03.11.2009
Ziegler: „Erfolgreiche Prävention für Leben und Gesundheit der Beschäftigten" - Arbeitsschutzbericht 2008 liegt vor
157, Presseinformation vom 02.11.2009 - auch hier zu lesen
Die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle ist in Brandenburg im Jahr 2008 weiter zurück gegangen: Mit knapp 30.900 lag sie um 1.500 niedriger als im Jahr zuvor. Bezogen auf die rund eine Million Erwerbstätigen im Land sind 29,5 Arbeitsunfälle je 1.000 Erwerbstätige ein neuer Tiefststand. Auf diese Entwicklung verweist das Arbeitsministerium in seinem jetzt veröffentlichten „Arbeitsschutzbericht 2008". Arbeitsministerin Dagmar Ziegler betont: „Wo Arbeitsschutz Chefsache und integraler Bestandteil der Betriebsabläufe ist, zeigt sich der Erfolg für Leben und Gesundheit der Beschäftigten. Wer rechtzeitig und zielgerichtet Schutzmaßnahmen einleitet, senkt die Ausfallzeiten und steigert die Leistungsbereitschaft. Gesunde, sichere Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor."
Dem Bericht liegt eine umfassende Analyse zu den Arbeitsbedingungen in brandenburgischen Betrieben zu Grunde. Diese wurde aus den vom Landesamt für Arbeitsschutz durchgeführten Aktivitäten und Besichtigungen in über 9.600 Betriebsstätten sowie bei fast 3.600 Betrieben auf Baustellen abgeleitet. Sie zeigt untern anderem auch auf, dass die größten Unfallgefährdungen unverändert in der Land- und Forstwirtschaft, dem Bau und im Transportwesen liegen. Werden entsprechende Schutzmaßnahmen unterlassen, können die Auswirkungen infolge der beruflichen Belastungen langwierige Arbeitsausfälle oder gar Erwerbsunfähigkeit zum Beispiel durch Lärmschwerhörigkeit, Haut- oder Infektionskrankheiten, Schädigungen am Muskel-Skelett-System sein.
Ziegler: „Trotz des insgesamt positiven Trends haben wir keinen Grund, im Bemühen um einen besseren betrieblichen Arbeitsschutz nachzulassen. Nach wie vor gilt, dass jeder Unfall ein Unfall zu viel ist und wir alle Möglichkeiten nutzen müssen, Arbeitgeber und Beschäftigte für einen besseren Schutz der Gesundheit zu sensibilisieren." Nicht nachlassenden Handlungsbedarf signalisieren unter anderem auch die bei den Betriebsbesichtigungen festgestellten 30.500 Verstöße. Und auch die Zahl der tödlichen Unfälle fordert Handeln ein: Zwar untersuchte das Landesamt im Vorjahr lediglich neun Unfälle mit tödlichem Ausgang gegenüber 12 in 2007; doch ereigneten sich seit Jahresanfang bis Oktober 2009 bereits 12 tödliche Arbeitsunfälle. Mehr als 500 Beschäftigte wurden 2008 so schwer verletzt, dass ihnen eine Unfallrente zugesprochen wurde.
Gesunken ist die Zahl der Berufskrankheiten: So begutachtete der
Gewerbeärztliche Dienst im Vorjahr 970 Verdachtsfälle, gegenüber 1.120
in 2007. In knapp 250 Fällen wurde eine berufliche Bedingtheit der
Erkrankung bestätigt, davon allein 86 aufgrund von Lärmschwerhörigkeit.
Mit verschiedenen Präventionskampagnen haben Unfall- und
Krankenversicherer sowie staatliche Arbeitsschutzbehörden ihre
Aktivitäten in den Betrieben weiter verstärkt. Solche Aktionen wie
„Deine Haut: Die wichtigsten 2 m² deines Lebens" sollen auf
Gefährdungen hinweisen und das Gesundheitsbewusstsein stärken. Der
Arbeitsschutzbericht ist im Internet unter www.masgf.brandenburg.de veröffentlicht.