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Alexander Schuke Potsdam-Orgelbau GmbH, Werder/Havel

Seit mehr als 100 Jahren im Dienst der "Königin der Instrumente" tätig

 Schuke Orgelbau - Zamora                     
2006-2007 restaurierte
Orgel der Cathedrale
Zamora in Michoacan / Mexico (Bildquelle)

     

Die Firma Schuke setzt im Orgelbau international höchste klangliche, technische und gestalterische Maßstäbe. Dafür sorgen  29 hoch qualifizierten Mitarbeiter: Orgelbauer, Tischler, Metallpfeifenmacher, Feinmechaniker und Elektriker, darunter fünf Handwerksmeister und ein Diplom-Physiker.  Das Handwerksunternehmen baut, restauriert, rekonstruiert und pflegt Orgeln jeder Größe, in Kathedralen, Kirchen und Gemeinderäumen sowie in Konzerthäusern, Philharmonien und Musikschulen - inzwischen über 800 Orgeln in Deutschland, Österreich, Italien, der Schweiz, Polen, Tschechien, der Slowakei, Bulgarien, Georgien, Litauen, Russland, der Ukraine, Mexiko und Brasilien.

Dabei fließt in die Arbeit Altbewährtes ebenso ein wie neueste Erkenntnisse aus Klanganalysen und Forschungsprojekten, die gemeinsam mit der Universität Potsdam durchgeführt werden.

                   Schuke Orgelbau - Logo

Kontakt:
Alexander Schuke
Potsdam-Orgelbau GmbH
Otto-Lilienthal-Str.33
D-14542 Werder/Havel
Telefon +49 3327 57110
Fax +49 3327 571129
www.schuke.com
 

Träger des Zukunftspreises  Brandenburg 2009

Am 02.11.2009 erhielt die Alexander Schuke Potsdam-Orgelbau GmbH als einer von zehn  Gewinnern den Zukunftspreis Brandenburg 2009 in Bad Saarow. Die Auszeichnung durfte der Geschäftsführer Matthias Schuke für die gelungene Umsetzung von innovativen Methoden im historisch gewachsenen Orgelbau im Sinne der "Zukunft durch Tradition" entgegen nehmen.  Der Zukunftspreis Brandenburg würdigt besondere unternehmerische Leistungen. Und damit Beispiele, die Mut machen: Unternehmen und Unternehmer, die auch in schwierigen Zeiten die Ärmel hochkrempeln und in die Zukunft investieren. Initiatoren sind die IHK Ostbrandenburg und die "Märkische Oderzeitung". Ausgewählt wurden die Gewinner aus 113 Kandidaten.

In der Begründung des Jury heißt es: „Das Unternehmen erhält den Zukunftspreis, weil es auf einzigartige Weise Tradition und Moderne verbindet. Es ist seit mehr als 100 Jahren im Dienst der "Königin der Instrumente" tätig. Das Familienunternehmen baute neue Orgeln im Königsberger Dom, in Stegersbach in Österreich und im Erfurter Dom. Es restaurierte unter anderem ein 100 Jahre altes Instrument in Mexiko.  Geschäftsführer und Inhaber Matthias Schuke und sein Team erhalten das Alte und nutzen dabei allerneueste Technologien. Davon zeugen gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit der Universität Potsdam.  

Mit dem Neubau der Werkstatt im Jahre 2004 stellt sich das Unternehmen den gestiegenen Anforderungen an Umwelt und dem Umgang mit Naturbaustoffen. Wo es möglich ist, werden einheimische Rohstoffe eingesetzt. Holzfeinstäbe werden abgesaugt, Späne für die Heizung genutzt. Die Orgelbauer setzen auf anspruchsvolle Produkte, die auch international zunehmend Anerkennung finden und so das Handwerk über die Grenzen Brandenburgs bekannt machen"

 

