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Fachdiskussion auf ehome und belektro

07.10.2010


ehome: Laststeuerung der Elektrogeräte hilft Stromkosten sparen

„Jeder hat sein Gewerk im Auge, die Sprache untereinander fehlt", sagt Dr.-Ing. Manfred Riedel. Doch die Vernetzung gebäudetechnischer Prozesse sei im Hinblick auf Energieeinsparung das Gebot der Stunde, so der Geschäftsführer der mehrfach ausgezeichneten, Berliner Dr. Riedel Automatisierungstechnik GmbH im Fachprogramm ehome der belektro. Durch eine nutzungsabhängige Einzelraumregelung der Heizung bei gleichzeitiger intelligenter Lüftungssteuerung, wie sie das von seiner Firma entwickelte Energiemanagementsystem RIEcon ermöglicht, lassen sich beachtliche Einsparungspotentiale erreichen, so konnte der Verbrauch von 4600 Wohnungen in Berlin von 130 auf durchschnittlich 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr gesenkt werden, was dem Wert für ein Niedrigenergiehaus entspricht.

 

Doch das ist erst der Anfang. Nachdem die Stromerzeuger beginnen, zu Spitzenverbrauchszeiten drohenden Engpässen mit nachfrageabhängigen Tarifen zu begegnen, steht zusätzlich die Laststeuerung der im Haushalt vorhandenen Elektrogeräte im Fokus. So kann der Mieter beispielsweise beim morgendlichen Verlassen der Wohnung vorgeben, bis wann Geschirr oder Wäsche benötigt werden und der Wohnungsmanager schaltet innerhalb der vorgegebenen Zeitperiode die entsprechenden Geräte dann ein, wenn der Strom am preiswertesten ist. Gleichzeitig signalisieren rote oder grüne Balken auf dem Display, wann und für welche Dauer die Elektrizität billig oder teuer ist, so dass der Verbraucher weiß, ob er Herd, Mikrowelle oder Staubsauger möglichst bald nutzen oder lieber noch ein paar Minuten warten sollte, um Geld zu sparen. Bei einem Pilotprojekt zeigte sich, dass sich die Stromkosten pro Wohnung bei Ausnutzung aller Sparpotentiale um 23 Prozent senken ließen.

 

Am Freitag ab 10 Uhr geht es bei ehome um das Thema Das Berliner Netzwerk „Vernetzt Leben". (Halle 7.1, Saal New York)



LICHT-DIALOG: Bis zu 3.000 Lumen auf kleinstem Raum

Das Verbot der traditionellen Leuchtmittel infolge der entsprechenden EU-Richtlinie hat zu zahlreichen Innovationen geführt. Darauf verwies Manfred Wisnieski von Osram in seinem Vortrag zu Neuheiten auf dem Leuchtmittel-Markt am ersten Messetag (06.10.) im Rahmen des LICHT-DIALOG. Dabei sei die LED in aller Munde. Der Sprung von der Glühlampe zu energiesparenden Alternativen ist nach Einschätzung von Wisnieski gegeben. Eine Acht-Watt-LED-Lampe mit ähnlicher Bauform zum Beispiel könne eine herkömmliche 40-Watt-Glühlampe ersetzen - mit einer wesentlich höheren Lebensdauer und einer immensen Energieeinsparung.

 

Bei den LED gebe es tageslicht- und warmweiße Ausführungen. Die tageslichtweißen Modelle seien wesentlich effizienter. Wisnieski erwähnte, dass die Verbesserung der Farbwiedergabe derzeit noch etwa 15 Prozent Wirkungsgrad kosten würde. Ein wesentlicher Vorteil: Die neuesten LED-Bauformen sind sehr kompakt. Dadurch lassen sich auch sehr kompakte Leuchten konstruieren und beispielsweise Module fertigen, die einen Lichtstrom von bis zu 3.000 Lumen auf kleinstem Raum erzeugen.

 

 

PV-Dialog: Elektro-Innung setzt auf den Zukunftsmarkt Photovoltaik

„Photovoltaik-Anlagen sind auch ein Modell zur Altersvorsorge" sagt Constantin Rehlinger, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes der Elektrotechnischen Handwerke Berlin/Brandenburg. Da die Module immer effizienter werden, rechne sich in Investition in die neue Technik zunehmend. „Ob Einspeisevergütung oder nicht, der selbstproduzierte Strom für den Eigenbedarf ist immer kostenlos." Dennoch gibt es in Berlin und Brandenburg im Vergleich zu den südlichen Bundesländern noch einen großen Nachholbedarf, sowohl was die Nachfrage als auch die in diesem Bereich tätigen Unternehmen betrifft. „Betrieben, die sich mit Photovoltaik befassen, geht es gut, sie haben kaum freie Kapazitäten", so Rehlinger.

 

Auf der belektro hat man die erneuerbaren Energien zu einem Schwerpunktthema gemacht und veranstaltet hier gemeinsam mit de - der Fachzeitschrift für das Elektrohandwerk und der Messe Berlin den PV-Dialog, der über Techniken und Möglichkeiten informiert. Er beginnt täglich um 10 Uhr und endet jeweils mit einer Podiumsdiskussion um 14 Uhr.

