Prognos-Studie zu Clean Technologies in Brandenburg
20.07.2011
„Investitionen in Clean Technologies zahlen sich aus"
Datum: 20.07.2011 - Quelle: ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH - auch hier zu lesen
40.000 Jobs - Brandenburg führend auf diesem Wachstumsmarkt
Brandenburg ist Vorreiter auf dem Zukunftsmarkt der Clean Technologies. Wie aus den heute vorgestellten ersten Ergebnissen einer Studie des Beratungsunternehmens Prognos hervorgeht, sind in Brandenburg mindestens 40.000 Beschäftigte im Bereich der Clean Technologies tätig. Diese Querschnittsbranche erstreckt sich von den Erneuerbaren Energien über den Leichtbau in der Karosserieproduktion bis zu modernen, umweltschonenden Antrieben.
Der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Ralf Christoffers, erklärte dazu: „Der konsequente Kurs der ökologischen Modernisierung zahlt sich aus. Es zeigt sich, dass die Brandenburger Unternehmen erheblich von Investitionen in diesen Zukunftsmarkt profitieren. Damit stärken sie ihre Wettbewerbsposition auf den globalen Märkten und somit treiben sie auch die Internationalisierung der Wirtschaft im Land voran. Das werden wir gezielt unterstützen - beispielsweise bei der Ausgestaltung der neuen Wirtschaftsförderung. Hier werden wir mit einer Bonusförderung für besonders ressourcenschonende Produktionsverfahren klare Akzente setzen. Denn wenn die Studie ein zusätzliches Potenzial von gut 15.000 Arbeitsplätzen bis 2020 sieht, wollen wir das voll ausschöpfen."
Der Sprecher der Geschäftsführung der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB), Dr. Steffen Kammradt, bewertet diese Ergebnisse als Beleg für die Stärke und Kompetenz, die sich die Brandenburger Wirtschaft im Bereich der Clean Technologies erarbeitet hat: „Brandenburg ist ein Land der Sauberen Technologien. Die Brandenburger Erfolge bei den Erneuerbaren Energien wurden bereits zweimal mit dem ‚Leitstern‘ als bestes Bundesland ausgezeichnet. Jetzt zeigt die Prognos-Studie: Auch bei den anderen Sauberen Technologien liegt Brandenburg bundesweit vorne - mit höherem Beschäftigtenanteil, stärkerem Arbeits-
platzwachstum und einem beachtlichen Umsatzwachstum von 31 Prozent zwischen 2006 und 2008. Kurzum: Clean Technologies haben sich zu einer tragenden Säule der Brandenburger Wirtschaftsstruktur entwickelt. Und sie haben beste Zukunftsperspektiven."
Brandenburg ist dabei thematisch breit aufgestellt, betont Kammradt: „Jedes zweite deutsche Solarmodul kommt aus der Region. Fast die gesamte Wertschöpfungskette ist hier vertreten: von hochreinen Rohstoffen über Modulproduktion bis hin zu Solarspezialglas, Untergestellen und Nachführsystemen. In der Windenergie ist Brandenburg Nummer zwei in Deutschland. Hier wird das weltweit erste Wind-Hybridkraftwerk entwickelt, das Windstrom grundlastfähig machen kann. Und nirgendwo sonst wird so viel Biosprit hergestellt wie in Brandenburg. Metallischer Leichtbau wird an der Technischen Universität Cottbus erforscht, Kunststoff-Leichtbau in den Fraunhofer-Instituten. Effiziente Antriebe sind ein Thema sowohl im Flugzeug-Turbinenbau, zum Beispiel bei Rolls-Royce, als auch für Lokomotivantriebe bei Bombardier. In Guben ist eine Pilotanlage für biologisch abbaubare Kunststoffe entstanden. Und in Wittenberge werden chemische Grundstoffe für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie auf Basis nachhaltig angebauter nachwachsender Rohstoffe hergestellt."
