UVB-Jahrespressekonferenz 2011
21.03.2011
Pressemitteilung der UVB vom 21.03.2011 - auch hier zu lesenUVB: Weichen stellen für eine nachhaltige, innovations- und wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik
UVB-Jahrespressekonferenz 2011: Bilanz, Ausblick und Herausforderungen für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
Auf ihrer Jahrespressekonferenz hat heute die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen gegeben. UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck erklärte dazu: „Der Aufholprozess in der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg ist dynamischer verlaufen als erwartet und hat uns an das Vorkrisenniveau von 2008 wieder herangeführt. Jetzt müssen wir uns auf die langfristigen Weichenstellungen konzentrieren. Dazu zählen die Sicherung des Fachkräftebedarfs, eine leistungsfähige Infrastruktur als notwendige Basisinvestition, die Sicherung einer bezahlbaren Energieversorgung und eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung, um finanziellen Spielraum für Investitionen zu haben."
Mit Blick auf 2010 hob Christian Amsinck hervor, dass es den Unternehmen gelungen sei, die Industriebeschäftigung zu halten: „Hier ist eine große Gemeinschaftsleistung erbracht worden von den Unternehmen mit Unterstützung der Arbeitnehmervertretungen und der Politik." Christian Amsinck stellte auf der Jahrespressekonferenz eine Umfrage unter den 60 UVB-Mitgliedsverbänden vor und erklärte dazu: „Die UVB und ihre Mitgliedsverbände schauen mit Zuversicht ins Jahr 2011. Keine Branche rechnet für 2011 mit Rückgängen im Hinblick auf Kapazitätsauslastungen, Umsätze, Beschäftigungsentwicklung und Investitionsplanungen. Vielmehr erwarten etliche Branchen, wie die Metall- und Elektroindustrie, der Maschinenbau und auch der Großhandel und die Dienstleistungen höhere Umsatzerlöse. Bei den Investitionsplanungen gehen die meisten Branchen davon aus, dass sie die geplanten Investitionen für 2011 durchführen können." Die Bedeutung der exportierenden Industrie bei der konjunkturellen Erholung unterstrich Christian Amsinck: „Berlin und Brandenburg profitieren immer mehr vom Wachstum der Weltwirtschaft, denn inzwischen liegt die Exportquote der Berliner Industrie bei knapp 50 % und in Brandenburg immerhin bei knapp 30 % zuzüglich Zulieferungen, die nicht in Brandenburg „abgerechnet" werden."
Christian Amsinck sagte weiter: „Während in der Finanz- und Wirtschaftskrise kurzfristige Reaktionen im Vordergrund standen, müssen nun langfristig die Herausforderungen angegangen werden. Dafür sind Weichenstellungen erforderlich, damit die Hauptstadtregion ihre wirtschaftlichen Chancen Dazu gehört der neue Flughafen BBI. Er stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Hauptstadtregion und wird für einen Wachstumsschub sorgen. Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck erklärte: „Wenn der neue Flughafen am 3. Juni 2012 wie geplant startet, haben wir die Chance, insbesondere durch zusätzliche Umsteigeverkehre am weltweiten Wachstum der Luftfahrt teilzuhaben. Der BBI wird sich durch die Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze zu einem Jobmotor entwickeln." Die Sicherung des Fachkräftebedarfs nannte Christian Amsinck angesichts des demographischen Wandels eine der zentralen Herausforderungen: „Die Unternehmen, die bisher aus strukturellen Gründen nicht ausbilden können, müssen wir dabei einbinden. Ihnen bieten wir an, sich an Ausbildungsverbünden zu beteiligen. Hier muss ein regionales Umdenken stattfinden: Berlin und Brandenburg sind eine Wirtschaftsregion. Deshalb ist auch ein gemeinsamer Ausbildungsmarkt sinnvoll, damit Jugendliche ihre Ausbildungschancen länderübergreifend nutzen können." Zur Konsolidierung der Landeshaushalte erklärte UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck: „Wir brauchen in der Region eine nachhaltige, innovationsfördernde und wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik. Ein höherer Wachstumspfad erhöht die Einnahmen und entlastet damit gleichzeitig die Ausgabenseite. Berlin muss seine Nettoneuverschuldung in der kommenden Legislaturperiode bis spätestens 2016 auf Null senken und Brandenburg mit dem Abbau seiner Schulden ab 2014 beginnen. Die UVB fordert daher die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg auf, den Rückenwind der guten Konjunktur und der niedrigen Zinsen jetzt zu nutzen, damit dieses Ziel in den kommenden Jahren erreicht wird." Pläne zur Rekommunalisierung der Berliner Wasserbetriebe hält Christian Amsinck angesichts der dramatischen Haushaltssituation des Landes Berlin für unrealistisch: „Das Land Berlin müsste sich für den Rückkauf der privaten Anteile weiter verschulden. Da die Dividenden zur Refinanzierung des Kaufpreises und gegebenenfalls auch zur Finanzierung des Haushaltsdefizits eingesetzt würden, bliebe für eine durchgreifende Senkung der Wasserpreise kein Spielraum. Eine schnelle Entscheidung zur nachhaltigen Preissenkung im Sinne wettbewerbsfähiger Wasserpreise kann nur über direkte Verhandlungen des Senats mit den privaten Investoren erfolgen." Alle Unterlagen zur Jahrespressekonferenz 2011 sowie den Jahresbericht 2010 können Sie hier herunterladen. |