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GlucoMetrix AG, Golm

GlucoMetrix AG  
  

Biotechnologische Insulin-Entwicklung zur frühzeitigen Erkennung des Diabetes-Risikos

Mehr Lebensqualität will die GlucoMetrix AG allen Diabetikern bieten. Das Gen-Engineering-Verfahren für eine neue Strategie des Human Rekombinanten Insulin ist abgeschlossen. Die Insulinsubstanz verspricht bessere pharmazeutische Eigenschaften und Kostenersparnis von ca. 60% in der Herstellung. Dieses Insulin ist geeignet vor allem für die Diabetiker, die mit den Insulintherapie-Nebenwirkungen zu kämpfen haben. Durch bessere Verträglichkeit wird so die Lebensqualität des Diabetikers erhöht.

Noch beherrschen weltweit drei riesige Pharmakonzerne den globalen Insulinmarkt : Sanofi-Aventis, Ely Lilli und NovoNordisk. Geht es nach Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG, dann wird das kleine, aber schnell wachsende Unternehmen in wenigen Jahren ein ernst zu nehmender Wettbewerber im Insulinmarkt sein.  Das bayerische Unternehmen hat an seinem Forschungsstandort in Golm bei Potsdam ein neuartiges rekombinantes Human-Insulin entwickelt. Spätestens im Jahr 2011 soll dieses neue Arzneimittel am Markt etabliert sein.

                                           glucometrix grafik

Quelle

Die GlucoMetrix AG konzentriert sich auf die Früherkennung und Bekämpfung von Diabetes Mellitus-Folgen. Im Vordergrund der Forschung und Entwicklung steht dabei die Verbesserung der Lebensqualität von Diabetikern. Dazu entwickelt das LifeScience-Unternehmen für das Krankheitsbild „Diabetes" IT-basierte medizinische Geräte sowie hoch wirksame gentechnologische Arzneimittel.

Seit der Eröffnung der Labore im Wissenschaftspark Potsdam-Golm  im Januar 2008 hat  GlucoMetrix die Zahl der Mitarbeiter um rund 600 Prozent gesteigert.  GlucoMetrix plant den Bau einer Insulinfabrik in Potsdam, die ab 2010 mindestens 300 Beschäftigte haben soll.

Im Februar 2009 wurde der zweite Förderantrag des Unternehmens von der Zukunftsagentur Brandenburg(ZAB) der ZAB positiv bestätigt. Daraus fließt dem Unternehmen ein Betrag in sechsstelliger Euro-Höhe zu.

„Es freut mich außerordentlich, dass trotz Wirtschaftskrise und knappen Kassen das weitere Wachstum unseres Unternehmens mit öffentlichen Geldern gefördert wird", so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG. „Das ist eine gute Entscheidung für den Wirtschaftsraum Brandenburg, aber auch für Millionen von Diabetikern."

„Life Sciences und Medizintechnik haben eine enorme Bedeutung für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Sie zählen zu den fünf innovativen Zukunftsfeldern, auf die wir uns konzentrieren. Mit GlucoMetrix ist ein innovatives Spitzenunternehmen dieses Genre in unsere Region gekommen - mit der Chance, dass hier das Insulin der Zukunft hergestellt wird und weitere medizintechnische Innovationen entwickelt werden", so Dr. Steffen Kammradt, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB), der  Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundeslandes. „Darüber sind wir froh und darauf sind wir auch stolz. Das Land unterstützt diese technologische Entwicklung und wir werden GlucoMetrix auf diesem Weg eng begleiten."

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der Transport und Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört und dadurch der Blutzucker erhöht ist. Daran erkrankte Menschen müssen ihren Blutzuckergehalt mit gespritztem Insulin regulieren. Nach Schätzungen der International Diabetes Föderation leiden weltweit fast 250 Millionen Menschen an Diabetes. In Deutschland sind rund acht Millionen von der Krankheit betroffen.

Insulin ist ein für Menschen lebenswichtiges Hormon. Die Hauptfunktion des Insulins ist die Regulation der Konzentration von Glukose im Blut. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse erzeugt. Die Bauchspeicheldrüse ist dabei für Biosynthese, Faltung, Speicherung und Freisetzung des Hormons verantwortlich. Der weltweite Insulinbedarf wächst derzeit in hohem Tempo. Derzeit beträgt die globale Produktion sechs Tonnen. Aufgrund der rasanten Ausbreitung der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus wird der Bedarf in den kommenden fünf Jahren nach Schätzungen von Experten auf 16 Tonnen pro Jahr steigen.

