1.000 Soziale Innovatoren treffen sich in Potsdam
08.04.2011
PRESSEMITTEILUNG - 1. April 2011 - auch hier zu lesen
1.000 Soziale Innovatoren treffen sich in Potsdam
Vision Summit 2011 als Leitkonferenz für Social Entrepreneurship und Social Innovation vom
7.-9. April auf dem „Vision Campus" in Potsdam nahezu ausgebucht
Social Entrepreneurs gelten inzwischen als die Entwicklungsabteilung unserer Gesellschaft für soziale Innovationen. Vom 7.-9. April treffen sich auf dem Campus Griebnitzsee der Universität Potsdam rund 1.000 deutsche und internationale soziale Innovatoren und sozial Engagierte aus Zivilgesellschaft, Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ihr Ziel: eine neue Qualität sozialer Bewegung anzuschieben. Die Resonanz: Kurz vor Anmeldeschluss ist die Konferenz nahezu ausgebucht.
„Der soziale Sektor galt lange Zeit als ein besonders innovationsarmer Sektor in unserer Gesellschaft. Dies änderte sich in den letzten Jahren dramatisch. Kreative Engagierte suchten für die unterschiedlichsten Notstände in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Armut, Migranten usw. völlig neue Lösungsansätze und setzten sie in beispielgebenden Projekten um. Inzwischen blüht eine höchst lebendige Szene auf, die diesem Innovationspfad folgt, und eine große Stiftung in unserem Lande nach der anderen setzt auf solche Social Entrepreneurs. Jetzt folgt mit der nationalen Engagementstrategie auch die Bundesregierung", meint Peter Spiegel, Initiator des Genisis Institute for Social Business und des Vision Summit.
Der Vision Summit wird mitveranstaltet von Ashoka, der weltweit größten Organisation für Social Entrepreneurs, der Humboldt-Viadrina School of Governance, die systematisch soziale Innovatoren ausbildet, und der Universität Potsdam, die gleich mit zwei Einrichtungen mit von der Partie ist: Das Center for Entrepreneurship and Innovation (Potsdam Transfer) wird seine Aktivitäten in Richtung Social Entrepreneurship deutlich ausweiten und das Hasso Plattner Institut - School of Design Thinking wendet seine in der Wirtschaft besonders bewährte Methode der systematischen Innovationsentwicklung erstmals mit einem eintägigen Design Thinking Innovationstag auf soziale Innovationen an. Das Echo hierauf war so groß, dass nun am 7. April in Potsdam der größte Design-Thinking-Innovationsworkshop weltweit stattfinden wird. Nähere Informationen: www.visionsummit.org
Ansprechpartner: Genisis Institute for Social Business and Impact Strategies gemeinnützige GmbH, Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin, Tel. 030 28506812, office@genisis-institute.org
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PRESSEMITTEILUNG – 8. April 2011 - auch hier zu lesen
Vision Award 2011 an fünf Pioniere einer besseren Welt
Ernst Ulrich von Weizsäcker wird im Rahmen des Vision Summit vor 1.000 sozialen Innovatoren in der Uni Potsdam für sein Lebenswerk der Versöhnung von Ökonomie und Ökologie geehrt
Zum vierten Mal seit 2007 werden am 8. April im Rahmen des Vision Summit die Vision Awards vergeben. Nach Muhammad Yunus, Götz W. Werner und 14 weiteren Preisträgern in den Vorjahren werden in diesem Jahr fünf visionäre Pioniere für eine bessere Zukunftsgestaltung von der Armutsüberwindung über die Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements bis zur Ökoeffizienzwende der Wirtschaft geehrt.
Der Preis wird jährlich vom Berliner Genisis Institut vergeben und ist in seiner Konzeption dem Alternativen Nobelpreis vergleichbar. Die Preisvergabe findet am Abend des 8. April im Hauptgebäude der Universität Potsdam auf dem Campus Griebnitzsee statt vor 1.000 sozialen Innovatoren, die sich dort Vision Summit 2011 unter dem Motto „Don’t Wait. Innovate!“ versammeln.
