Neukonzeption des Unternehmensservice
14.07.2009
Standort-Management aus einer Hand
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen teilt mit:
Der Berliner Senat hat am 26. Mai 2009 die Neukonzeption des
Unternehmensservice beschlossen. Berliner Unternehmen werden jetzt
kontinuierlich, systematisch und aktiv betreut. Den Auftrag erhält die
Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner. Der neue
Unternehmensservice ruht auf zwei Säulen: dem Key Account Management
und der Stärkung der bezirklichen Wirtschaftsförderung. 400 strategisch
wichtige Berliner Unternehmen („key accounts") sollen intensiv betreut
werden. Auf Bezirksebene wird außerdem je ein zusätzlicher
Ansprechpartner zu lokalen Unternehmen engen Kontakt halten. Insgesamt
entstehen 24 neue Arbeitsplätze.
Mit dieser Neukonzeption zieht der Senat die Konsequenz aus einer von
der Wirtschaftsverwaltung in Auftrag gegebenen Untersuchung. Danach
sind in Berlin zwar alle notwendigen Unterstützungsangebote eines guten
Unternehmensservices vorhanden. Dennoch fehlt es an Abstimmung zwischen
den Akteuren und systematischer Kommunikation mit den Unternehmen. Das
soll anders werden.
In einem ersten Schritt werden 24 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
eingestellt. Sie sind teils direkt bei Berlin Partner tätig, 12 von
ihnen werden in die Bezirke entsandt. Die 400 strategisch wichtigsten
Unternehmen werden zentral durch Berlin Partner betreut. Gleichzeitig
werden die Teams der bezirklichen Wirtschaftsförderungen mit jeweils
einer Person verstärkt. In diesem zweistufigen Modell können wir
einerseits Probleme vor Ort rascher erkennen und lösen. Außerdem gibt
es die Chance bezirks- und institutionenübergreifenden Handelns.
Als Servicepartner fungieren die Kammern IHK und HWK, die
Investitionsbank IBB, der Unternehmensverband UVB, die
Technologiestiftung TSB, Kompetenzfeldinitiativen und die Verwaltungen.
Diese Struktur gewährleistet eine enge Verzahnung der Angebote bei
gleichzeitig größtmöglicher Flexibilität und kurzen Wegen. So stehen
Unternehmen in Berlin künftig maßgeschneiderte Service-Angebote zur
Verfügung, um ihre Wachstums- und Entwicklungsstrategien besser
umsetzen zu können, aber auch in Krisensituationen Hilfe zu finden.
Berlin Partner wird den Unternehmensservice im Januar 2010 starten, die
Betreuung der strategisch wichtigen Unternehmen („key accounts")
beginnt aber bereits im Oktober dieses Jahres.
Harald Wolf präsentiert den Unternehmensservice gemeinsam mit dem
Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner, René
Gurka, der Bürgermeisterin von Treptow-Köpenick, Gabriele Schöttler,
dem Präsidenten der IHK zu Berlin, Dr. Eric Schweitzer und dem
Vorsitzenden des DGB Berlin Brandenburg, Dieter Scholz.
Harald Wolf: „Mit dieser Neukonzeption des
Unternehmensservice machen wir - nachdem in der letzten
Legislaturperiode Wirtschaftsförderung, BAO und Partner für Berlin zu
einer einheitlichen Anlaufstelle für Unternehmen zusammengeführt wurden
- einen weiteren wichtigen Schritt zur Verbesserung des
Standortmanagements. Die am Standort ansässigen Unternehmen bekommen
einen umfassenden Service aus einer Hand angeboten. Gesamtstädtische
und bezirkliche Ebene sollen Hand in Hand arbeiten. Der
Unternehmensservice soll aktiv auf die Unternehmen zugehen und mit
ihnen im ständigen Dialog stehen. Dies ist in der gegenwärtigen Krise
besonders wichtig, um frühzeitig Informationen über mögliche Probleme
zu erhalten und Unterstützung anbieten zu können."
René Gurka: „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den
Bezirken und den künftigen Servicepartnern den Berliner Unternehmen
exzellenten Service zu geben. Schon heute bietet Berlin Partner sich
neu ansiedelnden Unternehmen Unterstützung in fast allen Lebenslagen -
von der Standortsuche über die Finanzierungsberatung bis zur
Personalrekrutierung. Es wird sich positiv für Berlin auswirken, wenn
wir diese Angebote nun auch hier ansässigen Unternehmen machen können."
Gabriele Schöttler: „Die bezirklichen
Wirtschaftsförderungen leisten vor Ort sehr gute Arbeit, um
Arbeitsplätze zu erhalten und neue Ansiedlungen zu unterstützen. Eine
bessere Vernetzung der Wirtschaftsförderer auf allen Ebenen ist im
Interesse der Unternehmen dringend erforderlich. Durch den neuen
Unternehmensservice wird es uns gemeinsam gelingen, die Beratung und
Unterstützung der Unternehmen in den Bezirken weiter zu verbessern und
zu intensivieren."
Dr. Eric Schweitzer: „Das Wachstumspotenzial der Stadt
ist auch von den bereits ansässigen Unternehmen abhängig. Und nicht
zuletzt sind es diese Firmen, die von der Investorenfreundlichkeit des
Standorts berichten. Daher ist die IHK sehr froh, dass der Senat
künftig gemeinsam mit Berlin Partner und in Kooperation mit den anderen
Servicepartnern den Kontakt zu den Unternehmen vor Ort verstärken wird
und dazu ein Konzept für eine neue Qualität des Unternehmensservices in
Berlin vorgelegt hat. Eine verbesserte Betreuung der Unternehmen war
schon seit langem eine Forderung der IHK Berlin."
Dieter Scholz: „Als Erbe der Geschichte hat Berlin
heute eine Beschäftigungslücke von 370 000 Stellen in Industrie und
Dienstleistung. Dies hat die Studie des DIW ‚Neue Wachstumschancen für
Berlin' ergeben, die der DGB in Auftrag gegeben hat und die vor kurzem
präsentiert wurde. Diese Lücke muss geschlossen werden, wenn Berlin
seine sozialen und finanziellen Probleme lösen will. Für eine positive
wirtschaftliche Entwicklung - für neue Wachstumschancen - kommt den in
Berlin ansässigen Unternehmen dabei die zentrale Rolle zu. Die hier
vorhandenen Potenziale müssen mit aller Kraft entwickelt werden. Sie
deshalb gezielt zu fördern, ist eine alte Forderung der Berliner
Gewerkschaften. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Neuausrichtung der
Unternehmensbetreuung. Es ist ein wichtiger und richtiger Schritt nach
vorn und die Ausweitung der Personalkapazitäten für diese wichtige
Arbeit war überfällig. Wir werden den Wirtschaftssenator, Berlin
Partner und die Bezirke mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln
unterstützen, damit der neue Unternehmensservice zu einer
Erfolgsgeschichte wird, damit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
der Stadt gute und sichere Arbeitsplätze haben."
Rückfragen: Stephan Schulz Telefon: 9013-7418