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Moderat durch die Krise

25.09.2009

Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise im 1. Halbjahr 2009 auf die Länder Berlin und Brandenburg moderat

Berlin und Brandenburg sind von den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise im 1. Halbjahr 2009 weniger stark betroffen als die meisten anderen Bundesländer Deutschlands. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, sank das Bruttoinlandsprodukt in Berlin in jeweiligen Preisen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent und in Brandenburg um 2,4 Prozent.

Unter Ausschaltung der Preisveränderungen war für Berlin im 1. Halbjahr 2009 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum eine reale Wirtschaftsentwicklung von -2,3 Prozent und für Brandenburg von -3,6 Prozent zu verzeichnen. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt sank preisbereinigt um 6,8 Prozent.

Die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise sind aufgrund der verschiedenen Wirtschaftsstrukturen in den Bundesländern Deutschlands unterschiedlich. Regionen, die stark von der Automobil- und Zulieferindustrie geprägt sind, waren von den Auswirkungen der Krise wesentlich stärker betroffen.

Die Berliner Wirtschaft ist durch einen sehr hohen Anteil der Dienstleistungsbereiche gekennzeichnet. Diese machen etwa 80 Prozent der gesamten Wirtschaft aus und sind einer der Gründe dafür, dass die negativen Auswirkungen der Krise im Ländervergleich innerhalb Deutschlands für Berlin am geringsten ausfielen.

Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Gesamtwirtschaft liegt in Berlin bei rund 13 Prozent. Deutschlandweit ist dieser Anteil etwa 10 Prozentpunkte höher und damit ist der Einfluss auf die Entwicklung der Gesamtwirtschaft stärker als in Berlin.

Für Brandenburg ist diese Wirtschaftsstruktur in ähnlicher Weise wie in Berlin vorzufinden. Auch hier ist der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes mit rund 15 Prozent eher unter dem deutschen Durchschnitt. Allerdings sind im Brandenburger Verarbeitenden Gewerbe genau die Bereiche vertreten, die durch die Krise am stärksten betroffen sind, wie zum Beispiel die Metallerzeugung und der Fahrzeugbau. Aber aufgrund des relativ hohen Anteils der Dienstleistungsbereiche in Brandenburg mit etwa 72 Prozent, wirken sich die Rückgänge der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe nicht so stark auf die Gesamtwirtschaft aus, wie das in anderen Bundesländern der Fall ist.

Turnusgemäß gibt der „Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" mit den Veränderungsraten zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2009 heute wieder seine erste Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Ländern bekannt. Aufgrund einiger Besonderheiten bezüglich der Datenlage sieht sich der Arbeitskreis jedoch veranlasst, darauf hinzuweisen, dass die Ergebnisse in diesem Jahr mit größeren Unsicherheiten als üblich behaftet sind.

Ursachen sind die derzeitige außergewöhnliche wirtschaftliche Situation in Verbindung mit der zur Halbjahresrechnung noch eingeschränkten länderspezifischen Datenverfügbarkeit sowie die grundlegende Umstellung der Konjunkturstatistiken auf die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) ab Januar 2009. Für die VolkswirtschaftlichenGesamtrechnungen ist dagegen bis zum Kalenderjahr 2011 noch die bisherige Wirtschaftszweigklassifikation (WZ 2003) maßgeblich.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.09.2009 - Nr. 303

 


Bruttoinlandsprodukt sinkt weniger stark als deutschlandweit: Berlins Wirtschaft hat den geringsten Rückgang aller Bundesländer

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen teilt mit:

„Berlins Wirtschaft hat im Vergleich mit den anderen Bundesländern während des ersten Halbjahres 2009 den geringsten Rückgang zu verzeichnen. Entscheidend waren ein starker Dienstleistungssektor und prägende Industriezweige wie Pharma und Ernährung. Durch ihre Wettbewerbsstärke und hohe Diversifizierung konnte die Berliner Wirtschaft bereits im vergangenen Jahr das bundesweite Wachstum übertreffen. Auch in der Krise bewähren sich unsere strategischen Entscheidungen, konsequent auf Innovation und Technologie zu setzen sowie die Stärken und Potenziale der Hauptstadt gezielt über Cluster und Kompetenzfelder auszuschöpfen", so Harald Wolf, Berlins Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen zu den heute vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlichten Wachstumszahlen im ersten Halbjahr 2009.