Die Prognos-Studie ist von der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB) beauftragt worden. Sie wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für die Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes finanziert. Nach ihrer Fertigstellung wird sie erstmalig einen Gesamtüberblick über den Bereich der Clean Technologies im Land Brandenburg liefern und dient der team- und branchenübergreifenden TaskForce „Clean Technologies" in der ZAB als Grundlage für die weitere Arbeit. Überdies arbeitet die ZukunftsAgentur bei diesem Thema sehr eng mit Partnern wie der Investitionsbank des Landes Brandenburg oder den Wirtschaftskammern zusammen.
Mehr zum Thema finden Sie hier: http://www.zab-brandenburg.de/
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Alexander Gallrein
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Brandenburg - Deutschlands Clean-Tech-Region Nummer 1
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Beispiele von Brandenburger Clean-Tech-Projekten:
Hybridkraftwerk Dauerthal
In der Uckermark entsteht das weltweit erste Wasserstoff-Wind-Biogas-Hybridkraftwerk. Dieses Kraftwerk erzeugt Strom aus Windkraft, Biomasse und Wasserstoff. Das Projekt dient dem Nachweis, dass mit Erneuerbaren Energien – speziell Windenergie - eine sichere Energieversorgung möglich ist. Der von drei 2000-KW-Windkraftanlagen produzierte Strom wird allerdings nur im Umfang des jeweils am Vortag ermittelten Bedarfs ins Netz eingespeist. Überschüssiger Strom dient in einem Elektrolyseur zur Gewinnung von Wasserstoff. Dieser wird verdichtet und in Drucktanks gespeichert. In windschwachen Zeiten oder bei erhöhtem Strombedarf greift das Hybridkraftwerk auf diese Energiespeicher zurück. Der Wasserstoff wird mit ebenfalls im Kraftwerk erzeugtem Biogas gemischt und in zwei Blockheizkraftwerken in Strom umgewandelt, dieser dann zusätzlich ins Netz eingespeist. Die in den Blockheizkraftwerken freigesetzte Wärme wird als Fernwärme genutzt. Überdies ergibt sich auch die Möglichkeit, gespeicherten Wasserstoff ins Erdgasnetz einzuspeisen oder an Erdgas-Tankstellen zu liefern. Das Kraftwerk wird in der Lage sein, 2.000 Haushalte mit Wärme sowie 150 Haushalte mit Treibstoff für wasserstoffgetriebene Autos zu versorgen. Die Enertrag AG als Inhaber der Anlage arbeitet in der Grundlagenforschung eng mit der BTU Cottbus zusammen.
e-SolCar
Nordostdeutschland zählt weltweit zu den Regionen mit der höchsten Dichte installierter Leistung aus Erneuerbaren Energien. Die derzeitigen Speichermöglichkeiten reichen nicht aus, um diese riesige Menge von Energie zu speichern. Eine Option für große Energiespeicher stellen Elektrofahrzeuge dar. Dieses soll mit dem Projekt e-SolCar getestet werden. Dazu werden 30 Elektroautos auf Basis eines Opel Corsa, 17 Nutzfahrzeuge auf Basis eines Mercedes Sprinter und 4 SUVs (Geländefahrzeuge) auf Basis des Toyota Highlander entwickelt und gefertigt. Außerdem erfolgen die Entwicklung und die Herstellung von bidirektionalen Autoladegräten inklusive Kommunikationsschnittstelle zwischen dem Batteriemanagement und dem Stromnetz sowie die Entwicklung und der Bau eines Range-Extenders auf Basis eines Serien-Dieselmotors. Im Verlauf des Projekts soll ein Konzept entwickelt werden, nach dem die zu erwartende zusätzliche Photovoltaik-Einspeisung sowie die zusätzliche Last durch Elektromobilität so in Einklang gebracht werden können, dass die Auswirkungen auf die Netzstruktur möglichst gering bleiben.
Energieautarke Gemeinde Feldheim
Im Ortsteil Feldheim der brandenburgischen Stadt Treuenbrietzen wurde eines der spektakulärsten Gesamtkonzepte für eine dezentrale regenerative Energieversorgung von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen verwirklicht. Der Erfolg dieses Projektes ist der guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Treuenbrietzen, den Anwohnern des Ortsteils und dem Projektentwickler Energiequelle GmbH zu verdanken.
