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beyo GmbH, Potsdam

Der Soft- und Hardwareentwickler beyo hat das weltweit erste Vorlesegerät für Blinde und Sehschwache entwickelt, das transportabel ist und Texte intelligent wiedergibt. Der Clou ist die geschlossene Einheit aus hochauflösender Kamera und leistungsfähigem Rechner. Diese verarbeitet die Bilddaten derart schnell, dass der Text fließend ausgegeben wird.

Ein neuartiges Vorlesegerät für Blinde und Sehbehinderte, von den beiden Potsdamern Cüneyt Göktekin und Oliver Tenchio entwickelt, soll den betroffenen Personen mehr Lebensqualität vermitteln. Jetzt hat es den beiden Informatikern zu einer hohen Auszeichnung verholfen. Es wurde sowohl mit  dem Technologietransferpreis des Fördervereins der Technologiestiftung Berlin ausgezeichnet als auch im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs "Deutschland-Land der Ideen" unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler zum "Ausgewählten Ort 2009" gekürt.

Ermöglicht hat die Entwicklung des Vorlesegerätes nicht zuletzt die BC Brandenburg Capital GmbH (BC GmbH), die die beyo GmbH als wachstums- und nnovationsorientiertes Unternehmen in allen Phasen bei der Firmengründung, der Entwicklung des komplexen Vorlesesystems bis zu seiner Marktreife unterstützt hat.                                                                                                                    

Kompetenter Partner für Soft- und Hardwareentwicklung

Die Potsdamer beyo GmbH ist ein IT-Experte mit höchster Kompetenz bei der Entwicklung anspruchsvoller Soft- und Hardware. Insbesondere im Bereich kamerabasierter IT-Produkte bietet das Hightech-Unternehmen exzellentes Know-how. Als verlässlicher Kooperationspartner löst beyo komplexe IT-Herausforderungen effizient, innovativ, nutzer- und qualitätsorientiert. beyo entwickelt innovative Produkte, die von Partnern gefertigt und vertrieben werden können.

Erstes kamerabasiertes Vorlesegerät auf dem Markt

Erstmals wurde das neuartige Vorlesegerät für Blinde und Sehbehinderte auf der Blindenmesse „Sight City" im Mai 2008 in der Messe Frankfurt/M. präsentiert. Wichtigstes Element ist das geschlossene Vorlesesystem aus leistungsfähigem Rechner und hoch auflösender Kamera. Effiziente Bildverarbeitungsalgorithmen ermöglichen das schnelle Vorlesen unterschiedlichster Texte. Während des Vorlesens werden im Hintergrund weitere Texte verarbeitet. Weiteres Kennzeichen von „beyo pr100", das wenig mehr als ein Kilogramm wiegt und gerade einmal so groß ist wie eine Zigarrenkiste, ist die Fähigkeit zum intelligenten Vorlesen. Es erkennt die Vorlese-Reihenfolge und überspringt automatisch überflüssige Abschnitte. Eine exakte Ausrichtung der vorzulesenden Vorlagen ist - anders als bei scannerbasierten Geräten - nicht erforderlich. Das Vorlesegerät erkennt anhand der Buchstaben die Lage eines Schriftstückes. Vorlagen von einer Größe bis zu DIN B-4 und Schriftgrößen bis zu 8 Punkt können mühelos verarbeitet werden. Schon jetzt kann das Vorlesegerät in mehr als 170 Sprachen eingesetzt werden.

Das System wurde in enger Zusammenarbeit mit Blindenverbänden entwickelt und soll für die Betroffenen dank seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und seiner unbegrenzten Portabilität zu mehr Lebensqualität führen und sie aktiver als bisher am Alltags- wie am beruflichen Leben teilnehmen lassen.

Mit der renommierten BAUM Retec AG Wiesenbach hat „beyo" einen starken Partner für den weltweiten Vertrieb gefunden.

Über das Unternehmen

Die beyo GmbH ist ein junges Unternehmen aus der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, das sich die Umsetzung „künstlicher Intelligenz" im Alltags- wie im Berufsleben zum Ziel gesetzt hat.

Cüneyt Göktekin und Oliver Tenchio gründeten beyo im März 2007 in Potsdam als Spin-Off des Bereichs Künstliche Intelligenz unter der Leitung von Prof. Dr. Raúl Rojas an der Freien Universität Berlin. Im Bereich Computervision (maschinelles Sehen) hatten sie dort den Prototypen eines Vorlesegerätes konstruiert als Beitrag zum Ideenwettbewerb „Bionik" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dieser Entwurf war allerdings besonders wegen seiner Immobilität noch unausgereift. Cüneyt Göktekin und Oliver Tenchio nahmen ihre Forschungsergebnisse zur Grundlage für die Weiterentwicklung des Geräts bei beyo. Aus aufwändigen Verbesserungen entstand das mobile, handliche und leicht zu bedienende System „beyo pr100". Unterstützung erhielten Cüneyt Göktekin und Oliver Tenchio vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Während der insgesamt etwa vierjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit kooperierten die beiden Informatiker eng mit Blindenverbänden. Als Geldgeber ist die BC Brandenburg Capital GmbH an der Universitätsausgründung beteiligt.

Beyo verfolgt das Ziel, „künstliche Intelligenz" im Alltags- und im Berufsleben weiter anwendbar zu machen. Dabei baut das Unternehmen auf seine Kernkompetenzen in den Bereichen Bildverarbeitung und Kameraentwicklung. Beyo wird sich auch in Zukunft auf die Entwicklung von Produkten für Blinde und Sehbehinderte konzentrieren, plant aber darüber hinaus weitere Märkte zu erschließen.

Die Gründer

Cüneyt Göktekin
Geschäftsführer Vertrieb, Marketing, Finanzen    

Cüneyt Göktekin studierte Informatik und Mathematik an der Freien Universität Berlin. Am Institut für Informatik war er Forschungstutor in der Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz". Als DAAD-Stipendiat betreute er die Vorlesungen „Robotik" an der FU und war wiederholt als studentischer Mitarbeiter in der Abteilung „Forschung und Technik" der DaimlerChrysler AG im Werk Berlin-Moabit tätig. Zudem war er maßgeblich am Nachbau der Relaismaschine Z3 von Konrad Zuse beteiligt. Im Rahmen des Wettbewerbs „Bionik" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung arbeitete Göktekin an der Entwicklung einer Lesehilfe für Sehbehinderte. 

Oliver Tenchio
Geschäftsführer Entwicklung, Fertigung

Oliver Tenchio studierte Informatik mit dem Nebenfach Mathematik an der Freien Universität Berlin. Bereits nach drei Hochschulsemestern wurde er Lehrtutor am Institut für Informatik. Für das Projekt „RoboCup - Fußball spielende Roboter" der Abteilung „Künstliche Intelligenz" leitete der gebürtige Potsdamer sieben Jahre lang die Hardwareentwicklung der an der FU gebauten Roboter. Oliver Tenchio verantwortete Design und Sensorik von vier mit eigenem PC und Computervision ausgestatteten Robotern, deren besonders Kennzeichen die extreme Miniaturisierung darstellte.

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