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Windenergieanlagenbauer REpower in Trampe

REpower Systems

 

 

 

Das nordöstlich von Berlin gelegene Trampe ist einer von drei deutschen Produktionsstandorten des  Windenergieanlagenbauers REpower Systems AG. Das modern ausgestattete Werk wurde 2007 erweitert und verfügt seitdem über eine jährliche Kapazität von 300 Anlagen. Seit Mai 2009 ist zusätzlich der REpower-Servicestandort in Eberswalde angesiedelt, der für die nahe gelegenen Windparks zuständig ist. Aufgrund der geografischen Lage bieten die Standorte in Brandenburg einen sehr guten Zugang zu den Märkten im osteuropäischen Raum. 

Windkraftbranche bislang ohne Krise

Wie Werksleiterin Martina Schulz im Juni 2009 bei einem Besuch von Wirtschaftsminister Junghanns berichtete, ist die weltweite Wirtschaftskrise  an Repower bislang vorbeigegangen. Die Nachfrage sei nach wie vor da. 90 Prozent der Gesamtproduktion werden im Ausland abgesetzt. In Trampe werden aus Zulieferteilen die Maschinenhäuser für die 2 Megawatt-Windräder montiert. „Wir kümmern uns aber auch um den Aufbau der Windräder und später um die technische Betreuung der Anlagen“, so Martina Schulz.  Sie nahm am 1. Juli 1998  als erste und einzige Mitarbeiterin der Vorgängerfirma auf dem Gelände einer früheren LPG ihre Arbeit auf. Heute ist sie die Prokuristin am Standort und Chefin von 200 Mitarbeitern. 

Junghanns sah weitere Wachstumspotenziale der Wind-Branche, auch im Heimat-Markt. Derzeit würden in Brandenburg rund 3600 Megawatt Strom durch Windenergie erzeugt, in einigen Jahren solle es über das Doppelte sein. "Das Erreichen wir nicht nur durch mehr Anlagen, sondern auch durch größere Windräder und neue Technologien, wie etwa die Hybrid-Kraftwerkstechnik", sagte der Miniter. Einen Widerspruch zu der Verordnung der Ministerkollegen Dellmann und Woidke, die größere Abstände zwischen Anlagen und Wohnbauten fordern und damit die Fläche der Windfelder einschränken, sah Junghanns nicht. Das führe zu einer erhöhten Akzeptanz bei der Bevölkerung, erklärte er. 

Dass auch in Trampe, wo Teile für Zwei-Megawatt-Anlagen gebaut werden, weiter auf Wachstum gesetzt wird, beweist auch ein Kredit in Höhe von 600 Millionen Euro, den das Unternehmen kürzlich für neue Investitionen aufnahm. Ein Teil davon wird in Trampe in den Ankauf neuer Flächen investiert. Dort sollen unter anderem die Schwerlasttransporter untergebracht werden, die bislang auf der Dorfstraße Trampe parken mussten.  

  

REpower verdoppelt Produktion

Im  Oktober 2007  hatte der  Tramper Betrieb der Aktiengesellschaft REpower System seine Produktionshalle für insgesamt 1,2 Millionen Euro erweitert und damit seine Kapazität auf 250 Windrad-Gondeln nahezu verdoppelt. Die  beiden bestehenden jeweils 55 Meter langen Hallen des Unternehmens wurden um je einen Anbau von 35 Metern Länge verlängert. Baubeginn war im Juni 2007.  Bisher wies die Produktion in Trampe eine Kapazität von rund 150 Windkraftanlagen pro Jahr auf; in den erweiterten Hallen können nun wöchentlich sechs Windkraftanlagen der 2-Megawattklasse gefertigt werden, womit sich die jährliche Produktionskapazität verdoppeln wird. An der Einweihungsfeier nahmen der Vorstand des Unternehmens, die 170 Tramper Mitarbeiter, der Bürgermeister sowie Gemeindevertreter teil.  

Der Markt wachse beständig weiter, erklärte Vorstandsvorsitzender Fritz Vahrenholt bei der  Einweihung der Halle vor der Belegschaft. Alle Welt wolle Windmühlen der Firma REpower. „Hier, vom brandenburgischen Trampe aus, gehen unsere Windkraftanlagen in alle Welt. Unsere Kunden schätzen an unseren Windkraftwerken die zuverlässige Technologie, die hervorragende Qualität und außerdem unseren Service, dessen einer Stützpunkt sich ebenfalls hier in Trampe befindet,“ sagte Vahrenholt.  Bereits im Vorfeld der Produktionserweiterung hatte das Unternehmen 30 neue Mitarbeiter eingestellt.

Der Tramper Montagebetrieb ist mittlerweile zu einer mit den Standorten Husum und Hamburg vergleichbaren Unternehmenstochter gewachsen. Im Breydiner Ortsteil Trampe und im Barnim ist REpower einer der größten Arbeitgeber. Bis zu drei Maschinenhäuser werden pro Woche montiert. Die "Gondel" genannten Windrad-Köpfe wiegen zwischen 65 und 75 Tonnen und kosten rund 1,4 Millionen Euro. Allein in Trampe sorgt REpower bisher für einen Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro. REpower ist größter Steuerzahler in Breydin.  

Anläßlich der Erweiterung wurde auch eine neue Werkszufahrt eingerichtet, deren Kosten sich die Firma mit dem Land Brandenburg und der Gemeinde teilte. Rund 230.000 Euro hat die Straße gekostet. Neben Fördermitteln flossen auch 45.000 Euro von REpower in den Neubau. Außerdem hat das Unternehmen für 60.000 Euro auch gleich noch eine Querstraße vor der Firma saniert.  