Somit ist Feldheim die erste energieautarke Gemeinde Brandenburgs; das Dorf versorgt sich komplett mit Strom und Wärme aus lokalen erneuerbaren Energiequellen. Die Heizungen sind an ein eigenes Wärmenetz angeschlossen, dessen Wärme aus einer mit Gülle und Maissilage betriebenen Biogasanlage im Ort kommt. An besonders kalten Tagen wird sie unterstützt durch ein modernes Holzhackschnitzel-Heizwerk. Windräder und ein Solarpark vor dem Ort erzeugen den Strom, der über ein eigenes Stromnetz verteilt wird. Das Besondere am Feldheimer Konzept ist das separate Nahwärme- und Stromversorgungsnetz, über das die vor Ort erzeugte Wärme und Elektrizität direkt an die Verbraucher geleitet wird. Auf diese Weise werden Kosten und Abhängigkeiten von den Netzen der traditionellen Energieversorger vermieden.
Die energieautarke Gemeinde Feldheim zeigt, wie auch auf kommunaler Ebene ein Schritt hin zum ökologisch-sozialen Wirtschaften gemacht werden kann. Der Bezug zwischen Energieproduktion und den Menschen vor Ort ist sehr eng. So zeigt das Projekt, wieviel sich bei guter Zusammenarbeit eines engagierten Projektentwicklers mit der öffentlichen Seite und den Anwohnern bewegen lässt. 100 % erneuerbare Energieversorgung sind Wirklichkeit, eine Solaranlagenfabrik ist wichtiger Arbeitgeber im Dorf und die Energiepreise liegen 10 – 20 Prozent unter dem billigsten Anbieter.
Biogasanlage in Rathenow
Mit dem HAASE BiogasVerstärker in Rathenow (Brandenburg), in Betrieb seit Juli 2009, wurde ein neuer Benchmark in der Biomethanerzeugung gesetzt. Die Bioerdgas-Anlage der Greengas Produktionsanlage Rathenow GmbH & Co KG bereitet stündlich rund 1.130 Nm3 Rohbiogas zu ca. 520 m3/h Biomethan auf. Sie arbeitet mit organisch-physikalischer Wäsche. Im Vergleich zu anderen marktüblichen Verfahren (Chemische Wäsche, Druckwasserwäsche) zeichnet sich der BiogasVerstärker dieses Typs durch eine Reihe entscheidender technischer Vorteile aus:
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Methanverlust im Verfahrensablauf < 1 %
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Abgaswerte gemäß den Anforderungen der TA-Luft
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Entschwefelung und Gastrocknung integriert
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Abwasserfreier Betrieb (Waschlösung wird regeneriert)
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Hervorragende Energiebilanz durch Wärme-Eigenversorgung und Wärmeexport bei 55 °C.
Die Anlage Rathenow wird jährlich rund 4,7 Millionen Kubikmeter BioErdgas aus der Region für die Region erzeugen, was einer Emissionsminderung von 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr ausmacht und reicht, um rund 2.000 Einfamilienhäuser mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen.
Die Rohstoffe für die Biogasanlage (NaWaRo und Gülle) kommen aus einem Umkreis von nur 20 km. Das BioErdgas wird über eine 2,2 km lange Stichleitung ins öffentliche Netz des Gasnetzbetreibers NBB eingespeist. Mehr als die Hälfte davon fließt in die Tanks umweltfreundlicher Erdgas-Autos in Berlin und Brandenburg, die an den 15 Erdgastankstellen der GASAG Berliner Gaswerke AG und der EMB Erdgas Mark Brandenburg GmbH tanken. Der Rest geht u. a. an die Stadtwerke Hennigsdorf zur Verstromung in einem BHKW auf dem geplanten BioCampus.
Clean Diesel (Bombardier)
Der Bahntechnikhersteller Bombardier Transportation Germany GmbH in Hennigsdorf hat sein Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Clean Diesel" erfolgreich abgeschlossen und damit den weltweit schadstoffärmsten Antrieb für Dieseltriebwagen der 500-kW-Klasse entwickelt. C.L.E.A.N. Diesel Power Pack: Das Antriebssystem für mehrteilige Dieseltriebzüge (DMUs) ist gegenwärtig das einzige in der 660-kW-Klasse, das bereits heute die 2012 in Kraft tretende EU-Emissionsrichtlinien gemäß Stufe III-B erfüllt. Das innovative und serienreife Produkt ist somit den gesetzlichen Anforderungen deutlich voraus.
