Auf dem Weg zur „Zukunftsagentur Berlin“
30.08.2012
Auf dem Weg zur „Zukunftsagentur Berlin"
Verschmelzung von Berlin Partner und TSB beginnt
Die Wirtschaftsförderorganisation Berlin Partner und die Innovationsagentur der Technologiestiftung Berlin (TSB) werden fusioniert. Dies gab Wirtschaftssenatorin von Obernitz am Donnerstag in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bekannt. Neuer Aufsitzratsvorsitzender der Gesellschaft soll BBAW-Präsident Günter Stock werden, der derzeit dem Kuratorium der TSB vorsteht. Gleichzeitig wurde als künftiges AR-Mitglied der Berliner Internet-Unternehmer und Investor Michael Brehm vorgestellt.
Ziel der Neuorganisation sei es, die Verzahnung zwischen Wirtschafts- und Innovationsförderung in Berlin zu verbessern, erklärte von Obernitz. Dies sei auch im Koalitionsvertrag vereinbart. Im einzelnen führte die Senatorin neun Gründe für die Fusion an. Dies seien die bessere Ansprechbarkeit für Unternehmen (Full-Service Anbieter), Synergien in den Clustern und mit Brandenburg, starke Marketing-Effekte und auch „mittelfristig Kosteneinsparung".
Nach der künftigen Organisation bleibt zwar die TSB als gemeinnützige Stiftung weiterhin selbständig, während deren Tochter - die TSB Innovationsagentur GmbH - zum sechsten der bisher fünf Gesellschafter der Berlin Partner GmbH werden (IBB, Partner für Berlin, UVB, IHK, HK). Diese formaljuristische Verschmelzung soll bis spätestens Ende 2013 vollzogen sein, allerdings mit Rückwirkung zum 31.12.2012. Dies sei ein „ehrgeiziger Zeitplan", räumte die Senatorin ein.
Prof. Stock gab die wirtschaftshistorische Einordnung von der Gründung der TSB über die Bildung von Kompetenzfeldern bis zu den jetzigen Clustern mit dem Ziel, die Wertschöpfungskette von der Forschung bis zur Innovation im Unternehmen immer besser abzubilden. „Dieser Entwicklung müssen auch die Organisationen folgen", sagte Stock. „Deshalb ist diese Fusion ein notwendiger Schritt, um die Abstimmungsprozesse zu erleichtern". Brandenburg sei in dieser Hinsicht ein Vorbild gewesen. Stock kündigte die Einsetzung von Arbeitsgruppen an, die im Detail die Umsetzung der Fusion vornehmen würden.
Michael Brehm - Gallionsfigur der Digitalen Wirtschaft - stellte sich als „Unternehmer aus Leidenschaft" vor, der seiner Traum einer Unternehmensgründung mit deutschen Facebook-Vorläufer StudiVZ in Berlin verwirklichen konnte. Danach habe als Investor Dutzende von Internet-Startups angeschoben, in denen heute in Summe über 1000 Menschen beschäftigt seien. Seine Investment-Holding rebate networks sei in 12 Ländern aktiv. Aus einem kleinen Bächlein sei ein reißender Strom geworden. „Berlin ist heute d e r Ort für Startups", betonte Brehm. Hier könne man seinen Traum verwirklichen. Diese Chance für Gründer solle den Standort auch für Investoren interessant machen.
Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg
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Wirtschaftsförderung aus einer Hand: Berlin Partner und TSB zukünftig in einer Gesellschaft
Pressemitteilung
Berlin, den 30.08.2012 - auch hier zu lesen
- Verschmelzung von Wirtschafts- und Innovationsförderung bis Herbst 2013
- Unternehmensservice, Standortmarketing, Innovations- und Clusteraktivitäten aus einer Hand
- Fusionsmanagement durch neuen Aufsichtsratsvorsitzenden
Der Prozess der Verschmelzung zweier zentraler Einrichtungen der Berliner Wirtschaftsförderung ist gestartet. Berlin Partner und die TSB Innovationsagentur Berlin sollen eins werden und in neuer Qualität zusätzliche Synergien freisetzen.
„Mit dem Ziel, die Wirtschaftsförderung von der Idee bis zum Produkt eines Unternehmens zu ermöglichen, sollen die TSB und Berlin Partner künftig in einer Gesellschaft zusammenwirken. Diese wird einen starken Impuls geben für eine neue Qualität von Wirtschafts- und Innovationsförderung, Unternehmensservice und Standortmarketing aus einem Guss, aber auch für mehr Produkte und Verfahren mit dem Gütesiegel „Made in Berlin". Die Aufsichtsräte der TSB GmbH und Berlin Partner werden künftig geführt von Prof. Günter Stock, den ich bitte, den Verschmelzungsprozess umzusetzen", so Sybille von Obernitz, Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung Berlin.