(Halle 3.1, Stand 207, Kontakt: Constantin Rehlinger,

Telefon: +49-177-8595580, E-Mail: gf@eh-bb.de)

 

 

Sonderschau Solar Mobility: Elektroantrieb auch bei Nutzfahrzeugen im Kommen

Elektrofahrzeuge empfehlen sich zunehmend auch als Alternative für den gewerblichen Einsatz im Kurzstreckenbereich, so Andreas Manthey, Vorstandsmitglied der Bundesver-bandes Solare Mobilität. Gleich drei Mini-Lkw mit dem emissionslosen Antrieb werden auf der Sonderschau Solar Mobility im Rahmen der belektro gezeigt. So bietet der in Wunstorf bei Hannover gebaute EcoCarrier Platz für bis zu vier Paletten und eine Gesamtnutzlast von 700 Kilogramm, die er mit 75 Stundenkilometern über eine Distanz von bis zu 100 Kilometern transportieren kann. Der Beepo aus Hongkong schafft bei gleichem Tempo und bis zu 800 Kilo Zuladung sogar bis zu 150 Kilometer, während es der kleinere Multitruck aus Frankreich auf die Hälfte der Nutzlast bringt.

 

Je nach Modell und Batterieart muss man für einen solch unweltfreundlichen Kleinlaster zwischen circa 18 000 Euro und mehr als 30 000 Euro anlegen, dafür liegen die Energiekosten konkurrenzlos niedrig (beim Beepo bei drei Euro für 100 Kilometer).

(Halle 4.1, Stand 300, Kontakt: Andreas Manthey,

Telefon: +49-177-3123119, E-Mail: andreas.manthey@berlin.de)

 

 

Easy Walking-Preisträger geehrt

Im Rahmen der feierlichen belektro-Eröffnung wurden am Dienstagabend (05.10.) die besten Einreichungen des studentischen Ideenwettbewerbs „Easy Walking" geehrt, der zum zweiten Mal von der Messe Berlin gemeinsam mit der Zeitschrift „LICHT" als fachlichem ideellem Träger organisiert worden war. Der erste Preis ging an Izabela Wypych, Chia-Pei Lu und Yun-Meng Tang von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee für ihr LED-Leitsystem „Lightbri" zum Auffinden von Büchern in einer Bibliothek. Den zweiten Preis erhielten Sascha Rödiger, Ji Hye Kang und Bernhard Zarneckow von der Fachhochschule Potsdam für „NEXT", ein Wegeleitsystem für Einrichtungen wie Krankenhäuser, Seniorenresidenzen oder Behörden. Christoph Dittrich, Clemens Böhme und Andreas Ebermann von der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design Halle bekamen für ihr Fluchtwege-Leitsystem „ESCape" auf der Basis eines LED-Projektors den dritten Preis. Evelyn Malinowska von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee wurde für ihr ortsbezogenes Wegeleitsystem „ETOS" für Fluggäste mit einem Sonderpreis geehrt.

 

„NEXT" beispielsweise baut auf aktuellen Schaltersystemen auf. In einen Schalter eingesetzte RGB-LEDs dienen der Wegeführung. Ihre Anordnung in Form eines aus vier Einheiten zusammengesetzten „X" erlaubt die Anzeigen rechts, links, nach oben oder unten. Die Ausrichtung weist dem Nutzer den Weg. Eine Farbcodierung ermöglicht, verschiedene Nutzer zu unterscheiden. Dadurch können mehrere Personen gleichzeitig durch ein Gebäude geleitet werden.

 

 

ehome: Moderne Hilfsangebote für ältere Mieter

Bis 2060 wird der Anteil der Bundesbürger im Alter ab 65 Jahren von derzeit 20 auf 34 Prozent steigen. 93 Prozent davon leben in normalen Wohnungen, auch pflegebedürftige Menschen wollen immer mehr in der gewohnten Umgebung verbleiben. Das stellt neue Anforderungen an die Vermieter. Dr. Claus Wedemeier, Referent beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., stellte im Rahmen des belektro-Fachprogramms ehome die Ergebnisse einer entsprechenden Studie vor. Mit rund 300 000 barrierefreien oder -armen Einheiten hat sich der Anteil behindertengerechter Wohnungen bei den Mitgliedsfirmen seit 2006 auf fünf Prozent verdoppelt. Intelligente Systeme wie Funkchip oder Fingerabdruck als Schlüsselersatz, eine automatische Heizungs-Lüftungs-Steuerung und Notrufsysteme mit zum Teil integrierter Echtzeit-Überwachung von Vitalfunktionen können alten und pflegebedürftigen Menschen den Verbleib in den eigenen vier Wänden erleichtern und die Krankenkassen von den Mehrkosten für Klinikaufenthalt oder Heimunterbringung entlasten. Im Dezember soll in Berlin das Pilotprojekt „1000 Wohnungen - Leben mit innovativer Technik" starten, bei dem insbesondere ältere Mieter von nachrüstbaren intelligenten Assistenzsystemen in Kombination mit Dienstleistungsangeboten profitieren.

