17.10.2009
Die Berliner Wirtschaft schöpft wieder Hoffnung. Trotz der anhaltenden Finanz- und Wirtschaftskrise schätzen die Betriebe ihre aktuelle Lage und ihre geschäftlichen Aussichten längst nicht mehr so pessimistisch ein wie zu Jahresbeginn. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Konjunkturumfrage der IHK Berlin und der Handwerkskammer Berlin im September unter rund 1000 Unternehmen. Konkret heißt dies, dass der Konjunkturklimaindex - der die gegenwärtige Geschäftslage und die Erwartungen abbildet - mit 100 Punkten wieder neutrales Niveau erreicht hat. Im Vergleich zum Jahresbeginn ist das ein Plus von 13 Punkten. Dabei hat sich die Stimmung in fast allen Branchen verbessert, ausgenommen der Handel.
Im Einzelnen ergab die Umfrage, dass die Geschäftslage von 23 Prozent der Unternehmen als gut und von 59 Prozent als befriedigend eingeschätzt wird. Nur 18 Prozent bezeichnen die jetzige Situation als schlecht. Der Saldo aus positiven und negativen Lageeinschätzungen steigt von -2 Punkten im Frühjahr auf aktuell +5 Punkte. Dies ist der erste Anstieg seit dem Frühjahr 2007. Damit scheint der Tiefpunkt der Krise überwunden zu sein.
Noch stärker als die Lageeinschätzungen haben sich die Erwartungen der Unternehmen positiv entwickelt: 21 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass sich ihre Geschäftslage verbessern wird, gegenüber 17 Prozent in der Frühjahrs-Umfrage. Und während vor einem halben Jahr noch 40 Prozent der Unternehmen eine Verschlechterung erwarteten, sinkt dieser Anteil nunmehr auf 26 Prozent.
„Die Stimmung in der Berliner Wirtschaft hat sich aufgehellt, auch wenn die Unternehmen insbesondere in den Bereichen Personal und Investitionen sehr vorsichtig und zurückhaltend planen", betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Hoffnungsfroh stimmten die stark gestiegenen Geschäftserwartungen in der Industrie. Dabei profitierten insbesondere die Produzenten von Vorleistungsgütern von den bereits wieder anziehenden Exporten. Relativ stabil präsentiere sich auch der Dienstleistungssektor, der 80 Prozent der Bruttowertschöpfung in Berlin ausmache.
Verantwortlich
„Schon allein aufgrund der spürbaren Zurückhaltung im Baubereich hat die Finanz- und Wirtschaftskrise auch das Handwerk erreicht", sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Jürgen Wittke. Insgesamt komme das Handwerk derzeit noch glimpflich davon, wobei die Betroffenheit zwischen den Branchen sehr stark variiere. Während der Geschäftsklimaindex im Frühjahr auf 77 Punkte gesunken war - Berliner Handwerksbetriebe hatten wegen der starken Unsicherheiten mit einer deutlichen Verschlechterung der Geschäfte gerechnet - steigt er zum Herbst um sechs auf nunmehr 83 Punkte. Die pessimistischen Erwartungen aus dem Frühjahr sind also nicht im befürchteten Ausmaß eingetreten.
Weitere Informationen im Internet unter www.ihk-berlin24.de, Dok-Nr. 59156, und unter www.hwk-berlin.de.
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