Internet-Portal zum Dualen Lernen freigeschaltet
18.01.2010
Gemeinsam fördern: Internet-Portal zum Dualen Lernen unterstützt Kooperation von Schulen und Wirtschaft
Die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung teilt mit:
Einen Tag nach dem Parlamentsbeschluss zur Schulstrukturreform hat die
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung das neue
Internet-Portal zum Dualen Lernen freigeschaltet. Über dieses Portal
(www.duales-lernen.de) erhalten Schulen, Schülerinnen und Schüler, aber
auch interessierte Eltern, Kontakt zu den wichtigsten
Kooperationspartnern aus der Berliner Wirtschaft. Diese hatte gestern
erneut durch eine Mitteilung ihrer wichtigsten Verbände die neue Form
des Dualen Lernens an Berlins Schulen ausdrücklich unterstützt. Dies
gilt auch für das gemeinsam gestaltete neue Portal, das in enger
Abstimmung zwischen Verbänden und Verwaltung betrieben wird.
Schulen können durch das Portal leichter den Weg der Berufsorientierung
planen, der zu ihrer Schülerschaft und ihrem Schulprofil passt. Sie
finden mit wenigen Schritten die Ansprechpartner und können das Duale
Lernen fundiert und mit kompetenter Beratung planen und umsetzen. Über
das Portal werden mit dem neuen Schuljahr auch Angebote wie z.B.
Praktikumsplätze zugänglich sein. Die gemeinsame Zielrichtung der
Berliner Wirtschaftsverbände und der Bildungsverwaltung beim Dualen
Lernen geht auch aus der Erklärung aller Beteiligten („Letter of
intent") zum Dualen Lernen hervor. In der Erklärung wird deutlich, dass
alle unterzeichnenden Partner - Industrie- und Handelskammer,
Handwerkskammer, Vereinigung der Unternehmensverbände und der Verband
der freien Berufe sowie die Bildungsverwaltung - mit dem Dualen Lernen
in der Integrierten Sekundarschule eine Qualitätsoffensive in der
Berufsorientierung der Berliner Schule auf den Weg bringen.
Bildungsstaatssekretärin Claudia Zinke (SPD): „Die Berliner Wirtschaft
zeigt mit ihren Verbänden - IHK, Handwerkskammer, dem Verband der
Freien Berufe und der Vereinigung der Unternehmensverbände -
eindrucksvoll, dass sie mit unserem gemeinsamen Internetportal und
unserer Erklärung das Duale Lernen der Schulstrukturreform unterstützt.
Alle Unterzeichner haben in unserer gemeinsamen Erklärung deutlich
gemacht, dass sie sich in ihrem Verantwortungsbereich dafür einsetzen
werden, dass das Duale Lernen zum gemeinsamen Erfolg aller Akteure
führen wird. Für diese Zusage danke ich sehr."
Das Duale Lernen ist wesentlicher Bestandteil der neuen Integrierten
Sekundarschulen. Schon ab Jahrgangsstufe 7 wird den Schülern durch
Praktika, Berufsorientierungstage, Messebesuche, Schülerfirmen u.a.
sowie die Begleitung im Unterrichtsfach Wirtschaft, Arbeit, und Technik
der spätere Weg in die Ausbildung erleichtert. Duales Lernen ist für
alle Schülerinnen und Schüler wesentlich - auch für diejenigen, die das
Abitur anstreben. Sie erhalten in der Sekundarstufe I Anregungen sich
frühzeitig mit der Berufswelt auseinanderzusetzen. Erfahrungen an
vielen Schulen haben gezeigt, dass eine Praxisorientierung auch Schüler
mit schwierigeren Lernbiografien motivieren kann. Daher ist es möglich
ab der Klasse 9 das Duale Lernen an bis zu drei Tagen in der Woche an
außerschulischen Lernorten umzusetzen. Schülerinnen und Schüler lernen
dann beispielsweise in Auto-Werkstätten, in der Tischlerei oder in
einem Krankenhaus. Viele haben dann seit langem wieder
Erfolgserlebnisse und nicht wenige schaffen so auch ihren
Schulabschluss.