Nominierung für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg

Auch für den Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2009 erhielt Schuke eine Nominierung. Und zwar für seine Innovation  der „Überwindung von kritischen Problemen mit instabilen Luftversorgungen im Orgelbau durch aeroakustische Modellierung und Steuerung des Orgelwindes"

Hintergrund: Seit rund 200 Jahren berechnen Orgelbauer die Luftzufuhr für die Orgelpfeifen, den so genannten „Orgelwind", der durch ein komplexes Apparatesystem (Windmaschine, Bälge und Kondukte) erzeugt und gesteuert wird, anhand von überlieferten und niedergeschriebenen Erfahrungen. Der Orgelwind muss für einen lebendigen Ton, für einen herausragenden Klang, nach unzähligen Parametern gesteuert werden. Druckverhältnisse, Stärke und Intervalle, Menge und Volumen des Windes sind ausschlaggebend. Die jeweilige Anzahl und Größe der Orgelpfeifen und die Beschaffenheit der Register einer Orgel ergeben immer wieder andere Wechselbeziehungen der einzelnen Parameter und damit besondere erwünschte und - im Gegenzug - unerwünschte Windeffekte.

Eine Modellierung dieser Effekte war bisher auf Grund der großen Komplexität der Orgelbauteile nicht möglich. Dazu ist Orgelbaufirma Alexander Schuke in Potsdam mit ihrer Innovation nun als erster Hersteller in der Lage. Sie kann die Windeffekte quantitativ und messbar modellieren und Orgeln in besonderer Qualität bauen. Unter Einbeziehung der Grundlagenforschung der UP Transfer Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer der Uni Potsdam wurde dafür ein einzigartiger Mess- bzw. Testplatz entwickelt - die Modell-Windlade. Sie verfügt über eine umfangreiche Drucksensorik und ein speziell entwickeltes Oszillatormodell. Im Rahmen von Untersuchungen wurden individuelle Regelmechanismen für den Orgelwind entwickelt, mit denen nun die Strömungsverhältnisse unterschiedlichster Orgeln optimiert werden können. Das ebenfalls entwickelte virtuelle Windsystem (aeroakustische Modellierung) bietet nicht nur für den Orgelneubau, sondern auch für die Restaurierung historischer Orgelwerke, neue und höchst effektive Möglichkeiten.

Hier weitere Informationen zur Preisentscheidung (Innovationspreis)

 

Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam  

Von Juli 2005 bis September 2007 arbeitete die Firma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH zusammen mit der UP Transfer GmbH der Universität Potsdam an einem dritten Forschungs- und Entwicklungsprojekt über die Windversorgung einer Orgel zur Einstellung von gewünschten Windeffekten. Dieses Vorhaben wurde mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der EU gefördert.

Aeroakustische Modellierung und Steuerung des Orgelwindes: Mehr zum Kooperationsprojekt hier

 

Zur Geschichte des Unternehmens

Schuke Orgelbau - Standort Werder        

Firmensitz der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH in Werder (Bildquelle) 

Der Orgelbaumeister Gottlieb Heise gründet 1820 das Potsdamer Unternehmen. 1848 übernimmt Carl Ludwig Gesell die Geschäfte. Carl Eduard Gesell führt ab 1868 die Firma des Vaters weiter. Er stirbt 1894 kinderlos. Alexander Schuke kauft in diesem Jahr den Betrieb und begründet damit das Familienunternehmen, das sich schnell zu einer bekannten Orgelbaufirma in Deutschland entwickelt. Nach seinem Tod 1933 leiten die beiden Söhne, Karl Ludwig Schuke und Hans Joachim Schuke, das Unternehmen gemeinsam. Die Brüder trennen sich 1953. Hans Joachim Schuke führt die Alexander Schuke Orgelbauanstalt Potsdam als alleiniger Geschäftsführer erfolgreich fort. 1972 wird die Firma verstaatlicht. Sie heißt für die folgenden 18 Jahre VEB Potsdamer Schuke Orgelbau und wird ab 1976 von Betriebsdirektor Max Thiel geleitet. Matthias Schuke, seit 1974 Mitarbeiter, reprivatisiert 1990 das Unternehmen und ist seit dieser Zeit Inhaber und Geschäftsführer. 2004 bezieht die Firma das neue Werkstattgebäude in den Havelauen in Werder/Havel.