 

Kurzporträt der REpower Systems AG

Die REpower Systems AG zählt zu den führenden Herstellern von Windenergieanlagen im Onshore- und Offshorebereich. REpower definiert sich als Technologieunternehmen, dessen Handeln maßgeblich von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, sozialer Verträglichkeit und ökologischer Verantwortung geprägt ist. 

REpower – im Jahr 2001 gegründet und bereits ein Jahr später an der Börse notiert – konzentriert sich auf die Entwicklung, Produktion und Installation von Multi-Megawatt-Anlagen. Das Produktportfolio umfasst Windenergieanlagentypen mit Nennleistungen zwischen 2 und 6,15 Megawatt. Bis heute kann der drittgrößte deutsche Windkraftanlagenhersteller auf die Erfahrung aus der Produktion, Projektierung und Errichtung von fast 2.000 Windenergieanlagen zurückgreifen. Dabei hat REpower vor allem mit seiner 1,5-Megawatt-Baureihe MD 70/77 neue Maßstäbe gesetzt. Sie gehörte zu den erfolgreichsten Anlagen ihrer Klasse. Die im Jahr 2002 eingeführte und in Serienproduktion gegangene 2-Megawatt-Baureihe MM 70/82/92 hat sich am Markt ähnlich bewährt. 

Die ertragsstarken und zuverlässigen Anlagen werden im REpower-Entwicklungszentrum in Rendsburg konstruiert und in den Werken Husum (Nordfriesland), Bremerhaven und Trampe (Brandenburg) gefertigt. Mit der 5-Megawatt-Anlage REpower 5M – mit 5 Megawatt Nennleistung und 126,5 Metern Rotordurchmesser eine der größten Windenergieanlagen der Welt – hat das Maschinenbauunternehmen konsequent sein Anlagenportfolio in der Multimegawatt-Klasse erweitert. Der Prototyp dieser Anlage, die vor allem in Offshore-Windparks eingesetzt wird, wurde im Herbst 2004 in Brunsbüttel, Schleswig-Holstein, errichtet. Die erstmalige Offshore-Installation einer 5M erfolgte im August 2006 im Rahmen eines EU-Demonstrationsprojekts vor der schottischen Küste. Im Winter 2008/09 ging die REpower 5M am neuen Standort Bremerhaven in die Serienfertigung. Der Nachfolger, die REpower 6M, wird zukünftig ebenfalls in Bremerhaven produziert. Von hier aus kann das Maschinenhaus direkt in alle Welt verschifft werden. 

Zwei weitere Anlagen werden das Unternehmensportfolio erweitern: So ist der Prototyp der neuen 3,3 MW-Anlage 3.XM Ende 2008 nahe Husum/Schleswig-Holstein errichtet worden und drei erste Testanlagen der neuen Offshore-Turbine REpower 6M sind Anfang 2009 in Schleswig-Holstein nahe der deutsch-dänischen Grenze installiert worden. 

Doch keine Maschine – und schon lange kein Unternehmen – ist von allein perfekt. Es sind die Menschen, die den Erfolg bestimmen. Darum setzt REpower in erster Linie auf die Qualifizierung und das Know-how seiner mittlerweile über 1.700 Mitarbeiter weltweit, von denen jeder fünfte ein Ingenieur ist. Denn als Technologieunternehmen kommt es darauf an, optimal an die Bedürfnisse der Kunden angepasste Produkte und Dienstleistungen zu liefern. 

REpower ist mit Vertriebspartnern, Tochtergesellschaften und Beteiligungen in europäischen Auslandsmärkten wie Frankreich, Belgien, Großbritannien, Italien, Portugal und Spanien, aber auch weltweit in den USA, Japan, China oder Australien vertreten. Informationen zur Unternehmensgeschichte hier

 

REpower Systems AG nimmt ersten Windpark in Polen in Betrieb  

Im  Juni 2009  nahmen die  REpower Systems AG  und der internationale Projektentwickler Martifer Renewables, eine Tochter der portugiesischen Martifer Group, im polnischen Rzeszow, nahe Krakau, den ersten von zwei gemeinsam geplanten Windparks in Betrieb.  Das Projekt „Leki Dukielskie“ besteht aus fünf Anlagen vom Typ REpower MM92 mit je zwei Megawatt (MW) Nennleistung und liegt im Südosten des Landes. Er ist das erste Windparkprojekt des drittgrößten deutschen Windenergieanlagenherstellers in Polen. 

Während einer feierlichen Zeremonie wurden auf dem Gelände des Windparks die fünf REpower-Turbinen eingeweiht. Mit seiner Gesamtkapazität von zehn Megawatt liefert „Leki Dukielskie“ ab sofort Strom für rund 5.000 Haushalte oder 20.000 Personen. 

Polen ist derzeit einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Windenergie. Der Vorstandsvorsitzende der REpower Systems AG, Per Hornung Pedersen, weist daher auf die Entwicklungsmöglichkeiten im Nachbarland hin: „Der polnische Windmarkt zeichnet sich durch hervorragende Windstandorte sowie große Wachstumsraten in den letzten Jahren aus, verfügt derzeit aber noch über ein geringes nominales Niveau – bisher sind nur knapp 500 Megawatt installiert. Wir sehen hier folglich ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau der Windenergie; diese wird zudem eine wichtige Rolle bei der Erreichung von Polens Zielen aus der EU-Klimaschutzinitiative 20-20-20 spielen.“ 

„Bukowsko“, das zweite von Martifer Renewables und REpower geplante Windparkprojekt, soll aus acht Anlagen vom Typ MM92 bestehen und noch dieses Jahr ans Netz gehen. Der Park entsteht zurzeit ebenfalls in der Nähe von Rzeszow.

 

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