Die Umweltfreundlichkeit des Antriebs wird durch die Verwendung eines speziellen Katalysators gewährleistet. Dieser verbraucht nicht nur weniger Energie, sondern verfügt auch über ein leicht zu kontrollierendes Kühlsystem und reduziert Emissionen, vor allem Stickoxid (reduziert die Partikelemissionen um 87 Prozent). Darüber hinaus bietet der Motor ein optimiertes Gewicht und eine verbesserte Konfiguration, hat einen verhältnismäßig geringen Kraftstoffverbrauch und erfordert sogar weniger Wartungsaufwand, so dass die Effizienz generell verbessert wird. Das Projekt wurde mit Mitteln des Landes Brandenburg und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert. Das Vorhaben konnte insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) erfolgreich durchgeführt werden. Die Wirtschaftsfördergesellschaft beriet und half bei der Konzeption sowie der Umsetzung des Projektes.
Prignitzer Chemie
Das Unternehmen stellt oleochemische Erzeugnisse wie Fettalkohole oder Glycerine auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wie beispielsweise Raps oder Sonnenblumen her. Die Prignitzer Chemie GmbH hat ihren Sitz im Industriegebiet Süd in Wittenberge.
Die Prignitzer Chemie hat sich seit der Gründung im Jahr 1991 nachhaltig zum Spezialisten für hochwertige oleochemische Grundstoffe in den Bereichen Lebensmittel-, Kosmetik-, und pharmazeutische Industrie entwickelt. Die Produktpalette umfasst u.a. destillierte und fraktionierte Fettsäuren, Ester, Fettalkohole, MCT und Glyzerin. Alle Produkte werden auf der Basis nachwachsender, pflanzlicher Rohstoffe hergestellt. Die Kompetenz der Prignitzer Chemie liegt in erster Linie auf innovativen Produkten, die durch kontinuierliche technische Erweiterungen und Modifizierung der Prozessabläufe entsprechend nahezu allen geforderten Spezifikationen der unterschiedlichsten Industriebereiche hergestellt werden.
Solarpark Lieberoser Heide
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose nördlich von Cottbus (Brandenburg) realisieren der rheinlandpfälzische Projektentwickler von Erneuerbare-Energien-Anlagen, die juwi GmbH (Wörrstadt), und Solarmodul-Produzent First Solar ein Photovoltaik Kraftwerk, das mit einer Leistung von 53 Megawatt und einer Grundfläche von 162 Hektar eine der größten Photovoltaik Anlage der Welt ist. Insgesamt werden rund 700.000 modernste Dünnschichtmodule, hergestellt im Werk Frankfurt/Oder, verbaut.
Nach Ablauf der Pachtzeit werden die Module vom Hersteller First Solar zurück genommen und in eine der firmeneigenen Recyclinganlagen gebracht. Mit diesem Konzept bleibt der Solarpark Lieberose auch nach seinem Abbau nachhaltig: Eingesetzte Rohstoffe können in Solarmodulen oder anderweitig wiederverwendet werden, die Abfallmenge wird erheblich reduziert und somit entlastet das Recyclingverfahren die Umwelt und künftige Generationen.
Das neue Solarstromkraftwerk, dessen Standort zwischen den Orten Lieberose und Turnow-Preilack im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg liegt, produziert pro Jahr rund 53 Millionen Kilowattstunden (kWh) sauberen Strom, was in etwa dem Bedarf von rund 15.000 Haushalten – also einer kleinen Stadt - entspricht. Die Grundfläche hat eine Ausdehnung von mehr als 210 Fußballfeldern. Das Solarkraftwerk wird zudem jährlich rund 35.000 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen.
