16.10.2009
Berlin, 15.10.2009. „The Evolution of Medicine" heißt das Thema des ersten World Health Summit, der am heutigen Donnerstag vom Initiator und Gastgeber der Konferenz, der Berliner Charité, feierlich eröffnet wird. „Die akademische Medizin muss Startimpulse geben, das entspricht ihrer Vorreiterrolle", so Professor Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, der mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, die internationalen Gäste begrüßt. In Zusammenarbeit mit der Pariser Université Descartes entwickelten die Berliner Veranstalter die Idee zum weltweiten Austausch, bei dem rund 700 Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zur Lösung globaler Gesundheitsfragen beitragen sollen.
„Ein ambitioniertes Ziel, das wissen wir", so Professor Detlev Ganten, Präsident des World Health Summit, Charité. „Der erste Gipfel kann nur der Auftakt sein: Der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit aller globalen Akteure. Nur wenn alle Akteure aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft an einem Strang ziehen, können wir unser Ziel erreichen, Gesundheit für jeden zu verwirklichen."
„Gesundheit ist zugleich fundamentales Menschenrecht und ein bedeutender Wirtschaftsfaktor", ergänzt Professor Axel Kahn, Université Paris Descartes, Präsident des World Health Summit und Mitglied der M8 Alliance*. „Dies bedeutet in Anbetracht einer alternden Gesellschaft, fortbestehender Ungleichheiten, nachlässigen Verhaltens und den daraus resultierenden Erkrankungen eine große Herausforderung. Das ist der Grund dafür, warum alle bestehenden Kräfte mobilisiert werden müssen. Und das ist das Ziel des World Health Summit und der M8 Alliance."
Gesundheit für Alle
Für die Bundesregierung bedeutet die Organisation des Weltgesundheitsgipfels durch deutsche und französische Wissenschaftler eine wichtige und notwendige Initiative für eine nachhaltige paneuropäische und internationale Kooperation zur Weltgesundheit. Annette Schavan unterstreicht als Vertreterin der Bundesregierung und Ministerin für Bildung und Forschung bei der Eröffnung des Weltgesundheitsgipfels die Bedeutung der Kooperations-Initiative: „Nur gemeinsam können wir die zukünftigen Herausforderungen bewältigen. Nur gemeinsam wird es uns und unseren Partnern aus aller Welt gelingen, Antworten auf die globalen Fragen der Weltgesundheit zu finden. Damit Forschungsergebnisse für den Patienten möglichst schnell nutzbar werden, ist ein rascher Transfer von der Forschung zur Anwendung notwendig. Wir brauchen dazu eine reibungslose Kooperation zwischen Wissenschaft, Patientenversorgung und Wirtschaft."
Peter Hintze, Koordinator der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, erklärte anlässlich der Eröffnung des World Health Summit in der Charité in Berlin: „Die medizinische Versorgung ist eine der wichtigsten Menschheitsaufgaben und hat zugleich beachtliche Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung. Dabei muss die Politik verstärkt auf Innovationen setzen. Forschung und Hochtechnologien schaffen neue Perspektiven zum Wohle der Menschen in der Medizin und geben auch Impulse für viele andere Wirtschaftsbranchen." Eine Live-Schaltung zur Raumstation ISS während des Gipfels unterstreicht den Beitrag der Raumfahrt zur medizinischen Grundlagenforschung.
Hintergrund für das Thema des Gipfels ist die Bedeutung und Entstehung von Krankheiten im evolutionären Zusammenhang unserer modernen Welt. Dr. Marc Danzon, Regional Direktor Europa, Weltgesundheitsorganisation (WHO), betont im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung die Relevanz der Stärkung eines weltweiten Gesundheitssystems auf Basis ethischer Werte, der Menschenrechte, Solidarität und Gleichheit, gesamtgesellschaftliche Fragen wie Zugangsmöglichkeiten zu Gesundheit, die Qualität der Behandlungen und Fürsorge, Kapazitätsfragen gesundheitlicher Versorgung und die gemeinsame Verantwortung für Krisen.
