Ein Drittel weniger Brennstoff
15.06.2010
Pressemitteilung vom 14.06.2010 | 14:40 - auch hier zu lesen
Siemens AG
Erster kommerzieller Auftrag für neue Siemens „Weltrekord"-Gasturbine
Sechs Gasturbinen kommen in USA zum Einsatz - Kunde spart dadurch fast 1 Mrd. USD
Siemens hat mit seiner neuen, höchst energieeffizienten
Gasturbinengeneration, der so genannten H-Klasse, den Markteintritt
nach fast zehnjähriger Entwicklung vollzogen. Erster kommerzieller
Kunde ist ein führender US-Energieversorger. Gleich sechs der
„Weltrekord-Turbinen", die den Einsatz fossilen Brennstoffs in Gas- und
Dampfkraftwerken (GuD) um ein Drittel reduzieren, werden im
US-Sonnenstaat Florida ab 2013 zum Einsatz kommen. Dank der
Modernisierung seiner Kraftwerke spart der Kunde Florida Power &
Light über den gesamten Lebenszyklus der Turbinen netto fast eine
Milliarde US-Dollar. „Die H-Klasse steht für höchste Ingenieurskunst
und Energieeffizienz pur. Wir sind am Markt die ersten. Mit diesem
Siemens-Produkt der Extraklasse helfen wir jetzt den US-Stromversorgern
bei der von Präsident Barack Obama vorangetriebenen Energiewende.
Weitere regionale Absatzmärkte werden wir nun angehen", sagte
Siemens-Chef Peter Löscher.
Bei seinem Besuch in einer Rotorblattfertigung von Siemens Wind Power
in Iowa sprach sich Barack Obama Ende April für eine stärkere Rolle der
USA bei Erneuerbaren Energien und einen schonenden Umgang mit den
weltweit vorhandenen Rohstoffen aus. Die neue Gasturbinengeneration von
Siemens verbraucht für die gleiche Menge erzeugten Stroms ein Drittel
weniger Gas und senkt im selben Umfang die CO2-Emissionen gegenüber
bisher installierten Lösungen in Gas- und Dampfkraftwerken. Im
Vergleich zu Kohlekraftwerken fallen die Emissionen sogar um 75
Prozent. Darüber hinaus lässt sich die Turbine aus dem Standby-Betrieb
binnen fünf Minuten anfahren und liefert nach einer Viertelstunde
bereits die volle Leistung. Innerhalb weniger Minuten lässt sie sich
von voller Leistung auf halbe Kraft regeln - und umgekehrt. Damit ist
sie ideal geeignet, die natürlichen Schwankungen bei der rasch
wachsenden Netzeinspeisung von Wind- und Solarenergie auszugleichen.
„Wir freuen uns, mithilfe der hocheffizienten Gasturbinen von Siemens
unsere Kraftwerke in Riviera Beach und Cape Canaveral zu modernisieren
und unsere Kunden an den Vorteilen von Brennstoff- und CO2-Einsparung
teilhaben zu lassen", sagte Tony Rodriguez, Executive Vice President
von Florida Power & Light. „Auf die gesamte Lebenszeit gerechnet
wird die Modernisierung der Kraftwerke mithilfe dieser Technologie
schätzungsweise zwischen 850 und 950 Millionen US-Dollar sparen."
Wolfgang Dehen, CEO des Siemens-Sektors Energy, ergänzte: „Es ist eine
Triple-Win-Situation - für den Kunden, die Umwelt und für Siemens."
Mittelfristig plant Siemens mit einem weltweiten Markt für die H-Klasse
von jährlich mindestens zehn Maschinen. Diese kosten je nach Ausführung
und Ausstattung einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag.
