Bericht der Abschlusstagung Ko-RFID in der Humboldt-Uni

17.09.2009

http://ko-rfid.hu-berlin.de/presse/mitteilungen/archive/2009/september/article/bericht-der-abschlusstagung-ko-rfid/

 Pressemitteilung Ko-RFID

Bericht der Abschlusstagung Ko-RFID

17. September 2009

Das Projekt Ko-RFID - Kollaboration in RFID-gestützten Wertschöpfungsnetzen präsentierte am 10. September 2009 im historischen Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen der Abschlusstagung seine Ergebnisse.

RFID (Radiofrequenzidentifikation) steht für eine Technologie, die es ermöglicht mit kleinen Transpondern ausgestattete Produkte, Komponenten oder Ladungsträger mit Hilfe von Lesegeräten per Funk zu identifizieren. Die RFID-Technologie ist im Begriff, die unternehmensinterne, aber zunehmend auch die unternehmensübergreifende Informationsverarbeitung fundamental zu verändern. Erfolgreiche Beispiele dafür präsentierten die Praxispartner Daimler, Gerry Weber und Wellmann.

Das Projekt Ko-RFID wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Programms „next generation media" über einen Laufzeit von drei Jahren gefördert. Die Grußworte seitens des Ministeriums sprachen Dr. Andreas Goerderler (Referatsleiter Entwicklung konvergenter IKT) und Dr. Klaus Glasmacher, die insbesondere die Erstellung des Leitfadens „Kollaboration in unternehmensübergreifenden RFID-Anwendungen" hervorhoben.

Den Hauptvortrag zur Veranstaltung sprach Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, Inhaber des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes sowie Vorsitzender der Geschäftsführung und technisch-wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, zum Thema „Vom semantischen Produktgedächtnis zum digitalen Warenfluss". Dabei gab Prof. Wahlster in seinem Vortrag konkrete Beispiele für die semantische Internetkommunikation zwischen Alltagsobjekten mit mobilen, eingebetteten und funkbasierten Elementen, die ein digitales Produktgedächtnis erzeugen und eine intelligente Logistik ermöglichen.

Stellvertretend für das Fachgebiet Logistik der Technischen Universität Berlin präsentierte Dr. Stefan Vogeler die Ergebnisse einer RFID-Studie mit 153 Teilnehmern. Unter dem Stichwort „Lernen von den Besten" wurden insbesondere die Erfolgsfaktoren für RFID-Projekte herausgearbeitet. Christoph Tribowski vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität zu Berlin erklärte in seinem Vortrag „RFID-basiertes Supply Chain Event Management" die Hintergründe und Architektur des entwickelten RFID-basierten Entscheidungsunterstützungssystems und leitete zur anschließenden Live-Demonstration über.

Das Highlight der Tagung war die Präsentation des gemeinschaftlich vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Fachgebiet Logistik der Technischen Universität Berlin und der Firma OSR Computertechnik und Consulting GmbH entwickelten RFID-basierten Supply Chain Event Management-Systems. Mittels Live-Übertragungen in das Logistik-Labor an der Technischen Universität Berlin und in den Ausstellungsraum der Abschlusstagung konnten die Zuschauer simultan verfolgen, wie das SCEM-System auf RFID-Lesungen am Warenausgangstor, beim Wareneingang und bei der Fertigung reagierte.

Unter der Überschrift „Angewandte Forschung im Umfeld von RFID" präsentierte Florian Kähne von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Ergebnisse der entwickelten Verfahren für integriertes Data Mining. Dabei wurde die Vorteilhaftigkeit des Datenaustauschs innerhalb eines kooperierenden Unternehmensnetzwerks nachgewiesen, selbst wenn aus Sicherheitsgründen die zur Verfügung gestellten RFID-Daten lediglich in aggregierter Form ausgetauscht werden. Stellvertretend für SAP Research stellte Michael Ameling in seinem Vortrag Konzepte für das sichere Auffinden und den sicheren Austausch von RFID-Daten vor. Teil dieser Konzepte - die sogenannten Discovery Services - ist der letzte noch nicht standardisierte Baustein für das EPCglobal-Netzwerk. Der Vortrag zeigte zusammenfassend auf, wie Daten kooperativ über unternehmensübergreifende Sicherheitspolicen ausgetauscht werden können ohne das Vertrauen der einzelnen Unternehmen zu verletzen.