Ansiedlung in Golm

Das im oberbayerischen Ruhpolding ansässige  LifeScience-Unternehmen GlucoMetrix AG hatte sich 2008 mit seiner Entwicklungstochter im   Innovations- und Gründerzentrum GO:IN in Potsdam-Golm  angesiedelt.  Die Räumlichkeiten waren zunächst für 12 Mitarbeiter geplant, doch bald  arbeiteten dort bereits fast doppelt so viele Wissenschaftler, um die  marktreife Entwicklung des innovativen Wirkstoffes voranzutreiben.

Die GlucoMetrix AG hatte erst vor kurzem den Durchbruch bei der Entwicklung des Wirkstoffs mit verbesserter pharmazeutischer Qualität bekannt gegeben. Die innovative Insulinsubstanz verspricht nicht nur geringere Nebenwirkungen für Diabetes-Patienten. Sie führt auch zu einer deutlichen Verringerung der Produktionskosten. 

                                           gluco metrix gebäude

Standort Potsdam Quelle

Startschuss für den Bau einer Pilotanlage

Im November 2008 konnte GlucoMetrix AG  den Startschuss für den Bau einer Pilotanlage geben. Vom Landesumweltamt, Regionalabteilung West, des Landes Brandenburg hatte das Unternehmen die Genehmigung für den Bau einer Pilotanlage erhalteni. Diese medizintechnische Anlage produziert das Insulin für die klinische Phase der GlucoMetrixAG. Sie hat eine Produktionsleistung von sechs bis acht Kilogramm pro Jahr. Für klinische Phase benötigt das Unternehmen etwa zwei Kilogramm. Mit dieser Menge können rund 2000 Patienten an den klinischen Tests teilnehmen. Die Pilotanlage fertigt das Insulin unter GMP-Bedingungen und erfüllt damit die für eine Vermarktung verbindlichen Anforderungen der Gesundheitsbehörden.

Mit der Planung der Pilotanlage hat die GlucoMetrix AG die Stuttgarter LSMW GmbH beauftragt. Das Unternehmen gehört zur weltweit operierenden M+W Zander Gruppe und  ist einer der führenden Planer und Anlagenbauer für Fabriken und Anlagen der Life Science-Industrie. „Für uns ist das ein sehr interessantes Projekt, weil hier die Voraussetzungen geschaffen werden, die Herstellung von Insulin in einem innovativen Verfahren im großtechnischen Maßstab vorzubereiten", bewertet Dr. Tobias Lücke, Geschäftsführer der LSMW GmbH den Auftrag.

Produktionsstätte in Planung

Parallel zu der Pilotanlage plant die GlucoMetrix AG in Potsdam  bereits den Bau einer großen Chemiefabrik. Dort sollen ab 2011 bis zu 250 Mitarbeiter jährlich bis zu 3,6 Tonnen Insulin herstellen. Das entspricht mehr als 20 Prozent des schnell wachsenden Weltmarktes im Jahr 2012.

Ebenfalls im November 2008 hatte die GlucoMetrix AG  auch das Zulassungsverfahren für das neue Insulin bei der European Medicines Agency (EMEA) ausgelöst, der europäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel. Die GlucoMetrix AG ist dort in der Kategorie Kleinunternehmen (SME; small medium enterprise) gelistet und muss in den nächsten zwei Jahren nur einen geringen Anteil aller anfallenden Kosten für die klinische Zulassung aufbringen.

„Wir haben einen sehr straffen Zeitplan, um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen", so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG. „Für uns ist es wichtig, dass wir einige Zulassungen und den Bau der Fabrik parallel gestalten, um so schnell wie möglich auf den Markt präsent zu sein. Schon jetzt verzeichnen wir ein großes Interesse von Pharmaunternehmen, die unser Produkt lieber heute als morgen vermarkten möchten." 

Oberbayerisches Familienunternehmen

Die Gesellschaft wurde am 4. Dezember 2001 als GlucoMetrix AG gegründet, mit einem Stammkapital von 50.000,- Euro. Sitz der Gesellschaft ist Ruhpolding in Oberbayern. Die Gesellschaft wurde am 18. August 2002 mit der HRB-Nummer 14526 ins Handelsregister eingetragen. Unternehmenszweck sind die Entwicklung und Vermarktung eines non-invasiven Blutzuckermessgeräts mit der Sicherheitskomponente Früherkennung sowie der Aufbau eines Emerging Rooms mit 24 Stunden Support Service für Diabetiker

Die Menschen hinter der Firma

Gründerin und Hauptaktionärin der Stammaktien ist Frau Christa Reiter-Schikora.
Aufsichtsrat: Gebhard Holzner (Vorsitzender) Günther Buchstaller, Siegfried Link.
Vorstand: Peter Paul Schikora.

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