Zweites Laserbearbeitungszentrum an der BTU Cottbus
04.06.2010
Zweites Laserbearbeitungszentrum an der BTU Cottbus
DFG anerkennt Profilierung der BTU im Bereich der
Materialforschung
Zweites Laserbearbeitungszentrum eröffnet noch breitere Anwendungsmöglichkeiten
im Bereich der Fügeverfahren
PE auch hier zu lesen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat dem Lehrstuhl
Fügetechnik von Prof. Dr.-Ing. Vesselin Michailov einen neuen robotergestützten
Laser in Höhe von rund 1,4 Mio. € bewilligt. Dies ist für die BTU Cottbus ein
besonderer Erfolg, denn erst im April konnte die BTU Cottbus ein in seiner
Konfiguration einmaliges Laserbearbeitungszentrum im Forschungszentrum für
Leichtbauwerkstoffe Panta Rhei einweihen, das ebenfalls vom Lehrstuhl
Fügetechnik eingesetzt wird.
Während mit dem schon vorhandenen und mit einem 15 kW Faserlaser ausgestatteten
Laserbearbeitungszentrum vor allem Metalle bearbeitet werden, geht es bei dem
neuen robotergestützten CO2-Laser, der im Laufe des Jahres an der BTU aufgebaut
wird, um das Zusammenfügen von überwiegend Nicht-Metallen. Der
Kohlendioxidlaser hat eine Wellenlänge von 10,6 Mikrometer, welche die
schweißtechnische Verarbeitung von Keramiken und Kunststoffen ermöglicht.
Darüber hinaus kann er aber auch neuartige Bauteile aus zusammengesetzten
Materialien wie Metall-Keramik- und Kunststoff-Keramik-Verbunde herstellen.
Dieses hochmoderne Fügeverfahren eröffnet neue Werkstoffdesignmöglichkeiten in
den landeswichtigen Wirtschaftszweigen wie Energieanlagen-, Automobil- und
Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrt.
In einer weiteren Entwicklung des Lehrstuhls soll der Laserstrahl mit einem
Plasmastrahl (Gasentladung) gekoppelt werden. Mit dem neuen Hybridsystem (Laser
und Plasma) lassen sich Aufheiz- und Abkühlgeschwindigkeiten sowie
Wunschtemperaturprofile präzise steuern. Der neue CO2-Laser soll zudem für die
generative Herstellung komplexer Bauteile mit inneren Bohrungen eingesetzt
werden. Indem Schweißnähte horizontal über einander aufgebaut werden, können
mittels verschiedener Schweißzusatzwerkstoffe (Schlicker, Pulver oder Draht)
nach dem so genannten „Multi-Layer-Manufacturing-Verfahren" komplexe Elemente
mit inneren Hohlformen „gebaut" werden. Mit den innovativen
Herstellungstechnologien werden die BTU-Studierende im Maschinenbau an
modernsten Geräten für Forschung und Praxis ausgebildet. Schon jetzt hat der
BTU-Maschinenbau-Studiengang einen Spitzenplatz beim CHE-Ranking 2010 erreicht.
Die Attraktivität der Lehre und Forschung wird durch diese Ausstattung weiter
gesteigert.
Das zweite Laserbearbeitungszentrum an der BTU Cottbus erweitert enorm die
Palette der zu untersuchenden Werkstoffe, Bauteile und Anwendungsgebiete. Die
fortschreitende Entwicklung von neuartigen Technologien und deren industrieller
Einsatz, z. B. in der Automobil-, Schienenfahrzeug-, Luft- und
Raumfahrtindustrie sowie in den Energieanlagen, erfordert neben der Anpassung
und Verbesserung etablierter Fügetechniken auch die Entwicklung neuer
Fügeverfahren mit hybriden und gekoppelten Prozessen. Die BTU Cottbus bietet
sich mit ihrem Spitzen-Know-How und ihrer Ausstattung auch für
Drittmittelprojekte in den bereits in der Region Berlin/Brandenburg ansässigen
Unternehmen für zahlreiche Anwendungs- und Einsatzgebiete an. Und nicht zuletzt
verhilft das DFG-Großforschungsgerät der BTU zu größerer Reputation national
und international.
URL dieser Pressemitteilung: http://idw-online.de/de/news372224
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte deutsch
