Platzeck im Gespräch mit Unternehmensverbänden
30.06.2010
Platzeck im Gespräch mit Präsidium der Unternehmensverbände: Bund muss bei Tarifeinheit handeln - Fachkräftebedarf sichern
29.06.2010 - PE auch hier zu lesen
Ministerpräsident Matthias
Platzeck und das Präsidium der Vereinigung der Unternehmensverbände in
Berlin und Brandenburg (UVB) haben die Bundesregierung übereinstimmend
aufgefordert, nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur
Tarifeinheit für eine verfassungsgemäße gesetzliche Klarstellung zu
sorgen. In einem Gespräch mit dem neugewählten Präsidium der UVB sagte
Platzeck, der Betriebsfrieden in den Unternehmen dürfe nicht gefährdet
werden.
Ein Nebeneinander verschiedener Tarifverträge in einem Betrieb sei
weder im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch der
Arbeitgeberseite, hieß es übereinstimmend. „Das Gericht macht zu Recht
auf ein Problem aufmerksam, dass die Politik schnellstens lösen muss.
Die Bundesregierung muss handeln."
Platzeck bekräftigte in dem Gespräch die Notwendigkeit, den
Fachkräftebedarf auch trotz der jetzt auf den Arbeitsmarkt kommenden
geburtenschwachen Jahrgänge zu sichern. Das sei entscheidend für die
Wettbewerbsfähigkeit der märkischen Wirtschaft. Eltern, Schule,
Unternehmen und Gesellschaft insgesamt seien hierbei gleichermaßen
gefordert. Es müsse den jungen Menschen klar sein, dass sie bei guten
Leistungen in Brandenburg auch gute Perspektiven hätten.
Auch UVB-Präsident Burkhard Ischler hob die neuen Herausforderungen auf
dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt im Zuge der demographischen
Entwicklung hervor. Schon heute haben viele Betriebe in Brandenburg
Schwierigkeiten, ihre betrieblichen Ausbildungsplätze zu besetzen.
Darum müssen verstärkt Bewerber aus Berlin hierhin vermittelt werden.
Ischler: „Im Interesse der Fachkräftesicherung müssen Berlin und
Brandenburg enger zusammenarbeiten. Die Sozialpartner UVB und DGB sowie
die Arbeitsagentur agieren bereits länderübergreifend."
Bei dem Treffen in der Staatskanzlei wurden zudem die aktuelle Lage der
brandenburgischen Wirtschaft und die Auswirkungen der schwierigen
Finanzsituation auf die Förderpolitik erörtert. Platzeck erläuterte die
Schwerpunkte der Arbeit der Landesregierung in der laufenden
Legislaturperiode. Ischler betonte die Robustheit und
Verantwortungsbewusstsein der brandenburgischen Wirtschaft in der
Krise. Bis heute konnten die Unternehmen trotz Umsatzrückgängen ihre
Stammbelegschaften halten.
An dem Gespräch nahmen UVB-Präsident Burkhard Ischler, die
Vizepräsidenten Peter Dreißig und Rainer Jahn, die Präsidiumsmitglieder
Wolfgang Frey, Werner Gegenbauer, Ulrich Misgeld und Volker Pesarese,
der Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck und seine Stellvertreter
Klaus-Dieter Teufel und Andreas Fleischer sowie der Abteilungsleiter
Soziale Sicherung Alexander Schirp teil.