Pilotprojekt „Smart Metering" in Forst
Das Projekt 'Smart metering' zählt zu den herausragenden länderübergreifenden Modellvorhaben des Clusters Energietechnik, das die Länder Berlin und Brandenburg im Januar 2011 auf den Weg gebracht haben. Ziel ist es, mittels innovativer und intelligenter Zählertechnologie Aufschlüsse über den Energieverbrauch einzelner Haushalte und das Energienutzungsverhalten der Bürger zu bekommen. Im privaten Bereich gibt es ebenso wie in der Wirtschaft noch erhebliche Möglichkeiten zum Energiesparen. ‚Smart metering' ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer noch effizienteren Nutzung von Energie - und damit zugleich ein Beitrag zum Klimaschutz.
Der Berliner Energieversorger GASAG hat das Pilotprojekt zum Test intelligenter, innovativer Zählertechnologie in Privathaushalten in der brandenburgischen Kommune Forst initiiert. Das Besondere an dem Projekt ist, dass hier Zähler aller Sparten installiert worden sind - also Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmezähler. Das Projekt ist eingebettet in die Energieeffizienzkampagne der Stadtwerke Forst. Seit Anfang November 2010 hatte die GASAG gemeinsam mit der Netzgesellschaft Forst Lausitz (NFL) 2.300 Zähler in insgesamt 1.700 Haushalten eingebaut.
Die Anwendung der Smart Meters soll helfen, Energie-Sparpotenziale aufzudecken und zu nutzen. Der Energieverbrauch kann in wesentlich kürzeren Intervallen als bisher aufgezeichnet werden, was eine genaue Energieanalyse für jeden Haushalt ermöglicht. Grafische Darstellungen der Daten erleichtern den Kunden die Nachvollziehbarkeit und Interpretation. Smart Metering nutzt damit sowohl dem Kunden als auch der Umwelt. Perspektivisch sind Smart Meter auch die Grundlage für die Nutzung intelligenter Geräte. Die Umwelt wiederum profitiert vom reduzierten Ressourcenverbrauch und einem geringeren CO2-Ausstoß.
Uhde Inventa-Fischer GmbH
Uhde Inventa-Fischer ist ein innovatives, flexibles und kundenorientiertes Ingenieur-Unternehmen mit 160 Mitarbeitern, technologisch führend in der Planung und im Bau von Anlagen zur Herstellung von Polyester-, Polyamid- und Sonder-Polymeren. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin hat in Guben eine Pilotanlage für biologisch abbaubarer Kunststoffe mit einer neuen, äußerst wirtschaftlichen Technologie für die Polymilchsäure-Produktion errichtet. Dabei sollen erste Erfahrungen mit der Produktion als Grundlage für eine industrielle Großproduktion am Standort Guben gesammelt werden. Als starker Kooperationspartner steht das Fraunhofer Institutes für Angewandte Polymer-forschung in Potsdam Golm. Gegenwärtig laufen Bemühungen um einen Investor für das Großprojekt.
Der Biokunststoff Polylactid (PLA) ist durchsichtig und wird in verschiedenen Qualitäten für die Kunststoff verarbeitende Industrie zur Herstellung von Folien, Formteilen, Dosen, Bechern, Flaschen und sonstigen Gebrauchsgegenständen angeboten. Vor allem für kurzlebige Verpackungen wie Joghurtbecher, Obst-, Gemüse- und Fleischschalen birgt der Rohstoff großes Potenzial. Auch für Anwendungen in der Bauindustrie, Technik, Optik und im Automobilbau hat sie Vorteile. Außerdem gibt es lukrative Spezialmärkte, zum Beispiel im medizinischen und pharmazeutischen Bereich, wo PLA bereits seit längerem erfolgreich zum Einsatz kommt. Vom Körper resorbierbare Schrauben, Nägel, Implantate und Platten aus PLA oder PLACopolymeren werden zur Stabilisierung von Knochenbrüchen verwendet. Auch resorbierbares Nahtmaterial und Wirkstoffdepots aus PLA sind schon lange im Gebrauch.
Ein großer Vorteil von PLA ist die besondere Vielfalt dieses Biokunststoffes, der wahlweise schnell biologisch abbaubar oder auch jahrelang funktionsfähig eingestellt werden kann.
