Streit um Forschungsreaktor in Wannsee
09.03.2012
BUND kritisiert Wiederinbetriebnahme des Forschungsreaktors in Wannsee
Berlin/Potsdam, 8. März 2012: PE BUND auch hier zu lesen
Die Landesverbände Berlin und Brandenburg des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben die angekündigte Wiederinbetriebnahme des Forschungsreaktors des Helmholtz-Zentrums in Wannsee scharf kritisiert. Es sei unverantwortlich, den Atomreaktor ohne die Durchführung eines ergebnisoffenen und umfassenden Stresstests wieder anzufahren. Ebenso fehle weiterhin eine Risikoanalyse durch unabhängige Experten.
Inakzeptabel sei zudem, dass der Senat das Wiederanfahren noch vor Vorliegen der Ergebnisse des Stresstestes durch die Reaktorsicherheitskommission zulasse. Der Umweltverband forderte darüber hinaus, dass die Ergebnisse der Untersuchungen den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden sowie Alternativen zum Forschungsreaktor entwickelt und zügig umgesetzt werden.
Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin:
„Auch wenn der Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums nicht das Gefahrenpotenzial eines Atomkraftwerkes hat, weist der Betrieb des Forschungsreaktors mitten in einem dicht besiedelten Gebiet erhebliche Risiken auf und ist daher nicht zukunftsfähig. Die rot-schwarze Koalition muss endlich ihren eigenen Ansprüchen an Transparenz und eine offensive Bürgerbeteiligung gerecht werden. Ohne Dialog mit den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern lässt sich keine Akzeptanz für eine befristete Weiterführung des Forschungsbetriebs schaffen.
Axel Kruschat, Landesgeschäftsführer des BUND Brandenburg:
„Eine Wiederinbetriebnahme vor der Auswertung des Stresstestes der Reaktorsicherheitskommission ist völlig undenkbar. Ziel muss es sein, zügig den Reaktor durch ungefährliche Neutronenquellen zu ersetzen und das Lager für die radioaktiven Abfälle ganz aus dichtbesiedelten Gebieten zu entfernen."
Für Rückfragen:
Tilmann Heuser, BUND-Landesgeschäftsführer Berlin, mobil: 0177-7879013
Axel Kruschat, BUND-Landesgeschäftsführer Brandenburg, mobil: 0179 59 11 698
http://www.bund-berlin.de/bund_berlinde.html
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Forschungsreaktor im Helmholtzzentrum - parlamentarische Befassung steht an
02.03. 2012 - PE Grüne auch hier zu lesen
Letztes Jahr wurde beschlossen, auch den Forschungsreaktor im Helmholtzzentrum in Wannsee einer außerordentlichen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Die parlamentarische Befassung mit dem Bericht hierzu und seinen Folgen steht nun an.
In den kommenden beiden Wochen werden sich gleich zwei Ausschüsse unter unterschiedlichen Perspektiven mit dem Helmholtzznetrum und dem dortigen Forschungsreaktor befassen, und zwar zunächst der
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Mittwoch, am 7.3.2012 ab 11 Uhr TO unter www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/C16_7-01711?OpenDocument
Hier wird es primär um die Sicherheitsüberprüfung selbst gehen.
Eine Woche später tagt der Ausschuss für Wissenschaft am Mittwoch, dem 14.3.2012, ab 9 Uhr TO unter www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/C16_7-01719?OpenDocument
zu "Wissenschaftlicher Nutzen, Ausstrahlung und Zukunftsfähigkeit der Neutronenquelle BER II für den Wissenschaftstandort Berlin" Hierzu wird eine Anhörung stattfinden u.a. mit Frau Prof. Kaysser-Pyzalla, Leiterin des Zentrums und einem Vertreter oder einer Vertreterin der NutzerInnen.
Beide Sitzungen sind öffentlich, Voranmeldung über den Besucherdienst des Abgeordnetenhauses dringend erwünscht.
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Beachten Sie aich diese Seiten:
21.12.2011
Forschungsreaktor BER II besteht Stresstest
Abschlussbericht über Sonderüberprüfung
http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3090
25.06.2011
Sonderprüfung für Forschungsreaktor BER II
Beschluß des Abgeodnetenhauses - HZB widerspricht „Kontraste"-Bericht
http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2726
10.06.2011
Sicherheitsmängel am Forschungsreaktor BER II?
Stellungnahme der Berliner Senatsumweltverwaltung
http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=2672