Das  Klangkonzept

Jahrhundertealte Tradition, verbunden mit dem heutigen Stand der Wissenschaft. Bei der Klanggestaltung setzt Schuke besonders auf die enge Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Musikern und Orgelbauern.

Die  traditionellen Wurzeln liegen im Orgelbau des 17. und 18. Jahrhunderts. Vorbilder sind die norddeutschen Barockmeister Arp Schnitger, Hans Scherer & Sohn und Friedrich Stellwagen, sowie die mitteldeutschen Orgelbaumeister Joachim Wagner, Carl August Buchholz und Friedrich Ladegast.

In den modernen Instrumenten vereint Schuke  die Vorzüge der nord- und mitteldeutschen Tradition mit den romantischen Einflüssen zum Stil der klassischen deutschen Orgel.

Die Orgeln werden nicht rein sinfonisch konzipiert. Die einzelnen Werke des Instrumentes sind vom Klangaufbau her sowohl additiv als auch gleichwertig gegeneinander spielbar.
Größter Wert wird auf präzise und prägnante Einzelstimmen gelegt.

Alle neuen Instrumente werden so gestaltet, dass auf ihnen Bach`sche Orgelwerke spielbar sind. Da an Kirchenorgeln und Konzertorgeln jedoch gänzlich unterschiedliche Anforderungen gestellt werden, unterscheiden sie sich deutlich in ihrer Klangkonzeption. Kirchenorgeln im klassischen deutschen Stil werden klar auf polyfones Spiel angelegt, Konzertinstrumente dagegen sind verstärkt sinfonisch, also auf das Orchester ausgerichtet.

Wichtiges Merkmal bei allen Orgeln ist, dass die polyfone Zeichnungsfähigkeit der Einzelstimmen stark herausgearbeitet wird, ohne jedoch die im romantischen Sinne wünschenswerte Klangverschmelzung zu beeinträchtigen.
Deshalb ist auf ihnen moderne und sinfonische Musik ebenso vorzüglich darstellbar.

Die klanglichen Entscheidungen basieren vor allem auf den persönlichen und künstlerischen Erfahrungen unserer Intonateure, ergänzt durch das Wissen der alten Meister und die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

 

Zum  Bauprinzip der Schuke Orgel  

Aufgrund der jahrzehntelangen und ausgeprägten Restaurierungspraxis an herausragenden und berühmten Instrumenten ist der  Neubaubereich ebenfalls sehr stark durch ein solide, individuelle und handwerkliche Fertigung gekennzeichnet. Die  Orgeln sind immer Einzelanfertigungen.

Die Firma baut soviel wie möglich selbst, um die individuellen Wünsche unserer Kunden zu verwirklichen und die handwerkliche Kunst des Orgelbaus weiterzuentwickeln. Durch wieder entdeckte Bauweisen alter Meister gelingt es, in Kombination mit modernsten Fertigungstechniken Instrumente herzustellen, die höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Die metallenen Labialpfeifen werden aus unterschiedlichen Zinn-/Bleilegierungen hergestellt. Die Legierungen werden  entsprechend der klanglichen Erfordernisse auf die Raumakustik abgestimmt. Vom Giessen der Metallplatten bis zu den vorintonierten Pfeifen wird alles in eigener Werkstatt hergestellt.

Die Konstruktion der Instrumente erfolgt in der computergestützten Konstruktionsabteilung.  Hier entstanden unter anderem die Planungen für die Orgel im Neuen Gewandhaus zu Leipzig, die Hauptorgel im Dom zu Erfurt und die Rekonstruktion der berühmten Scherer-Orgel in der St. Stephanskirche zu Tangermünde.

