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Zöllners Charité-Bilanz

24.08.2011

Zöllner zu Charité-Zukunft: „Bund-Land-Kooperation in der Spitzenforschung so zügig wie möglich realisieren"

Pressemitteilung
Berlin, den 24.08.2011 - auch hier zu lesen


Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner hat sich für eine zügige Zusammenarbeit von Bund und Land bei der Charité ausgesprochen. Vor dem Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses erklärte er, dass in einem ersten Schritt die Forschungsbereiche der Charité und das Max-Delbrück-Centrum in geeigneter Rechtsform verbunden werden sollten. Das könne beispielsweise in der Form einer öffentlich-rechtlichen Stiftung erfolgen, über deren mögliche Ausgestaltung seit Monaten zwischen ihm und Bundesministerin Annette Schavan sowie auf Staatssekretärsebene persönliche Gespräche und Planungen laufen.

Die Zusammenführung der Charitéforschung mit dem Max-Delbrück-Centrum sei angesichts der komplizierten verfassungsrechtlichen Situation, die einer Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Bildungspolitik enge Grenzen setzt, eine „Möglichkeit der Kooperation von Bund und Land in der Spitzenforschung, die so zügig wie möglich umgesetzt werden sollte". Für das gesamte Klinikum oder die Krankenversorgung ist eine derartige Kooperation rechtlich derzeit „nicht realistisch" ergänzt Zöllner. Die Charité wird bislang von Berlin, das Max-Delbrück-Centrum zu 90 Prozent vom Bund finanziert.

Zöllner hält es in diesem Zusammenhang für erforderlich, über die Kooperation bei der Charité hinaus auch die nachhaltige Förderung der Spitzenforschung in den anderen Wissenschaftsbereichen nach Auslaufen der Exzellenz-Initiative 2017 sicher zu stellen.

Senator Zöllner zieht zum Ende der Legislaturperiode eine insgesamt positive Bilanz der Charité-Entwicklung. Die Charité befinde sich auf einem sehr guten Weg. Der Vorstand habe wichtige Entscheidungen umgesetzt. Die Trendwende sei vollzogen.


Die bedeutsamste Entscheidung war die Auflösung des Investitionsstaus. Dies ist mit der Freigabe der 330 Mio. € durch den Senat im Juni 2010 zur Umsetzung des Masterplans gelungen. Die Realisierung der Bauvorhaben, in deren Mittelpunkt die Sanierung des Bettenhauses am Campus Mitte steht, sind eine Herausforderung für die Charité. Entscheidend wird die Einhaltung von Zeit- und Kostenplänen sein. Der Bau der Vorklinik und des Forschungshauses demonstriert, wie erfolgreich die Charité dieses leistet. Senator Zöllner ist zuversichtlich, dass die Charité diese Herausforderung auch beim Bettenhaus meistern wird.

Der zweite wichtige Baustein zur Einleitung der Trendwende ist der erfolgreiche Abschluss des Hochschulvertrags zwischen dem Land und der Charité. Der Vertrag regelt unter anderen den Landeszuschuss für Forschung und Lehre für die Jahre 2011-2013. Seit 2011 steigt dieser - nach Jahren der Absenkung - erstmals wieder an, von 176,7 Mio. € im Jahr 2010 auf max. 196,1 Mio. € im Jahr 2013. Die Charité erhält damit nicht nur Planungssicherheit, sondern vor allem eine tragfähige Perspektive. Wie auch mit den anderen Berliner Hochschulen wurde erstmals eine leis-tungsorientierte Komponente vereinbart, mit der zusätzliche Leistungen honoriert werden.

Um die positive Entwicklung in den kommenden Jahren zu unterstützen, muss es auch dem zukünftigen Senat ein Anliegen sein, dem Investitionsbedarf der Charité von durchschnittlich 90 Mio. €/Jahr angemessen Rechnung zu tragen. Im Senatsbeschluss vom 8.6.2010 ist vorsorglich festgehalten, dass über Umfang und Zeitpunkt weiterer notwendiger Investitionen, insbesondere am Campus Benjamin Franklin und auch am Campus Virchow Klinikum, spätestens zur Aufstellung des Haushaltsplans 2014/2015 entschieden wird. Mit der Fortsetzung der Konsolidierung der Charité ist die Berliner Universitätsmedizin auf sehr gutem Wege.

Die Charité hat sich zu einem modernen Universitätsklinikum entwickelt. Bei der Konzipierung und Einführung des Modellstudiengangs Humanmedizin hat die Fakultät ihre Innovationskraft unter Beweis gestellt. Dessen Fortschritte werden wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Bei allen wirtschaftlichen Erfordernissen zur Unterstützung einer herausragenden Universitätsmedizin gilt es zugleich zu bedenken, in welchem Maß die Charité als Mittelpunkt für eine hochent-wickelte Forschungslandschaft mit Ausstrahlung in das gesamte Feld der Gesundheitswirtschaft wirkt. Die Charité gibt die Mittel des Landes Berlin in vielfacher Hinsicht zurück: mit attraktiver Forschung, attraktiver und moderner Aus- und Weiterbildung, hochkompetenter Krankenversorgung sowie mit der Anziehung für gesundheitsbezogene Dienstleistungen und entsprechende Produktion von Gütern.

Die exzellente wissenschaftliche Entwicklung der Charité festigt ihren traditionell hervorragenden Ruf. Das zeigen auch die jüngsten Erfolge in der Exzellenzinitiative: Die Charité ist aufgefordert zur Vollantragstellung einer neuen Graduiertenschule und eines neuen Exzellenzclusters und ist guten Mutes, die bisherigen erfolgreichen Vorhaben ab 2012 weiterführen zu können.
Die Charité hat einen großen Anteil an der nachhaltigen Ausgestaltung des Wissenschaftsstandortes Berlin in den Lebenswissenschaften. Sie ist mit anderen Akteuren wie dem Max-Delbrück-Zentrum (MDC) in Buch und dem Deutschen Herz-Zentrum (DHZB) maßgeblich beteiligt an drei der vom Bund geförderten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG) auf den Feldern Herz-Kreislauf, Krebs und neurodegenerative Erkrankungen. Diese jüngsten Erfolge zeigen, wie zukunftsträchtig die zu vertiefende Kooperation speziell mit dem MDC in Berlin für die Charité ist. Die Freie Universität und die Humboldt-Universität (HU) sind dabei gewichtige und fördernde Partner. Die HU baut ihren „Campus Nord" nahe dem alten Charité-Gelände in Mitte zu einem Forschungscampus für Lebenswissenschaften aus. Der Senat unterstützt diese für das Land zentrale Entwicklung mit seiner im Juli 2011 gefundenen Zustimmung zur Errichtung des Laborbaus für BIMSB (Berlin Institute for Medical Systems Biology) dort.

2011-08-24

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