Kostengünstigeres Silizium: Conergy und IHP starten Forschungsprojekt
29.01.2010
Kostengünstigeres Silizium: Conergy und IHP starten Forschungsprojekt
PE IHP 27.1.2010 - auch hier zu lesen
Gemeinsam mit dem Leibniz Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) forscht die Conergy SolarModule GmbH & Co. KG künftig verstärkt an der Produktions-Implementierung von neuartigem Silizium aus unterschiedlichen Herstellungsverfahren. Der zu erforschende Rohstoff für kristalline Solarmodule sei gegenüber bisher bekanntem und verwendetem Silizium deutlich günstiger, berichtet Conergy in einer Pressemitteilung. Hierdurch will das Solar-Unternehmen die Rohstoff- und Produktionskosten seiner Premium-"Conergy PowerPlus"- Module weiter senken. Außerdem sollen kürzere Energierücklaufzeiten im Herstellungsprozess erreicht werden.
Das Wirtschaftsministerium Brandenburg fördert das gemeinsame Vorhaben von
IHP und Conergy in Frankfurt (Oder) im Rahmen seines Landesförderprojekts
"Forschung und Entwicklung - große Richtlinie" bis zum Jahr 2011.
Erste Forschungsergebnisse erwarten Conergy und das IHP Mitte dieses Jahres.
F&E Kompetenz am Standort Frankfurt (Oder) gebündelt
In dem Forschungsprojekt "Integration von neuartigen Silizium-Materialien
in Solarzellen" stützen sich die Technologen von Conergy auf die
langjährigen Erfahrungen des IHP auf dem Gebiet der
Halbleitercharakterisierung, speziell von multikristallinem Silizium. Die
Wissenschaftler des IHP übernehmen die Charakterisierung des Grundmaterials - so
genannten multikristallinen Silizium-Substrates - mittels komplementärer
Analyseverfahren. Das heißt, in mehreren, sich ergänzenden Tests bewerten sie,
inwiefern sich unterschiedlich hergestellte Silizium-Arten für die weitere
Verarbeitung bei Conergy eignen. Daraus leitet das IHP Vorschläge zur Anpassung
der Solarzellenfertigung bei Conergy ab.
Prozessschritte werden auf allen Wertschöpfungsstufen analysiert
Anhand dieser Vorschläge setzt Conergy die vom IHP ausgewählten Substrate
testweise in seinen Produktionsprozess in Frankfurt (Oder) ein und passt diesen
optimal an die Materialeigenschaften an. Dabei können alle Prozessschritte
bestmöglich aufeinander abgestimmt und einzeln analysiert werden, denn im
Conergy-Werk befinden sich alle Wertschöpfungsstufen - vom Sägen der Wafer über
die Zellproduktion bis hin zum fertigen Modul - unter einem Dach. Da Conergy
seine PowerPlus-Module zudem selbst in Solarstromanlagen verbaut, lassen sich
die Untersuchungsergebnisse zum Einsatz neuartigen Siliziums von der Herstellung
bis hin zum verbauten Produkt und dessen Performance vor Ort haargenau
verfolgen.
"Gemeinsames Projekt in Frankfurt (Oder) stärkt Solar-Forschungsstandort
Deutschland"
"Das gemeinsame Forschungsprojekt soll unsere Produktionskosten in Frankfurt
(Oder) künftig weiter senken helfen und uns hier noch wettbewerbsfähiger
machen", so Dr. Karl Heinz Küsters, Conergy Technologie-Chef in Frankfurt
(Oder). "In den nächsten Monaten wollen wir verschiedene
Silizium-Substrate erforschen und unsere Produktionsprozesse so optimieren,
dass wir mit den neuartigen Materialien gleiche Effizienzen erzielen wie mit
herkömmlichem Silizium. Die Zusammenarbeit mit dem IHP ermöglicht uns dabei auf
beiden Seiten sehr kurze Lernzyklen."
Prof. Wolfgang Mehr, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des IHP,
ergänzt: "Das IHP ist sehr froh, mit seinen Kompetenzen im Bereich der
Halbleiteranalytik die Solarzellenentwicklung bei Conergy zu unterstützen. So
bündeln wir nicht nur unsere Forschungs- und Entwicklungskompetenz in Frankfurt
(Oder), sondern stärken auch den Solar-Forschungsstandort Deutschland."