„Die Fusion ist eine konsequente Umsetzung und ein starker neuer Akzent der wirtschafts- und innovationspolitischen Strategie für die Hauptstadtregion. Bereits jetzt werden 80 % der Wirtschaftsfördermittel Berlins auf die Cluster der Innovationsstrategie innoBB konzentriert. An denen haben sich auch die Fusionskandidaten Berlin Partner GmbH und die TSB Innovationsagentur Berlin GmbH verstärkt ausgerichtet. Sie haben die Entwicklungsprozesse mit getragen, engagiert und maßgeblich unterstützt. Mit dem nun gestarteten Prozess beginnen wir eine neue Stufe der Förderpolitik für Berlin als Wirtschaftsmetropole der Innovationen. Ich freue mich sehr, an dieser spannenden Entwicklung nun in neuer Funktion mitzuwirken", erklärt Professor Dr. Dr. Günter Stock, designierter Aufsichtsratsvorsitzender der Berlin Partner GmbH.
Das Signal, das nun mit der Fusion und der Neubesetzung des Aufsichtsratsvorsitzes der Berlin Partner GmbH für die Wirtschafts- und Innovationsförderung Berlins gesendet wird, wird durch eine weitere Entscheidung verstärkt. Neues Mitglied des Aufsichtsrates der Berlin Partner wird Michael Brehm. Mit dem erfolgreichen und in der Start-Up- und Venture Capital-Szene bestens vernetzten Gründer und Investor bekommt die digitale Wirtschaft einen festen Platz in den Gremien der neuen Berliner Gesellschaft für Wirtschafts- und Innovationsförderung.
„Etwas dafür zu tun, dass mit der digitalen Wirtschaft in Berlin auch nachhaltige Arbeitsplätze und erfolgreiche Unternehmen entstehen, halte ich für einen wichtigen Aspekt einer zukunftsweisenden Wirtschaftspolitik, die ich gern unterstütze. Die Akteure der digitalen Wirtschaft finden ein außergewöhnliches kreatives Umfeld in Berlin, das sich damit zu DEM Ort der globalen Start-Up-Szene entwickelt. Von deren Geschäftsideen und Gründungen wird die Stadt immer mehr geprägt. Dieses starke innovative Potenzial erfüllt nicht nur das Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft mit Leben, sondern strahlt auch auf alle anderen Branchen positiv durch technologisches Know-How ab", so Michael Brehm, designiertes Aufsichtsratsmitglied.
Mit der Fusion der Berlin Partner GmbH und der TSB Innovationsagentur Berlin GmbH soll ein noch besserer, umfassender Service aus einer Hand geboten werden. Damit bauen wir die Standortvorteile Berlins sowohl für die bereits ansässigen als auch für die ansiedlungsinteressierten Unternehmen noch weiter aus.
Für Rückfragen:
Jens-Uwe Röke
Ref. Presse-/Öffentlichkeitsarbeit
Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Forschung Berlin
Tel: +49 (0) 30 - 90 13 81 12
Mobil: +49 0151 - 162 50 390
Mail: jens-uwe.roeke@senwtf.berlin.de
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Pressemitteilung der IHK Berlin vom 30. August 2012 - auch hier zu lesen
IHK Berlin begrüßt Initiative der Wirtschaftssenatorin zur Fusion von TSB und Berlin Partner
Die Berliner Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz hat heute ihre Pläne veröffentlicht, die Wirtschaftsförderungs- und Standortmarketinggesellschaft Berlin Partner mit der Innovationsagentur Technologiestiftung Berlin (TSB) mittelfristig zusammenzulegen. Dieser Vorstoß wird von der IHK Berlin unterstützt. Damit wird eine langjährige Forderung der Kammer zur Effizienzsteigerung der Standortpolitik erfüllt.
Durch die Fusion wird nach Ansicht der IHK das Know-how von TSB und Berlin Partner gut ergänzt. Dr. Eric Schweitzer, Präsident der IHK Berlin sagte zu den Plänen der Senatorin: „Das Zusammenlegen der Wirtschafts- und Innovationsförderung ist sinnvoll, denn hier werden Synergien genutzt, die beispielsweise im Management der fünf Berliner Cluster zu einer enormen Effizienzsteigerung führen können. Frau von Obernitz hat heute eine wegweisende Entscheidung für den Wirtschaftsstandort Berlin getroffen. Seitens der IHK werden wir sie bei der Realisierung dieser Pläne nachdrücklich unterstützen.“
Neben der Clusterpolitik sieht die IHK Berlin in der Zusammenlegung ein deutlich attraktiveres Leistungsspektrum für in Berlin ansässige Unternehmen und potenzielle Neuansiedlungen. Zudem können Innovationsaktivitäten sinnvoll mit Service-Angeboten ergänzt, sowie das Wissenschaftsmarketing intensiviert werden. So entsteht auch in der internationalen Außenwahrnehmung aus zwei gut aufgestellten Agenturen mit vielen Schnittmengen ein gewichtiger Akteur der Berliner Standortpolitik.
Auch die Benennung von Prof. Dr. Günter Stock wird durch die IHK Berlin begrüßt. "Herr Dr. Stock hat sich um die Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Berlin in hohem Maß verdient gemacht und verfügt über gute interdisziplinäre Vernetzungen und Erfahrungen in Wissenschaft und Industrie. Insofern ist er ein perfekter Kandidat zur Zusammenführung von TSB und Berlin Partner und für die integrierte Gestaltung der Wirtschaftsförderung", sagte Dr. Schweitzer.