Beschleunigung der Rettungskette bei Schlaganfällen
21.01.2010
Neues Zukunftsfonds-Projekt: "STEMO - Stroke Einsatz Mobil"
18. Januar 2010 PE TSB - auch hier zu lesen
Die Beschleunigung der Rettungskette bei Schlaganfällen und die verbesserte Darstellung von Gefäßwänden durch fluorhaltige Kontrastmittel bei der Kernspintomographie - dies sind die Ziele zweier vom Zukunftsfonds Berlin geförderten Projekte, die im Dezember 2009 vom Kuratorium der TSB Technologiestiftung bewilligt wurden.
+++ STEMO - Stroke Einsatz Mobil zur Beschleunigung der Rettungskette bei Schlaganfällen +++
Im Projekt STEMO fördert der Zukunftsfonds Berlin die Charité Universitätsmedizin Berlin und die Berliner Feuerwehr mit 1,93 Mio. €, von denen 0,89 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) stammen.
Ziel des Projektes ist die Beschleunigung der Rettungskette bei Schlaganfällen. Die Zeit, die zwischen dem Schlaganfall und seiner Behandlung vergeht, ist der wichtigste Faktor für die Behandlungsqualität. Mit der Beschleunigung der Rettungskette soll erreicht werden, dass die Anzahl und Schwere bleibender Behinderungen auf Grund von Schlaganfällen gesenkt werden kann.
Im Projekt wird dazu ein Rettungswagen (RTW) mit einem mobilen CT-Gerät und mit Labordiagnostik ausgerüstet, die bereits während des Rettungseinsatzes angewendet werden können. So soll die richtige Behandlung bereits während der Rettung eingeleitet werden können. Falls dies nicht gelingt, liegt immerhin bereits eine gesicherte Diagnose vor, solange der Patient noch auf dem Weg in die Klinik ist. Zudem kann über die Rettungsleitstelle der Feuerwehr sichergestellt werden, dass der RTW direkt eine Klinik anfährt, in der die erforderlichen Behandlungsmethoden auch sofort verfügbar sind. Die Klinik kann dann bereits beim Eintreffen des Patienten mit der richtigen Behandlung beginnen. Während des Einsatzes ist der RTW ständig mit der "stroke unit" der Klinik verbunden. Über die telemedizinische Anbindung können nicht nur Vitaldaten und Diagnosen in die Klinik übermittelt werden, es können auch Bild- und Tonverbindungen zwischen RTW und Klinik realisiert werden.
Ohne Förderung des Zukunftsfonds sind zwei Brandenburger Unternehmen beteiligt. Eines der Unternehmen ist als RTW-Ausstatter tätig und entwickelt im Projekt die Technologie, um das CT-Gerät nicht nur funktionssicher, sondern auch verkehrssicher und sicher für Patient und Rettungspersonal im RTW zu installieren. Das andere Unternehmen entwickelt Diagnostik-Kits, mit denen die nötigen Laboruntersuchungen im RTW durchgeführt werden können.
Die Förderung des Projektes stärkt zwei Kompetenzen, in denen die Hauptstadtregion bereits jetzt überregional führend ist: Die Bereiche Telemedizin und Neurologie.
Projektleiter im Projekt STEMO ist Prof. Audebert, Charité Universitätsmediz in Berlin.