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Neues Gutachten zur Lausitz-Uni

20.12.2012

 

 

   19.12.2012  - Pressemitteilung Grüne-Fraktion LT Brandenburg - auch hier zu lesen

Für und Wider einer Hochschulfusion in der Lausitz

Kurzgutachten zur Hochschulreform in der Lausitz vorgestellt

 

Die Ankündigung von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst Anfang 2012, die BTU Cottbus und die Hochschule Lausitz zu einer 'Universität Lausitz' zusammen zu führen, hat einen Konflikt vom Zaun gebrochen, in dem sich die Positionen der Kontrahenten zunehmend verhärteten und eine Lösung in immer weitere Ferne rückte.

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat die verfahrene Situation zum Anlass genommen, das Für und Wider einer Fusion von BTU Cottbus und Hochschule Lausitz in einem Kurzgutachten durch den Hochschulexperten Dr. phil. Carsten von Wissel untersuchen zu lassen, das nun vorliegt. Es geht auf die Situation der brandenburgischen Hochschullandschaft und die Ausgangslage in der Lausitz ein, fasst die wissenschaftliche Debatte zum Thema Hochschulfusionen zusammen, wägt die Argumente von Fusions-Gegnern und Befürwortern ab und kommentiert das von der rot-roten Landesregierung vorgelegte Fusionsgesetz.

>>> Das Kurzgutachten in voller Länger als PDF

http://gruene-fraktion-brandenburg.de/userspace/BB/ltf_brandenburg/Dokumente/kurzgutachten_lausitz.pdf


Das Kurzgutachten stellt die bisher nicht gegebene Komplementarität der beiden Lausitzer Hochschulstandorte heraus. Es hebt die Wandlungsprozesse in der deutschen Hochschullandschaft durch den Bologna-Prozess hervor und verdeutlicht, dass die traditionelle Arbeitsteilung zwischen Fachhochschulen und Universitäten in Bewegung geraten ist. Auch von Universitäten wird zunehmend ein regionaler Nutzen erwartet, den traditionsgemäß Fachhochschulen leichter erbringen.

Das Kurzgutachten bekräftigt unsere Fraktion in der Forderung nach einer zukunftssicheren Ausrichtung der Hochschullandschaft. Wir teilen die Forderung des Gutachtens der Emmermann-Kommission nach besserer Kooperation der Hochschulen BTU und Hochschule Lausitz, bzw. nach Komplementarität der Studienangebote. Universitäre und fachhochschultypisch anwendungsorientierte Bestandteile müssen zukünftig stärker verschränkt werden. Von daher spricht vieles dafür, in der Lausitz neue Wege einzuschlagen.

Nach Abwägung des Für und Widers halten wir die von der rot-roten Landesregierung angestrebte  Fusion der beidem Lausitz-Hochschulen zum Erreichen dieser Ziele für möglich, zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht für den richtigen Weg. Wir teilen die Kritik der Betroffenen am Vorgehen der Landesregierung, über die Köpfe der Beteiligten hinweg eine Neugründung der Hochschulen in der Lausitz durchsetzen zu wollen. Das Gutachten belegt diese Kritik. Zitat: „Verstärkt wird der im Argument benannte Eindruck durch die Schrittfolge bzw. das Timing des Vorgehens, das ohne Einschränkungen als unglücklich zu bezeichnen ist.  Es hat den Anschein als seien eigene politische Agenden der Landesregierung (…) für das Timing entscheidender gewesen als Belange der von einer eventuellen Fusion betroffenen Hochschulen und ihrer Angehörigen.“    

Wie bereits angekündigt, spricht sich die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für eine Neuausrichtung der Hochschullandschaft in der Lausitz im Konsens mit den Betroffenen aus.
Wir schlagen die Einrichtung eines Lausitzrates unter Einbindung der Hochschulen sowie weiterer Akteure vor. Dieses Gremium soll einen eigenen Vorschlag für die Struktur der Hochschulen vorlegen.