Der Bedeutung des Weltgesundheitsgipfels wird durch das Interesse und die Teilnahme zahlreicher hochrangiger internationaler Vertreter der verschiedenen Akteursgruppen Rechnung getragen:
Neben Karl Max Einhäupl, Klaus Wowereit, Detlev Ganten, Axel Kahn, Annette Schavan, Peter Hintze, Marc Danzon gehören auch Christopher A. Viehbacher, CEO sanofi-aventis, Paris, Randolph Nesse, The University of Michigan, Ann Arbor, Johann-Dietrich Wörner, German Aerospace Center, Chairman of the Executive Board und der Gesundheitsminister Äthiopiens, Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Podium der Eröffnungsveranstaltung.
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*Die M8 Alliance ist eine von der Charité ins Leben gerufene Koalition von international herausragenden medizinischen Einrichtungen und Akademien der Wissenschaften, die sich bereits am Mittwochabend offiziell gründete. Das Bündnis erarbeitet Lösungen - ihre Mitglieder gewährleisten den Fortschritt und tragen die Verantwortung dafür, dass alle vorhandenen Möglichkeiten der akademischen Medizin tatsächlich ausgeschöpft werden, um Gesundheit für jeden zu erreichen. Zusammenarbeit und Führung sind notwendig, um ein Bewusstsein für die Dringlichkeit globaler Geundheitsherausforderungen zu schaffen und koordiniertes Handeln von Politikern, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und der medizinischen Gemeinschaft zu forcieren.
Zur M8 Alliance gehören bis jetzt: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Germany, Université Paris Descartes,France; Monash University of Melbourne, Australia; Imperial College, London, UK; Johns Hopkins University, Baltimore, USA; Chinese Academy of Medical Sciences & Peking Union Medical College and Hospital, China; Kyoto University Graduate School of Medicine, Japan; Russian Academy of Medical Sciences, Moscow, Russia. Die M8 Allaince steht weiteren Mitgliedern offen. Die enge Verbindung mit den über 60 internationalen Akademien der Wissenschaften und weltweiten medizinischen Universtäten wird über das Interacademy Medical Panel (IAMP) und die Association of Academie Health Centers (AAHC) sichergestellt.
World Health Summit
Unter dem Titel „The Evolution of Medicine" findet der erste Weltgesundheitsgipfel vom 14. bis 18. Oktober 2009 in Berlin statt. International führende Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft diskutieren in Berlin drängende Fragen der globalen Gesundheit. Die Initiatoren des World Health Summit wollen damit den nötigen Startimpuls für ein koordiniertes Handeln geben.
Themen sind z.B. Prävention, Bekämpfung von Pandemien, Infektionskrankheiten, Zugang zu Gesundheitssystemen, personalisierte Medizin, Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, Gesundheitswirtschaft und Finanzierungsfragen der Gesundheitssysteme. Sprecher sind knapp 30 nationale und internationale Gesundheits- und Forschungsminister sowie Staatssekretäre aus vier Kontinenten; Vertreter der Weltgesundheitsorganisation und des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, CEOs der pharmazeutischen Industrie und Medizintechnik, mehrere Nobelpreisträger sowie Präsidenten führender nationaler und internationaler Wissenschaftseinrichtungen. Der Summit 2009 wird der erste einer Reihe jährlich stattfindender Gipfel sein und steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. www.worldhealthsummit.org
Pressekontakt:
Unter dem nachfolgenden Link (MMR) steht für Sie eine multimediale Pressemitteilung mit umfassenden Hintergrundinformationen, Pressetexten sowie Bildmaterial zum World Health Summit zur Ansicht und zum Download bereit: www.ketchum-media.com/worldhealthsummit
Quelle: Pressemitteilung 15.10.2009