Das Bruttoinlandsprodukt ist in Berlin demnach im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um real 2,3% zurückgegangen, während alle anderen Bundesländer stärker betroffen waren. In Deutschland insgesamt gab es ein Minus von 6,8%. Auch ist der Anstieg von Kurzarbeit in Berlin nicht so stark wie bundesweit.

Senator Wolf: „Ich warne aber dennoch vor verfrühtem Optimismus. Weiterhin bestehen erhebliche Risiken für den Arbeitsmarkt und den privaten Konsum. Zwar sind die Halbjahreszahlen noch unsicher und lassen keine unmittelbaren Rückschlüsse auf das Jahresendergebnis zu. Dennoch könnte die reale Wirtschaftsleistung in Berlin 2009 entgegen unserer Frühjahrs-Prognose von minus 4 Prozent weniger stark zurückgehen, insgesamt um bis zu drei Prozent".

Der Senat begegnet dieser Entwicklung mit einem umfassenden Maßnahmenbündel. Neben öffentlichen Infrastrukturinvestitionen aus dem Konjunkturpaket II stehen Bürgschaften und Finanzierungsmöglichkeiten der Investitionsbank zur Verfügung. Außerdem können Unternehmen unter dem Internetportal „berlin-trotzt-der-Krise" (Externer Link) die Unterstützungs- und Beratungsangebote im Land Berlin gebündelt abrufen. Um in der Wirtschaftskrise auf neueste Entwicklungen bei Bedarf schnell reagieren zu können, befindet sich Senator Wolf zudem regelmäßig im Dialog mit Vertretern von Kammern, Wirtschaftsverbänden, Berlin Partner, Gewerkschaften, IBB und BA-Regionaldirektion.

Rückfragen: Stephan Schulz
Telefon: 9013-7418

Quelle: Pressemitteilung vom 24.09.2009, 11:10 Uhr


Kräfte bündeln für den Wiederaufstieg

„Der Kraftakt von Unternehmern, Beschäftigten, Verbänden und Politik in Brandenburg war nicht umsonst: Zwar wurde auch unser Land von der weltweiten Rezession nicht verschont, doch zeigen jetzt auch die harten Fakten, dass sich die Brandenburger Wirtschaft entschlossen gegen die Krise stemmt und sich auch in den Zeiten der internationalen Turbulenzen als relativ robust erwiesen hat. Das ist eine ausgezeichnete Leistung vor allem von Unternehmerschaft und Beschäftigten. Dafür zolle ich Respekt. Zur Entwarnung besteht angesichts des Rückgangs des Bruttoinlandsprodukts um 3,6 Prozent und möglicher Folgen dieses Rückgangs für den Arbeitsmarkt zwar kein Anlass, doch den im Vergleich zu anderen Regionen der Bundesrepublik moderaten Abschwung werte ich als Signal, um in bewährter Geschlossenheit die Kräfte für den Wiederaufstieg zu bündeln. Frühindikatoren wie die steigenden Geschäftserwartungen der Unternehmen und die spürbar zunehmende Investitionstätigkeit in Brandenburg zeigen, dass der Silberstreif am Horizont breiter wird. Mit den Mitteln aus den Hilfspaketen von Bund und Land besteht die berechtigte Aussicht , die Aufwärtstendenz weiter zu stärken. Als erfreulich werte ich auch die Arbeit der Task Force von Wirtschaftsministerium, ZukunftsAgentur, InvestitionsBank und Bürgschaftsbank. Bislang konnten wir 14 Unternehmen mit Bürgschaften und Krediten konkret unterstützen und damit helfen, 1050 Arbeitsplätze zu sichern."

Das erklärte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns zu den heute vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes. Demnach war in Brandenburg im ersten Halbjahr eine reale Wirtschaftsentwicklung von minus 3,6 Prozent zu verzeichnen. Der bundesweite Rückgang lag bei 6,8 Prozent.

Quelle: Pressemitteilung vom 24.09.2009


25.9.2009 Der Tagesspiegel: Berlin kommt besser durch die Krise  - Wirtschaftsleistung im Bundesvergleich stabil

25.9.2009 Berliner Morgenpost: Berlins Unternehmen trotzen der Krise - Die Berliner Wirtschaft kommt besser durch die weltweite Finanz- und Konjunkturkrise als die meisten anderen Bundesländer.

 

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