Ein wichtiges Ziel von Ko-RFID lag darin, die erzielten Ergebnisse als Best Practices für die Praxis zu etablieren. Vor diesem Hintergrund wurden in den drei Branchen Bekleidung, Automobil und Küchenmöbel Anwendungen realisiert, die auf der Abschlusstagung vorgestellt wurden. In dem Vortrag von Ralph Tröger von der Gerry Weber International AG wurden die Vorteile von RFID für Logistikstandorte, zur Unterstützung der Filialprozesse und als Warensicherungstechnologie demonstriert. Aufgrund diverser technischer Vorteile und der positiven Preisentwicklung will das Unternehmen zukünftig nicht mehr auf RFID-Mehrwegtags, sonders auf textile Einwegtags setzen. Olaf Sielemann präsentierte im Ausstellungsraum mit der beim Küchenmöbelhersteller Wellmann eingesetzten Hardware die RFID-Lesung von Transpondern. Bei Wellmann steht insbesondere die Integration von RFID in bestehende Systeme im Vordergrund der Systementwicklung. Peter Vorgheim von der Daimler AG stellte das mit Unterstützung des Fachgebiets Logistik entwickelte RFID-basierte Behältermanagementsystem für das Mercedes-Benz-Werk in Berlin vor. Dabei berichtete er insbesondere von den technischen Herausforderungen, die sich bei der Realisierung ergaben, und welche die Notwendigkeit von ausführlichen Techniktests am Ort der Realisierung verdeutlichten.

Die Präsentationsfolien und gezeigten Videosequenzen werden auf der Webseite zur Veranstaltung unter http://ko-rfid.hu-berlin.de/veranstaltungen/jahrestagung-2009 bereitgestellt.


Informationen:

Prof. Dr. Gerrit Tamm
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Wirtschaftsinformatik
Spandauer Str. 1
10178 Berlin

Telefon: 030 2093-5742
Fax: 030 2093-5741
Email: tamm@wiwi.hu-berlin.de
Website: http://www.korfid.de
Pressekontakt: Juliane Wellisch
Email: welliscj@student.hu-berlin.de

Von: Juliane Wellisch

 

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http://ko-rfid.hu-berlin.de/presse/mitteilungen/archive/2009/september/article/leitfaden-kollaboration-in-unternehmensuebergreifenden-rfid-anwendungen-erschienen/

 

Leitfaden "Kollaboration in unternehmensübergreifenden RFID-Anwendungen" erschienen

17. September 2009

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt "Ko-RFID - Kollaboration in unternehmensbergreifenden RFID-Anwendungen" hat zum Projektabschluss einen erweiterten Praxis-Leitfaden erstellt. Dieser Leitfaden unterstützt Verantwortliche in der Praxis, die richtigen Entscheidungen zum Einsatz von RFID im kollaborativen Umfeld zu treffen.

Grundlage des Leitfadens bilden die Fallstudien und Erkenntnisse aus Ko-RFID. Neben einer theoretischen Einführung mit Empfehlungen für den Einsatz von RFID in Wertschöpfungsnetzen bieten vor allem die konkreten Praxisberichte der Daimler AG, der Gerry Weber International AG und der Gustav Wellmann GmbH & Co. KG hervorragende Best-Practice-Lösungen, die zur Nachahmung anregen sollen.

Der Leitfaden kann auf der Webseite von Ko-RFID unter

http://ko-rfid.hu-berlin.de/downloads/

oder des Rahmenprogramms NGM unter

http://www.nextgenerationmedia.de/de/609.php

heruntergeladen werden.


Informationen:

Prof. Dr. Gerrit Tamm
Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Wirtschaftsinformatik
Spandauer Str. 1
10178 Berlin

Telefon: 030 2093-5742
Fax: 030 2093-5741
Email: tammwiwi.hu-berlin.de
Website: http://www.korfid.de
Pressekontakt: Juliane Wellisch
Email: welliscjstudent.hu-berlin.de

Von: Juliane Wellisch

 

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