landesenergieprogramm, welches gegenwärtig aktualisiert wird. Im Ergebnis soll Lichtenberg beim Klimaschutz einen sichtbaren Schritt nach vorn machen. Neben den zwei bezirklichen Klimabüros und der Umsetzung der Lärmminderungsplanung sowie dem konsequenten Ausbau der Radwege setzt der Bezirk nun den Schwerpunkt auf die Minderung der Klima schädigenden Immissionen.
Mit der Erarbeitung des so genannten „Integrierten Klimaschutzkonzeptes" wird nach Beendigung des Ausschreibungsverfahrens eine externe Instanz betraut. Vorliegen wird das Konzept im April 2010. Danach geht es dann an die Umsetzung der konkreten Maßnahmen und den Aufbau eines Energiekompetenzzentrums.
Quelle: Pressemitteilung 08.09.2009 - auch hier zu lesen