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Arbeitsmarktstatistik für Juni 2011

01.07.2011

 

 

 

 

 

Arbeitssenatorin Bluhm zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen im Juni: „Wer mehr Wachstum und Beschäftigung will, muss für intensive Arbeitsförderung sorgen."

Pressemitteilung
Berlin, den 30.06.2011 - auch hier  zu lesen

Die Arbeitslosenquote ist im Juni in Berlin leicht gesunken.

Es waren insgesamt 230.399 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 4.262 weniger als im Vormonat und 2.001 mehr als vor einem Jahr. Darunter erhielten 192.605 Frauen und Männer Leistungen nach dem SGB II. Die Arbeitslosenquote lag mit 13,3 Prozent um 0,3 Prozent unter der des Vormonats und war genauso hoch wie im Vorjahr.

Im April 2011 waren 1.146.200 Frauen und Männer in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen tätig. Diese Zahl liegt um 29.100 über dem Vorjahreswert.


Auf Grund der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bekräftigt die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Carola Bluhm ihre Kritik an den Kürzungen der Bundesregierung bei der Arbeitsförderung: „Das Gesetz, mit dem die Arbeitsmarktinstrumente neu ausgerichtet werden sollen, geht an der Realität vorbei und nimmt falsche Weichenstellungen vor. Aufschwung und demografische Entwicklung bieten vielfältige Chancen, arbeitslosen Menschen Wege in Erwerbstätigkeit zu ebnen. Das gilt in besonderem Maße für jene, die langzeitarbeitslos sind. Wann, wenn nicht jetzt, sollte durch einen intelligenten Einsatz von Arbeitsmarktinstrumenten, durch Weiterbildung und Qualifizierung dazu beizutragen werden, dieses Ziel zu erreichen? Wer mehr Wachstum und Beschäftigung will, muss für intensive Arbeitsförderung sorgen.

Das Land Berlin ist deshalb mit einer Reihe von Initiativen und Anträgen innerhalb des Gesetzgebungsverfahrens aktiv geworden, um eine nachhaltige und wirksame Arbeitsförderung zu ermöglichen. So haben wir gemeinsam mit anderen Bundesländern einen Antrag in den Fachausschuss des Bundesrats eingebracht, der auf eine verlässlichere und transparentere Finanzierung für öffentlich geförderte Beschäftigung abzielt. Auch ein von uns initiierter Entschließungsantrag fand die Mehrheit der Länder und geht nun in den Bundesrat: Er fordert eine Ausrichtung der Arbeitsmarktinstrumente, die nicht auf Billigmaßnahmen und Vermittlung in prekäre Beschäftigung setzt, sondern auf die Vermittlung in gute Arbeit."

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Baaske: Bund darf nicht an Langzeitarbeitslosen sparen | 079/2011

PE auch hier zu lesen  

Brandenburgs Arbeitslosenquote sinkt weiter: Im Juni betrug sie 10,3 Prozent, das sind 0,2 Punkte weniger als im Mai 2011 und 0,3 weniger als vor einem Jahr. Arbeitsminister Günter Baaske: „Die Entwicklung bleibt gut, aber der Aufschwung geht an vielen Langzeitarbeitslosen vorbei. Wir müssen ihnen Chancen geben; jetzt ist die Zeit, auch jene in Arbeit zu bringen, die am Rand stehen.“ Deshalb warnt er die Bundesregierung, ihre Sparpläne bei der Arbeitsförderung umzusetzen: „Dann bleiben gerade die Menschen auf der Strecke, die am dringendsten eine Förderung brauchen.“

Im Juni 2011 waren in Brandenburg 137.674 Arbeitslose gemeldet, 4.325 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden über 29.000 freie Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet, aber der Arbeitsmarkt ist gespalten: Einerseits werden Fachkräfte händeringend gesucht, andererseits verfestigt sich Langzeitarbeitslosigkeit. Mit 33,9 Prozent ist ihr Anteil an den Arbeitslosen weiterhin hoch. Baaske: „Diese Spaltung müssen wir überwinden. Dafür brauchen wir eine aktive Arbeitsmarktpolitik mit langfristigen Strategien, einen sozialen Arbeitsmarkt und geeignete Arbeitsmarktinstrumente“.

Das geplante Gesetz zur „Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt“, das morgen im Bundestag beraten wird, führe aber genau zum Gegenteil. Baaske: „Das Wort ‚Verbesserung‘ ist reiner Hohn. Das ist nichts weiter als ein radikales Sparpaket zu Lasten der Arbeitslosen.“ Das Gesetz soll dazu beitragen, den Bereich Arbeitsförderung bundesweit um 20,5 Milliarden Euro im Zeitraum von 2011 bis 2014 zu reduzieren.

Bereits die bisherigen Sparbeschlüsse der Bundesregierung haben schon dieses Jahr zu massiven Einschnitten geführt. Gab es im Juni 2010 noch 20.646 Teilnehmende an Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante („Zusatzjobs“) und 4.026 an den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante, so waren es im Juni 2011 nur noch 11.682 beziehungsweise 1.804 und damit insgesamt 45,3 Prozent weniger.

Mit dem Gesetz sollen solche Beschäftigungen weiter zurückgefahren werden. Zusätzlich sollen die Möglichkeiten begleitender Betreuung und Qualifizierung stark beschränkt werden. Baaske: „Die Chance für Langzeitarbeitslose auf eine zielgerichtete individuelle Förderung wird damit sehr gering, obwohl wir damit einige fit bekämen als Fachkräfte auf dem ersten Arbeitsmarkt.“

 

 

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31.05.2011
Arbeitsmarktstatistik für Mai 2011
Arbeitslosenquote Berlin 13,6 Prozent, Brandenburg 10,5 Prozent

http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2659

 

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