Der bekannteste Preisträger in diesem Jahr ist Ernst Ulrich von Weizsäcker. Er wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet, das er bereits seit Jahrzehnten der Idee der nachhaltigen Entwicklung widmet. Mit seinen Publikationen „Faktor Vier“ und „Faktor Fünf“ zeigte er Wege zu einer Ökoeffizienz- Revolution auf, also zur drastischen Reduzierung der Umweltbelastung durch neue Effizienztechnologien im Umgang mit Roh- und Werkstoffen. Sein Laudator ist Gunter Pauli, selbst ein Öko-Pionier mit seiner „Blue Economy“ und ebenso wie von Weizsäcker ein Mitglied des Club of Rome.Seit der Vergabe des Friedensnobelpreises am Muhammad Yunus für seine Mikrofinanzidee für die Ärmsten der Welt wird das Thema Armutsüberwindung vor allem mit seinem Namen verknüpft. Die Vergabe des Vision Award 2011 an den indischen Augenarzt Perumalsamy Namperumalsamy soll zeigen, dass es in diesem Feld weiter Pioniere gleicher Wirkungskraft gibt. „Dr. Nam“, wie er kurz genannt wird, baute maßgeblich die Aravind Augenkliniken in Indien auf, die durch serienweise spektakuläre Innovationen die Kosten für die Operation von Grauem Star um den Faktor 20 senken konnten bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistungen. Daher konnte sich Aravind den „Luxus“ leisten, 60 Prozent seiner Kunden ihre Dienstleistungen zu verschenken. Durch seine sozialen und technischen Innovationen ist Aravind das sozialste und innovativste und inzwischen auch wirtschaftlich eines der erfolgreichsten Gesundheitsunternehmen der Welt. Die Laudatio auf Namperumalsamy hält Maritta Koch-Weser, frühere Weltbankdirektorin und Leiterin der weltgrößten Organisation für Biodiversität, der IUCN:Wie man die eigene Popularität in ein soziales Unternehmertum umwandeln kann, dafür ist
Bibi Russell ein Musterbeispiel und wird dafür mit dem Vision Award 2011 geehrt. Sie war das erste Model aus einem Land der Dritten Welt, das Weltruhm erlangte. Sie nutzte ihre Popularität, um die traditionelle Webkunst in ihrem Heimatland Bangladesch wiederzubeleben, und kreierte mit ihrer Organisation „Fashion for Development“ Topmode „Made in Bangladesh“. Dadurch erhöhte sich die Wertschöpfung und das Selbstwertgefühl von mehr als 10.000 Knüpferinnen in Bangladesh drastisch. Der Bangladesh-Kenner und TV-Journalist Franz Alt würdigt ihre Leistungen.Die Berliner Choreographin Sasha Waltz erlangte für ihre künstlerischen Leistungen inzwischen ebenfalls Weltruhm. Den Vision Award 2011 erhält sie für die Verknüpfung von Kunst mit gesellschaftlichem Engagement. Das jüngste Beispiel hierfür ist ihr Entwurf für ein Denkmal zur Deutschen Einheit, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Jochen Sandig und dem Stuttgarter Kreativenteam Milla & Partner entwickelte. Dieser Entwurf mit dem Titel „Bürger in Bewegung“ könnte auch ein Entwurf für ein Denkmal für bürgerschaftliches Engagement sein. Der Laudator, erfolgreiche Unternehmer und Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens, Götz W. Werner, würdigt ihre Leistungen.Der fünfte Preisträger,
Huschmand Sabet, entwickelte Mitte der 1990er Jahre eine Idee, die ihrer Zeit zu weit voraus war, um damals hinlänglich aufgegriffen zu werden, deren Zeit aber nach den Leiter des Genisis Instituts und Laudator für Sabet, Peter Spiegel, jetzt gekommen sein könnte. Mit der so genannten „Terra Tax“ stritt Sabet für eine freiwillige und wettbewerbsneutrale Abgabe eines gesamten Wirtschaftszweigs, die ausschließlich eingesetzt werden sollte für die Beseitigung der Ursachen sozialer Missstände wie Kinderarbeit und bittere Armut. Er erreichte vor mehr als 15 Jahren, dass ein gesamter europäischer Wirtschaftszweig, die Branche für handgeknüpfte Teppiche, in Brüssel Lobbyarbeit betrieb für die Einführung einer freiwilligen „Terra Tax“ – eine Lobbyarbeit wie aus einer fernen Zukunft. Damals kam im politischen Betrieb nur eine sehr viel kleinere Variante zur Umsetzung. Die Vergabe des Vision Award 2011 an Sabet soll dazu beitragen, diese Idee erneut aufzugreifen und jetzt in vielen Branchen umzusetzen.Der Vision Award würdigt insbesondere Leistungen der intelligenten Verknüpfung von sozialen Anliegen und unternehmerisch nachhaltiger Umsetzung. Er fühlt sich dabei insbesondere von der Idee von Social Entrepreneurship und Social Impact Business inspiriert und dieser verpflichtet.
Ansprechpartner: Genisis Institute for Social Business and Impact Strategies gemeinnützige GmbH, Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin, Tel. 030 28506812, office@genisis-institute.org