 

Voraussetzung für den weiteren Ausbau der Angebote seien unter anderem die Schaffung bisher fehlender Geschäftsmodelle, die Verknüpfung der Wohnungswirtschaft mit technischen und medizinischen Anbietern sowie Sozialversicherungsträgern, die Aufnahme telemedizinischer Anwendungen in den Leistungskatalog der Krankenkassen und die die Fortsetzung des bisher bis 2011 befristeten KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen", sagte Wedemeier. Ohne ehrenamtliche Helfer seien die Zusatzangebote aber dennoch nicht finanzierbar. Heute ab zehn Uhr geht es bei ehome um das Thema „Intelligent Energie nutzen, steuern und gewinnen".

(Halle 7.1, Saal New York)

 

 

Fachforum Straßenbeleuchtung: Alliander-COO Thomas Clemens: LED wird zum Standard

Die Frage sei nicht ob, sondern wann LED-Licht zum Standard in der Straßenbeleuchtung wird. Das sagte Thomas Clemens, Vorstand für den operativen Bereich (COO) der Alliander AG, zum Auftakt des Fachforums Straßenbeleuchtung im Rahmen der belektro 2010. Gerade angesichts der bis 2015 befristeten Verfügbarkeit von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen biete sich die neue, lichtstarke und Strom sparende Technologie als Ersatz an. Viele Kommunen würden aber noch vor den hohen Investitionskosten zurückschrecken. Clemens verwies aber auch auf noch bestehende Probleme. So habe die mit der Einführung der LED-Technik aufgehobene Trennung zwischen Lampe und Leuchte viele kleine Firmen mit ungewisser Zukunft in den Markt gebracht, fast ein Drittel der Anbieter sortiere man schon wegen unzulänglicher Unterlagen aus. Aber auch im Betrieb gebe es noch Verbesserungspotential, so das Vorstandsmitglied unter Hinweis auf Blendungsprobleme und Störanfälligkeit der Elektronik. Alliander  betreibt unter anderem die öffentliche Straßenbeleuchtung in Berlin und Cottbus.

 

 

Dr. Müschen wünscht LICHT-DIALOG hohen Wirkungsgrad

Der LICHT-DIALOG der belektro stellt einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf das Energiekonzept der Bundesregierung dar. Darauf verwies Dr. Klaus Müschen, Leiter der Abteilung „Klimaschutz und Energie" im Umweltbundesamt (UBA), in seiner Eröffnungsrede am ersten Messetag (06.10.). Er leiste einen guten Beitrag, die Energieeffizienz voranzubringen. Zum Beispiel würden im Rahmen der Veranstaltung auch die betreffende EU-Regelung und das Glühlampen-Verbot, das gerade in der Presse heftig diskutiert werde, auf dem LICHT-DIALOG zur Sprache kommen.

Im Mittelpunkt des Vortragsprogramms stehen in diesem Jahr die Themen Energieeffizienz, LED und OLED. Der UBA-Abteilungsleiter betonte, dass die LED-Technik sehr vielseitig einsetzbar sei, um den Energieverbrauch bei der Beleuchtung zu senken. Sie stünde jedoch noch vor dem großen Durchbruch. Dazu könne die belektro mit betragen. Abschließend wünschte Dr. Müschen den Forums-Teilnehmern einen hohen Wirkungsgrad bei der Themenvermittlung auf dem LICHT-DIALOG.

 

 

LICHT-DIALOG: Täglich Grundlagen der LED- und OLED-Technik

Zum sechsten Mal hat die Messe Berlin mit der Zeitschrift „LICHT" zur diesjährigen belektro den LICHT-DIALOG organisiert. Im Mittelpunkt des offenen Hallenforums stehen in diesem Jahr die Themen Energieeffizienz, LED und OLED. Die insgesamt rund 30 Fachvorträge bieten den Zuhörern vielfältige Informationen und den Akteuren aus Hochschulen, Industrie, Handel und Handwerk eine optimale Diskussionsplattform.

 

Der erste Vortrag an allen drei Messetagen von 9.15 bis 10 Uhr richtet sich an die jugendlichen Teilnehmer der Werkstatt-Straße. Dr. Mehmet Yeni, Mitglied der Bezirksgruppe Berlin-Brandenburg der Deutschen Lichttechnischen Gesellschaft, erläutert die Grundlagen zur LED- und OLED-Technik für Auszubildende in den elektrotechnischen Handwerken. Dabei erklärt er, was Licht ist. Die Jugendlichen erfahren, dass der Mensch nur optische Strahlung zwischen 380 und 780 Nanometer mit dem Auge erfassen kann. Zu den Vorteilen der Glühlampe gehören ihr einfacher elektrischer Betrieb und die sehr gute Farbwiedergabe. Sie ist aber energieineffizient, denn nur fünf Prozent der eingesetzten Energie werden in Licht umgewandelt. Der Rest ist Wärmestrahlung. Deswegen werde jetzt die Glühlampe schrittweise abgeschafft, betont Dr. Yeni.

 

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