Rückfragen: Pressesprecher
Telefon: 9026 5843
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Pressemitteilung der UVB vom 14.01.2010 - auch hier zu lesen
Wirtschaft unterstützt Schulstrukturreform
Gemeinsames Internetportal geht an den Start
Nach Ansicht der Berliner Wirtschaft stellt der Senat mit der heute im Abgeordnetenhaus verabschiedeten Schulstrukturreform die richtigen bildungspolitischen Weichen. IHK Berlin, Handwerkskammer Berlin, der Verband der Freien Berufe und die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) sehen in der Reform den richtigen Ansatz für eine bessere Schule und die richtige Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels.„Von zehn Ausbildungsplätzen wird heute nur noch ein einziger mit einem Hauptschüler besetzt. Die Hauptschule wird ihrem Namen nicht mehr gerecht und ist zur Restschule geworden", so IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. „In Anbetracht der zurückgehenden Schulabgängerzahlen mit den daraus folgenden Nachwuchsproblemen für die Wirtschaft ist es notwendig, dass alle Schülerinnen und Schüler gute Startchancen bekommen. Ziel muss sein, dass kein Jugendlicher mehr die allgemeinbildende Schule verlässt, ohne die Voraussetzungen für eine Berufsausbildung mitzubringen. Diese pädagogische Herausforderung ist sehr hoch - auch in der neuen Sekundarstufe," so Eder weiter.
Die integrierte Sekundarschule wird die Schülerinnen und Schüler nicht nur wie bisher in den allgemeinbildenden Fächern unterrichten, sondern auch einen wichtigen Schwerpunkt in der frühzeitigen Berufsorientierung setzen. „Mit der Einführung des Dualen Lernens für alle Sekundarschüler betritt Berlin Neuland. Dies könnte ein wegweisendes Modell für die ganze Republik werden", so Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin. „Wichtig ist jedoch, dass die Reform durch ausreichend qualifiziertes und motiviertes Lehrpersonal umgesetzt wird. Das Land Berlin ist gefordert, hierfür geeignete Voraussetzungen zu schaffen."
"Die Angebote des Dualen Lernens werden für alle Beteiligten künftig verbindlicher, insbesondere erhöhen sie aber die Chance der Schüler, bei der Auswahl des zukünftigen Berufes den passgenaueren zu finden". So die Einschätzung von Wolfgang Wehmeier, Geschäftsführer des Verbandes der Freien Berufe in Berlin e.V.
„Die Schulstrukturreform ist eine große Herausforderung. Unsere Mitgliedsverbände und -unternehmen setzen hohe Erwartungen in die professionelle Umsetzung der Reform. Wir messen den langfristigen Erfolg an der besseren Ausbildungsfähigkeit der Schüler", so Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der UVB „Auch wenn die Wirtschaft die Einführung der Sekundarschulen befürwortet, wird sie weiterhin ein konstruktiver und kritischer Begleiter der Reform bleiben," so Amsinck weiter.
Die Reform macht die Berliner Unternehmen zu Partnern der Schulen für das Duale Lernen. Für dessen Umsetzung hat die Berliner Wirtschaft dem Senat ihre Unterstützung zugesichert. Dieses Engagement wird durch einen gemeinsamen Letter of Intent unterstrichen. Das zusammen mit der Senatsverwaltung für Bildung entwickelte neue Internet-Portal www.duales-lernen.de hält viele Informationen zum Dualen Lernen zum Abruf bereit. Mit Beginn des neuen Schuljahres - dem ersten nach der Reform - werden über das Portal auch die konkreten Angebote der Wirtschaft (z.B. Praktikumsplätze) zugänglich sein.