Wir erwarten einen verbindlichen und zukunftsfähigen Strukturvorschlag, der folgende Anforderungen erfüllt:
Umsetzung der Vorgaben aus dem Emmermann-Gutachten
maximale Durchlässigkeit zwischen Hochschule Lausitz und BTU für Studierende und DoktorandInnen  
Intensivierung der Kooperation in Lehre und  Forschung möglichst auf Fachbereichsebene nach den o.g. Vorgaben sowie eine Verbindung der anwendungsbezogenen und der theoriegeleiteten Forschungsansätze
weitestgehende Einbindung aller Beteiligten und Interessengruppen (Studierende, Beschäftigte, Lausitzer, KMU, Wissenschaftscommunity) in den Prozess
demokratische Gestaltung der Leitungs- und Beteiligungsstrukturen an der oder den Lausitzer Hochschule(n)
Folgende Maßnahmen müssen zur Umsetzung ergriffen werden:  
  1. Der im Gesetzentwurf vorgesehene Lausitzbeauftragte der Landesregierung wird ersetzt durch einen 16-köpfigen Lausitzrat, dem 8 Hochschulmitglieder angehören, je ein Mitglied jeder Statusgruppe (HochschullehrerInnen, akademische und weitere MitarbeiterInnen, Studierende) der BTU und der Hochschule Lausitz, und 8 externe Mitglieder. Die externen Mitglieder setzen sich zusammen aus je einer/m VertreterIn der Landesregierung, der Stadt Cottbus, der Stadt Senftenberg, einem Umweltforschungsinstitut, der IHK, dem Wissenschaftsrat, der Hochschulrektorenkonferenz und des Landeshochschulrates.
  2. Das Gremium erhält den Auftrag,  dem Parlament einen Vorschlag für eine tragfähige Struktur zur Erfüllung der oben genannten fünf Anforderungen vorzulegen.
  3. Wenn der Lausitzrat diesen Findungsprozess nicht innerhalb von maximal zwei Jahren zu Ende führen kann, entscheidet das Parlament über das weitere Verfahren.

Dr. phil. Carsten von Wissel ist Politikwissenschaftler und Soziologe. Er war von 2008 - 11  wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg und ist seither als freiberuflicher Sozialwissenschaftler tätig.

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19.12.2012 - Pressemitteilung MWFK auch hier zu lesen

Gutachten zur Uni-Neugründung unterstreicht Handlungsbedarf

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) sieht sich in seinem Gesetzesvorhaben - dem Zusammenschluss der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz (FH) -  durch ein wissenschaftliches Gutachten bestätigt.

„Das Gutachten macht deutlich, dass im Grunde viele derer, die an der Diskussion über die Hochschulregion Lausitz beteiligt sind, das Gleiche wollen. Eine schlagkräftige Hochschule in der Lausitz. Die Durchlässigkeit der Bildungswege und die Profilierung im Bereich zukunftsfähiger Forschung.  Deswegen ist es wichtig, dass wir zügig zu einem Beschluss kommen. Das bringt einen verlässlichen Rahmen für dringend anstehende Reformen und die inhaltliche Ausgestaltung einer neuen, starken Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg", so Pressesprecher Hans-Georg Moek.

Das Gutachten wurde von der Fraktion der Grünen im Landtag in Auftrag gegeben und stammt von dem Hochschulforscher Carsten von Wissel.

Entgegen der Schlussfolgerung der Landtagsgrünen teilt das Ministerium allerdings nicht die Ansicht, der Reformprozess müsse nochmal auf Null gesetzt werden. „Nach fast einem Jahr öffentlicher Diskussion würde ein Moratorium, in dessen Rahmen weiterhin das  Pro und Contra einer Neugründung im Vordergrund stünde, die dringend erforderliche inhaltliche Weiterentwicklung der Hochschulregion behindern".

Schon seit der Veröffentlichung des Berichtes der Lausitzkommission hat das Ministerium seinen Vorschlag zur öffentlichen Diskussion gestellt und mit vielen Akteuren beraten. Mit der Hochschulneugründung soll die inhaltliche, Jahre dauernde Ausgestaltung fortgeführt werden, an  der alle Statusgruppen der neuen Universität weiterhin intensiv beteiligt sein werden. Schon seit Monaten bereitet auch der Wissenschaftliche Beirat die inhaltliche Ausgestaltung vor. Unter anderem mit Foren, an denen Experten, aber auch Wissenschaftler beider Einrichtungen beteiligt sind. Das sieht auch der Gesetzesentwurf vor.

 

Zum Pressesprecher

Pressesprecher:
Hans-Georg Moek
Tel.: 0331 / 866 4566
Mobil: 0173 / 600 3296
E-Mail: mailto:hans-georg.moek@mwfk.brandenburg.de

 

Hier finden Sie alles...

zur Hochschulentwicklung in der Lausitz

http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/detail.php/540586

 

 

 

 

 

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