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Frische Luft in Museumsvitrinen

23.04.2011

 

Frische Luft in Museumsvitrinen

Probenahme an einer Modell-Vitrine

Probenahme an einer Modell-Vitrine

Museumsvitrinen sollen die in ihnen präsentierten Kunst- und Kulturgutobjekte vor schädlichen äußeren Einflüssen wie beispielsweise Ablagerungen von Sporen, Pollen, Staub- und Rauchpartikel schützen. Moderne Museumsvitrinen bieten einen verhältnismäßig guten Schutz vor diesen Stoffen, der durch einem möglichst hohen Grad an Luftdichtigkeit erreicht wird.

Es gibt aber auch interne Quellen von Stoffen, die Ausstellungstücke schädigen können. Diese können Ausdünstungen aus dem ausgestellten Objekt selber oder aber auch Emissionen wie Lösungsmittel, organische Säuren (z. B. Ameisen- und Essigsäure) sein, die ihren Ursprung in den Werkstoffen der Vitrinen und der Vitrinenausstattung haben.

Die modernen luftdichten Vitrinenkonstruktionen sind hier nun von Nachteil. Wegen der geringen Luftwechselraten wird die schädigende Wirkung von Schadstoffen in der Vitrinenluft auf die ausgestellten Museumsobjekte verstärkt.

Bislang existieren weltweit weder entsprechende allgemein anerkannte Prüfmethoden noch etwaige Schadstoffgrenzwerte für die spezielle Anwendung „Museumsvitrine".

Die BAM Fachgruppe 4.2 Umweltrelevante Material- und Produkteigenschaften hat zusammen mit dem Vitrinenhersteller Glasbau Hahn und der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft) Fachbereich II „Life Science Engineering" Berlin ein neues Schadstoff-Messverfahren entwickelt.

Mit diesem Messverfahren werden leichtflüchtige organische Säuren, wie Essig- und Ameisensäure, vor dem Hintergrund anderer flüchtiger organischer Verbindungen quantitativ bestimmt. Auch wird nach geeigneten Adsorbentien geforscht. Für korrekte Analyseergebnisse ist der Einsatz geeigneter Adsorbentien bei der Vitrinenluft-Probennahe Voraussetzung. Zusätzlich wird an Lösungen gearbeitet, mit dauerhaft in der Vitrine positionierten Adsorbentien Schadstoffe interner Quellen zu binden.

Das Projekt wurde gefördert vom BMWi im zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM).

Die Ergebnisse zu diesen Untersuchungen werden auf der Technart 2011 vorgestellt.
Mehr zum Thema Kulturguterhaltung.

Kontakt:
Dr. rer. nat. Katharina Wiegner
Fachgruppe 4.2 Umweltrelevante Material- und Produkteigenschaften, Arbeitsgruppe Immissionen / Organische Luftinhaltsstoffe
Telefon: +49 30 8104-4872, E-Mail: katharina.wiegner@bam.de

 

 

 

Quelle: BAM Newsletter 2-2011

http://www.bam.de/de/aktuell/presse/newsletter/newsletter_2011/nl_2_2011.htm

 

 

 

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