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Auf dem Weg zur Energie-Universität

05.04.2012

 

04.04.2012 PE auch hier zu lesen

Ministerin Kunst kündigt breites Beteiligungsverfahren zur Weiterentwicklung der Hochschulstruktur in der Lausitz an

Wissenschaftsministerin Sabine Kunst hat in der Diskussion um die Entwicklung der Hochschullandschaft in der Lausitz umfassende Beteiligungsverfahren angekündigt.

In den kommenden Wochen wird in der Lausitz ein weit über die gesetzlich vorgeschriebenen Anhörungen hinausgehendes moderiertes Beteiligungsverfahren beginnen. Daran können sich Interessierte aktiv beteiligen. Geplant sind unter anderem mehrere Workshops und Dialogforen, bei denen Ideen, Vorschläge und Bedenken gesammelt werden, die dann bei der Ausgestaltung der neuen Universität Berücksichtigung finden sollen.

Dazu Ministerin Kunst: „Das, was mit der Evaluierung der Brandenburgischen Technischen Universität und der Hochschule Lausitz (FH) begonnen wurde, ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft der Lausitz. Die Lausitzkommission hat festgestellt, dass es dringenden Reformbedarf gibt. Der Hochschulstandort muss gestärkt und attraktiv gemacht werden, so dass eine Finanzierung mindestens in heutigem Umfang bei insgesamt sinkenden Landesmitteln vertretbar bleibt. Das wäre es, wenn die Stärken der Hochschulen zu einem gemeinsamen, unverkennbaren Profil weiter entwickelt werden. Mir geht es darum, begründete Einwände wahrzunehmen. Diesen muss natürlich Sorge getragen werden und das wird bei den anstehenden Entscheidungen auch geschehen."

Eine gemeinsame Rechtsform ist nach Worten von Ministerin Kunst der geeignete Rahmen dafür, dass diese Reformen sinnvoll umgesetzt werden können. Dadurch würden keine Einrichtungen zerstört, keine Menschen entlassen, keine Studenten in die Ungewissheit geschickt. Auch die Wirtschaft in der Lausitz behalte ihre möglichen Kooperationspartner. Ohne eine Neugründung würden  gemeinsame Einrichtungen der beiden Hochschulen eine Vielzahl von Vereinbarungen und einen erheblich größeren Organisationsaufwand erfordern. Dazu Ministerin Kunst: „Die Mitglieder beider Hochschulen gestalten beim Schaffen eines gemeinsamen Daches durch Neugründung von Anfang an  über  Gremien die neue Universität."

Eine starke Technische Universität in der Lausitz mit einem innovativen, nach vorn weisenden Profil verspricht ein größeres Gewicht in Wissenschaft und Forschung,  größere Chancen bei der Einwerbung von Drittmitteln und bundesweite Beachtung.

Bis Ende 2015 sind in der Lausitz rund 70 Professuren neu zu besetzen, in den Fachbereichen, die auch der Bericht der Lausitzkommission empfiehlt. Diese Professuren sollen so ausgerichtet werden, dass interdisziplinäre Forschungskooperationen in den Profilbereichen Energie und Umwelt beflügelt werden. Solche Konstellationen versprechen eine hohe Forschungskompetenz und Innovationsdichte. Es geht nicht darum, dass künftig in der Lausitz jeder Student Energie studiert. Man studiert weiter Architektur, Biotechnologie oder Maschinenbau, aber kann Zusatzqualifikationen in Profilbereichen erwerben. So lässt sich eine noch größere Interdisziplinarität erreichen, die schon immer in der Lausitz angelegt war.

Zudem wird es an einer neuen Universität in der Lausitz auch künftig voneinander unterschiedene Bereiche mit universitärem oder mit Fachhochschulcharakter geben. Dass jedoch beides an einer Hochschule existiert, erleichtert talentierten FH-Studierenden den Weg zur Promotion, der an einer Einrichtung besser zu flankieren sein wird, als - wie bislang - an unterschiedlichen Einrichtungen. Wer während seines FH-Bachelorstudiums beschließt, einen „universitären" bzw. forschungsorientierten Master anzustreben, für den soll es Qualifizierungsmodule geben. Wer andererseits bemerkt, dass die theoretischen Anforderungen eines forschungsorientierten Universitätsstudiums nach alter Prägung nicht das Passende sind, der hat die Möglichkeit, sich - ohne Wechsel der Institution - neu zu orientieren. Solcherlei Flankierung, Einstiegs- und auch Weiter-Qualifizierung im Studium ermöglicht  unterm Strich einen erfolgreicheren Einstieg ins Studium, führt zu einer geringeren Abbrecherquote und insgesamt zu einer gerechteren Bildungsteilhabe.

In den vergangenen Wochen haben Ministerin Kunst, Staatssekretär Gorholt und weitere Vertreter des Ministeriums zahlreiche Gespräche geführt unter anderem mit den Präsidien beider Hochschulen, Mitgliedern der Senate, den Lehrenden, den Studierendenvertretern, mit den Bürgermeistern, Stadtverordneten und Landräten sowie selbstverständlich mit verschiedenen Vertretern der Wirtschaft. Dieser Dialog, bei dem es bereits viele konstruktive Beiträge gegeben hat, wird jetzt intensiviert und ausgeweitet.

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24.03.2012
Der Kampf der BTU Cottbus
Wissenschaftsministerin Kunst für Fusion mit FH Lausitz
http://www.innomonitor.de/index.php?id=132&be=3233

 

 

 

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