Nach fast zehn Jahren der Entwicklung inklusive des Prototypenbaus und
eines eineinhalbjährigen Feldtests startet nun die Vermarktung der
H-Klasse mit einem Weltrekord-Wirkungsgrad von gut 60 Prozent. Im
Schnitt wandeln die in den Vereinigten Staaten betriebenen kombinierten
Gas- und Dampfkraftwerke (GuD) bisher weniger als 40 Prozent des
verbrannten Gases in Strom um. Würden alle GuD-Kraftwerke in den USA
auf die H-Klasse von Siemens setzen, entstünde pro Jahr so viel
zusätzlicher Strom, wie ihn 25 Millionen Amerikaner verbrauchen - ohne
zusätzliche CO2-Emissionen zu verursachen. Dieser Strom hätte einen
Verkaufswert von bis zu 40 Milliarden US-Dollar.
Mehr als 800 Siemens-Mitarbeiter waren an der Entwicklung des
Meisterstücks der Ingenieurskunst beteiligt. Tonnenschwere Teile und
winzige Elemente werden dabei mit Uhrmacher-Präzision zusammengefügt.
Eine Turbine besteht aus mehr als 7.000 Einzelteilen und kommt auf eine
Leistung von bis zu 1.200 hoch motorisierten Sportwagen. Jede der nun
in Florida bestellten 60-Hertz-Gasturbinen wiegt mit 280 Tonnen etwas
mehr als ein vollgetankter und beladener Airbus A340-300 samt 300
Passagieren. Dabei ist sie nur elf Meter lang, bei einem Durchmesser
von rund fünf Metern. Die derzeit größtmögliche Ausführung wiegt mit
444 Tonnen so viel wie ein vollgetankter Airbus A380 und liefert genug
Energie, um eine Stadt mit 2,2 Millionen Einwohnern zu versorgen. Im
Inneren der Brennkammer herrschen bis zu 1.500 Grad Celsius und der
Abstand zwischen Schaufeln und Gehäuse ist so schmal wie die Dicke
einer Postkarte. Teile der Turbinenschaufeln überschreiten mit mehr als
1.700 km/h die Schallgeschwindigkeit. Der Buchstabe „H" steht in der
Gasturbinentechnik für die aktuell höchste Effizienzklasse.
Die Gasturbinen sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das
Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Mrd. EUR
erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von
umweltfreundlicher Technologie. Kunden von Siemens haben mit den grünen
Produkten und Lösungen im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen
Kohlendioxid eingespart - so viel wie New York, Tokio, London und
Berlin in Summe jährlich ausstoßen. Ziel ist es, die jährlichen
CO2-Einsparungen im Geschäftsjahr 2011 auf mindestens 300 Millionen
Tonnen zu steigern. Das entspricht etwa dem heutigen gesamten
CO2-Ausstoß der sechs Weltstädte New York, Tokio, London, Singapur,
Hongkong und Rom.
Download Pressebilder: http://www.siemens.com/energy-bilder/sgt5-8000h
Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein weltweit führendes
Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern ist auf den
Gebieten Industrie und Energie sowie im Gesundheitssektor tätig.
Siemens steht seit über 160 Jahren für technische Leistungsfähigkeit,
Innovation, Qualität, Zuverlässigkeit und Internationalität. Siemens
ist außerdem weltweit der größte Anbieter umweltfreundlicher
Technologien. Mit rund 23 Milliarden Euro entfällt knapp ein Drittel
des Konzernumsatzes auf grüne Produkte und Lösungen. Insgesamt erzielte
Siemens im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. September 2009 endete,
einen Umsatz von 76,7 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von
2,5 Milliarden Euro. Ende September 2009 hatte das Unternehmen weltweit
rund 405.000 Beschäftigte. Weitere Informationen finden Sie im Internet
unter www.siemens.com.
Media Relations: Alfons Benzinger
Telefon: +49 9131 18-7034
E-Mail: alfons.benzinger@siemens.com
Siemens AG
Energy Sector
Freyeslebenstr. 1, 91058 Erlangen
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Gasturbinen: Großauftrag für Siemens in Berlin
Berliner Morgenpost, 15.6.2010
Schneller als der Schall
Berliner Morgenpost, 15.6.2010
http://www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article1325631/Schneller-als-der-Schall.html