Bei der Rekonstruktion einer Orgel kommt es darauf an, bei denkmalwerten Instrumenten 'nicht mehr Vorhandenes' zu ergänzen und in höchster Güte nachzubauen. Die bedeutendste Rekonstruktion der Firma Schuke erfolgte an der Orgel von Hans Scherer dem Jüngeren aus dem Jahre 1624 in der St. Stephanskirche zu Tangermünde.

Bei der Restaurierung einer Orgel geht es ebenfalls um die Wiederherstellung denkmalgeschützter Substanz in den ursprünglichen Zustand, jedoch ist hier der Anteil des historischen Materials wesentlich größer bzw. das Instrument ist in seiner Grundsubstanz nahezu vollständig erhalten. Fehlende Teile werden in der Materialwahl und den Bauweisen der alten Meister rekonstruiert.

Die renommiertesten Projekte der Firma Schuke auf diesem Gebiet sind die Restaurierungen der Orgel von Joachim Wagner im Dom zu Brandenburg aus den Jahren 1722-25, der Orgel von Samuel Gercke und Heinrich Herbst aus den Jahren 1683-85 in Basedow / Mecklenburg sowie der Hauptorgel von Caspar Schippel aus dem Jahre 1711 und der Schwalbennestorgel von Nicolaus Seeber aus dem Jahre 1721 in der St. Kilianskirche zu Bedheim in Thüringen.  

    Schuke Orgelbau - Basedow
 Dom zu Brandenburg, Basedow (Bildquelle)


Innovative Technik  

Neben dem Neubau von Orgeln ist die Restaurierung und Rekonstruktion von historischen Instrumenten ein bedeutendes Geschäftsfeld von Schuke. Dabei ist es das Ziel, die im Laufe der Zeit klanglich veränderten Instrumente hinsichtlich ihrer Ursprünglichkeit wiederherzustellen.

In enger Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam wurde ein objektives Messverfahren entwickelt, welches die wissenschaftliche Grundlage für den Nachbau und die originalgetreue Klanggebung von z.B. barocken Orgelpfeifen ist.

Durch die differenzierten physikalischen Untersuchungen von historischem Pfeifenwerk, den damit verbundenen wegweisenden Erkenntnissen und unserer innovativen Produktion gehören wir im Bereich der Klangqualität und der Handwerkskunst zu den führenden Orgelbaufirmen in Deutschland.

Nach dem Vorbild alter Meister werden alle offenen Metallpfeifen zur Mündung hin ausgedünnt, weil ihnen das ein hervorragendes Anspracheverhalten, eine wesentlich bessere Klangfülle sowie eine besondere Stabilität verleiht.

Darüber hinaus ist Schuke mit modernster innovativer Technik in der Lage, eine gegossene Orgelmetallplatte in der Dicke maschinell nicht nur periodisch linear auszudünnen, sondern sie auch zu profilieren. Dies ist weltweit bisher einmalig.

Für seine innovativen Entwicklungen wurde das Unternehmen im Jahre 2001 mit dem 1. Platz des Technologietransfer-Preises 2001 der Technologie Stiftung des Landes Brandenburg gemeinsam mit der Universität Potsdam ausgezeichnet. Im gleichen Jahr konnte man den Professor-Adalbert-Seifriz-Preis entgegen nehmen, einen bundesweiter Handwerkspreis der Steinbeis-Stiftung in Stuttgart, gemeinsam mit Prof. Dr. Reimund Gerhard-Multhaupt, Universität Potsdam.

Videoclip (Nov 2009)

Neue Firmenbroschüre 2009 (pdf)

 

Presseberichte

HANDWERK
17.11.2009 Märkische Allgemeine
Jede Pfeife wird gründlich geputzt - Die Orgel in der sanierten Johanniskirche ist am Mittwoch fertig  

 

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