Wowereit: Berlin will Führungsrolle bei den Zukunftsindustrien
18.11.2009
Rede des Regierenden Bürgermeisters bei der Berliner Wirtschaftskonferenz
Flughafengelände Tegel soll moderner Industriestandort werden
Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:
Berlin will seine Führungsrolle bei den umweltfreundlichen Zukunftsindustrien weiter ausbauen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sagte am Dienstag bei der Berliner Wirtschaftskonferenz im Roten Rathaus: „Berlin nimmt heute schon bundesweit einen Spitzenplatz bei den klimafreundlichen und nachhaltigen Technologien ein. Allein in der Industrie arbeitet fast jeder Dritte Beschäftigte Berlins in diesem Sektor. Mehr als 5 Prozent aller Beschäftigten Berlins arbeiten in diesem Bereich. In Hamburg und München sind es nur 3,7 bzw. 2,4 Prozent. Konkret heißt das: mindestens 500 Unternehmen mit rund 42.000 Beschäftigten zählen heute schon zu diesem industriellen Zukunftsbereich, der in den vergangen Jahren um rund 20 Prozent gewachsen ist."
Wowereit unterstrich die Rolle einer aktiven Industriepolitik für den Berliner Senat: „Wir wollen den Bereich der sauberen Industrie weiter stärken, zum Nutzen der gesamten Berliner Wirtschaft, der Produktion, des Handwerks und der Dienstleistungen." In diesem Zusammenhang kündigte der Regierende Bürgermeister auch an, den Flughafen Tegel nach seiner Schließung als „Standort für Technologie, Kreativität und Industrie" zu entwickeln. Er ermunterte Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften ausdrücklich, ihre Ideen dazu einzubringen, den Dialog mit dem Senat und möglichen Partnern zu führen und mitzuhelfen, im Berliner Norden einen „wirtschaftlichen Leuchtturm" aufzubauen.
Wowereit: „Es ist wichtig, dass sich in Berlin Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften zusammengefunden haben, um neuen industriellen Wohlstand in die Stadt zu bringen. Der Senat will mit ihnen gemeinsam ein industriepolitisches Leitbild für die Stadt entwickeln." Der Regierende Bürgermeister hob besonders die Rolle der Betriebsräte bei der Modernisierung des Industriekonzepts hervor: „Ohne sie wäre so manche wichtige Lösung nicht gefunden worden und mancher Arbeitsplatz nicht in der Stadt geblieben."
Hinweis: Der volle Wortlaut des Redemanuskriptes steht im Internet unter zur Verfügung.
Rückfragen: Chef vom Dienst, Telefon: 9026-2411
Quelle: Mitteilung vom 17.11.2009, 11:05 Uhr - auch hier zu lesen
Berlins Green Economy: Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung
Green Economy ist die Antwort auf globale Herausforderung wie Klimawandel, Ressourcen-Verknappung und steigenden Energiebedarf. Auf der 3. Berliner Wirtschaftskonferenz „Green Economy" stehen die Chancen dieses Paradigmenwechsel für die hauptstädtische Wirtschaft im Zentrum. Green Economy ist Motor für Wachstum, Innovation und Beschäftigung in der Hauptstadt. Weltweit erfolgreiche Berliner Unternehmen entwickeln in enger Vernetzung mit Wissenschaft und Forschung hochinnovative technologische Lösungen für eine effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen und den Ausbau Erneuerbarer Energien. Berlins Green Economy wuchs seit 2005 um rund 20 Prozent, umfasst mindestens 500 Unternehmen und rund 42.000 Beschäftigte. Berlin stellt mit 5,1 Prozent im Städtevergleich den höchsten Beschäftigtenanteil Deutschlands. Eine hochkarätige Rednerliste und Rekordteilnehmerzahlen von rund 600 Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die der Einladung der Wirtschaftsverwaltung und der Investitionsbank Berlin auf die 3. Wirtschaftskonferenz gefolgt sind, belegen: Green Economy ist eines der wichtigsten Zukunftsfelder der Hauptstadt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Siemens-Vorstandsvorsitzender Peter Löscher sehen Berlin als Standort der Nachhaltigkeit. Wirtschaftssenator Harald Wolf betonte im Rahmen der Podiumsdiskussion die Potenziale einer Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft und informierte sich im Rahmen eines Rundgangs über eine Leistungsschau gemeinsam mit den Partnern der Wachstumsinitiative über das innovative Potenzial der Green Economy am Standort Berlin.
Wirtschaftssenator Harald Wolf: Berlins Green Economy schafft industrielles Wachstum und technologische Innovationen. Unsere GreenTech-Industrie verzeichnete eine hervorragende Wachstumsrate von rund 20 Prozent seit 2005. Bei der Entwicklung innovativer Lösungen profitieren die Unternehmen von Berlins hervorragender Forschungslandschaft. Um diesen Prozess zu stärken, haben wir 2008 unsere Innovationsstrategie um das Kompetenzfeld „Energietechnik" erweitert. Berlin hat sich das ambitionierte Klimaschutzziel einer Reduktion der CO2-Treibhausgase um 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 gesetzt. So entstehen entscheidende Anreize für energieeffiziente Lösungen in den Umwelttechnologien, die Wachstum in Berlins Green Economy generieren. Damit bringen wir Berlin als Standort klimafreundlicher Zukunftsstrategien weiter nach vorn. Zugleich entstehen hochqualifizierte Arbeitplätze in Industrie, Handwerk und Dienstleistungen."