Panta Rhei gGmbH - Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe (BTU Cottbus)
Der Einsatz von Leichtbauwerkstoffen gewinnt aus ökonomischen und ökologischen Gründen wachsende Bedeutung. Die Kernkompetenzen des Panta Rhei liegen auf den Gebieten:
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Leichtmetallwerkstoffe auf der Basis von Aluminium, Magnesium, Titan
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Hochwarmfeste Titanaluminidlegierungen
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Höherfeste, oberflächenveredelte Stähle
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Warmumformende Prozesstechnologie
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Fügetechnik
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FE-Simulation von Umform- und Fügeprozessen
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Oberflächenbehandlung und Beschichtungstechnik
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Werkstoffprüfung und –charakterisierung
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Bewertung von Bauteilen und Konstruktionen
Überall dort, wo Bauteile bewegt und beschleunigt werden, trägt der Leichtbau dazu bei, Energie zu sparen und Emissionen zu verringern. Dazu zählen die Verkehrstechnik und Maschinen- sowie Fahrzeugbau.
Das Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe Panta Rhei gGmbH betreibt Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Produktion und Verarbeitung innovativer Leichtbauwerkstoffe Seit der Gründung im Jahr 2001 beschäftigt sich das Forschungszentrum, dessen Hauptgesellschafter die BTU ist, vor allem mit Leichtbauwerkstoffen auf der Basis von Aluminium, Magnesium, Titan, hochwarmfesten Titanaluminidlegierungen und höherfesten, oberflächenveredelten Stählen. Als Referenzen kann das Forschungszentrum u.a. Daimler, BMW, VW, Bosch oder Rolls Royce nennen.
Fraunhofer-Einrichtung Pyco (Teltow)
Die Teltower Forscher entwickeln Kunststoffe für den Einsatz in der Luftfahrtindustrie. In der Innenverkleidung des Airbus A 380 steckt viel Forschungsarbeit des Pyco – die leichten und brandsicheren Kunststoffe helfen, den Kersoinverbrauch zu senken. Das Pyco ist inzwischen mit einer Außenstelle im Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Wildau vertreten. Überdies ist nun auch die Automobilbranche in den Fokus genommen. Denn gerade bei Elektroautos kommt es auf möglichst leichte Karosserien an, um das hohe Batteriegewicht zu kompensieren und Antriebsenergie zu sparen.
Grüner Lausitzring
Der Eurospeedway Lausitz soll zur ökologischsten Rennstrecke der Welt werden. Die Energieversorgung stammt bald komplett von einem 199 Meter hohen Windrad, dass die Energiequelle GmbH aus Zossen errichtet. Diese Anlage liefert 17 Millionen Kilowattstunden. Das reicht aus, um 5000 Haushalte mit Elektrizität zu versorgen. Der Lausitzring wird damit zur ersten regenerativ versorgten Rennstrecke der Welt, zumal dort bereits eine Biogasanlage und Solar-Carports installiert sind.
Vorschub für die Umwelt – neue Triebwerke von Rolls Royce
Bei Rolls Royce in Dahlewitz werden Forschung und Entwicklung ganz groß geschrieben. Derzeit entwickelt das Unternehmen unter dem Arbeitstitel E3E ein sogenanntes Kerntriebwerk, das als Grundlage für Zweiwellentriebwerke einer neuen Generation dienen soll. Die E`s stehen für Efficiency, Environment und Economy. Ziel der Entwicklung ist, den spezifischen Brennstoffverbrauch und damit auch den Kohlendioxid-Emission um mindestens 15 Prozent gegenüber der heutigen Generation zu drücken.
Kohlendioxid zu Öl
Im Institut für Getreideverarbeitung (IGV) in Nuthetal produzieren Mikroalgen aus Biomasse Öl, das zu Kerosin weiterverarbeitet werden kann. Dieser Prozess erfolgt in einem Raum mit 1,5 Kilometer langen Glasröhren, durch die die grüne Masse gepumpt wird. Auf der ILA 2010 hat das Algen-Bio-Öl seinen Praxistest bestanden – ein zweimotoriges Flugzeug hat mit diesem Treibstoff seine Runden gedreht.
(Quelle: Wirtschaftsministerium Brandenburg, 20.7.2011)