UVB-Präsident Burkhard Ischler begrüßte die 3. Berliner Wirtschaftskonferenz als wichtiges Forum für den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik. Weiter sagte er: „Die Green Economy ist Wachstumsfaktor und Innovationsmotor für Berlin. Vor allem in der Industrie werden Zukunftslösungen für die aktuellen weltweiten Herausforderungen generiert: Allen voran für den steigenden Energiebedarf bei begrenzten Ressourcen. Die Berliner Industrie hat alle Chancen für eine internationale Green Leadership. Schlüssel zum Erfolg sind innovative Ideen für höhere Energieeffizienz bei etablierten Technologien und technologische Fortschritte bei den erneuerbaren Energien."
IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer betonte: „Green Economy bedeutet auch, neue Technologien in der Industrie zur Anwendung zu bringen. Auf der Konferenz sind zahlreiche herausragende Beispiele für mehr Energie- und Materialeffizienz präsentiert worden. Ich kann versichern, dass diese Anstrengungen der Unternehmen in den nächsten Jahren noch zunehmen werden - die Berliner Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Die Politik muss die Wirtschaft aber auf diesem Weg gezielt unterstützen. Dabei sollten freiwillige Lösungen immer den Vorrang vor Verboten erhalten. Die vielen guten, freiwilligen Beispiele für mehr Ressourceneffizienz unterstreichen dies. Zeitgleich dürfen wir nicht vergessen, Berlin als Standort für eine leistungsstarke Green Economy noch offensiver zu vermarkten."
Handwerkskammer-Präsident Stephan Schwarz hob die Bedeutung des effektiven Einsatzes von Green-Tech für den Erfolg im Klimaschutz hervor. "Bei der energetischen Gebäudesanierung, einem Kernstück in jeder Strategie gegen den Klimawandel, kommt dem ausführenden Handwerk eine Schlüsselrolle zu. Zu diesem Thema verfügt Berlin über viel Know-how in Theorie und Praxis. Allerdings muss die Schlagzahl bei der Umsetzung noch deutlich erhöht werden, um die Klimaschutz-Ziele Berlins zu erreichen. Dafür tritt das Handwerk ein, denn Klimaschutz schafft viele neue Arbeitsplätze."
IG Metall-Bevollmächtigter Arno Hager erklärte: „Berlin hat eine identifizierte Industrielücke. Diese Lücke kann gefüllt werden, wenn die Potenziale Berlins ausgeschöpft werden. Die „Green-Tech-Unternehmen" mit der Fertigung von herausragenden Energie-Maschinen, u.a. der Hochleistungs-Gasturbine, dem Turbo-Verdichter mit dem höchsten Wirkungsgrad, der Konzeption und dem Bau von Solar-Kraftwerken oder der Entwicklung und Produktion von Offshore-Windkraftgeneratoren sind ein solches Potenzial."
Quelle: Presseinformation der IHK Berlin vom 17. November 2009 - auch hier zu lesen
18.11.2009 Berliner Morgenpost:
Green Economy: Wowereit punktet bei der Industrie
18.11.2009 Berliner Morgenpost:
Der grüne Zukunftsweg - Gilbert Schomaker über Green Economy und Klimaschutzpolitik
18.11.2009 Berliner Morgenpost:
Appell der deutschen Industrie
18.11.2009 Der Tagesspiegel:
„Alle müssen rudern" - Die Industrie erwartet keine konkreten Beschlüsse beim Klimagipfel - und lehnt eine Führungsrolle ab
18.11.2009 Der Tagesspiegel:
Bei Wowereit im Grünen Rathaus - Die Wirtschaftskonferenz zur „Green Economy" facht die Debatte um Berlins Potenziale an
18.11.2009 Der Tagesspiegel:
Grüne Technik im Roten Rathaus - Auch Berlins Klein- und Mittelständler wollen von der weltweiten Nachfrage profitieren
18.11.2009 Berliner Zeitung:
Zukunft durch Umwelttechnik
18.11.2009 taz:
Industriepark geplant
18.11.2009 taz:
Industrie in Marzahn - Fabrik geplant
18.11.2009 Financial Times Deutschland:
Nachhaltig wirtschaften - Nachhaltigkeit gilt als eines der wichtigsten Zukunftsthemen in der Weltwirtschaft Am Beispiel Berlins lässt sich zeigen, wie Nachhaltigkeit die Wirtschaft einer ganzen Stadt prägen kann. Die Financial Times Deutschland beleuchtet diesen Entwicklungsprozess der deutschen Hauptstadt in einer Sonderbeilage näher.
18.11.2009 Financial Times Deutschland:
Industrie fordert Klimaschutz für alle