Fortschrittsbericht über die Zusammenarbeit zwischen den Ländern Brandenburg und Berlin
10.12.2009
Fortschrittsberichtüber die Zusammenarbeit zwischen den Ländern Brandenburg und Berlin 2009
Pressemitteilung vom 08.12.2009, 12:40 Uhr - auch hier zu lesen
Aus der Sitzung des Senats am 8. Dezember 2009:
Die gute Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg sowie beider Landesregierungen ist im vergangenen Jahr kontinuierlich fortgesetzt und verstärkt worden. Besonders hervorzuheben sind die Bemühungen, die positive Entwicklung der Hauptstadtregion durch eine gemeinsame, Wirtschaft und Wissenschaft wirksamer verzahnende Innovationsstrategie zu unterstützen. Im Zentrum der gemeinsamen Projekte stand daneben unverändert der Bau des neuen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI), der ab November 2011 als neue "Visitenkarte" der Region wirken wird. Eine neue gemeinsame Einrichtung wurde zum Beginn des Jahres 2009 mit dem Landeslabor Berlin-Brandenburg geschaffen.
Das geht aus dem sechsten Fortschrittsbericht über die Zusammenarbeit zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg hervor, den der Senat heute auf Vorlage des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit beschlossen hat. Der Bericht für den Zeitraum von November 2008 bis Oktober 2009 wurde von der Senatskanzlei Berlin und der Staatskanzlei Brandenburg zusammengestellt und schreibt die Berichte der Vorjahre fort.
Dargestellt wird die Entwicklung der Zusammenarbeit in den verschiedenen Themenfeldern, schwerpunktmäßig in den Bereichen Wirtschaft sowie Bildung, Wissenschaft und Forschung.
Der Fortschrittsbericht 2009 wird nun dem Abgeordnetenhaus vorgelegt. Er steht im Internet unter http://www.berlin-brandenburg.de/ (Externer Link) zur Verfügung.
Rückfragen: Sprecher des Senats, Telefon: 9026-3200
http://www.berlin-brandenburg.de/politik-verwaltung/dokumente/berichte/index.html
http://www.berlin-brandenburg.de/imperia/md/content/bbhomepage/fortschrittsbericht2009.pdf
Fortschrittsbericht vom 8. Dezember 2009 »
(Fortschrittsbericht Dezember 2009, 135469 Bytes)
24 S
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Auszug:
Fortschrittsbericht 2009
2.1 Zusammenarbeit im Bereich der Innovationspolitik
Nachdem im Dezember 2007 in einem Innovations-Spitzengespräch die Entwicklung einer gemeinsamen Innovationsstrategie für die Hauptstadtregion vereinbart worden war, wurde diese auf dem 1. Innovationsgipfel im November 2008 und dem 2. Innovationsgipfel am 9. September 2009 weiter abgestimmt und verbindlicher gestaltet. Neue Trends und Entwicklungen wurden thematisiert.
Beide Länder konzentrieren sich in der Innovationspolitik auf den Ausbau vorhandener Stärken. Fünf länderübergreifende Zukunftsfelder bilden den Kern der gemeinsamen Innovationsstrategie:
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Biotechnologie/Medizintechnik/Pharma
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Energietechnik
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Informations- und Kommunikationstechnologien/Medien
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Optik
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Verkehrssystemtechnik.
Für jedes dieser Zukunftsfelder wurde schon zum Innovationsgipfel 2008 eine mehrjährige Strategie erarbeitet. Die Zukunftsfeldstrategien enthalten Aussagen zur derzeitigen Situation, definieren markt- und technologiebezogene Handlungsfelder und strategische Ziele. Weiterhin werden Querschnittsthemen wie Technologietransfer, Fachkräftesicherung und Innovationsfinanzierung behandelt. Die operative Arbeit zur Umsetzung wurde der TSB Technologiestiftung Berlin Gruppe und der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH übertragen.
Schwerpunkt des Innovationsgipfels 2009 war das Querschnittsthema Technologietransfer. Das übergeordnete Ziel besteht darin, durch die konsequente und länderübergreifende Stärkung und Zusammenführung von Wissenschaft und Wirtschaft die vorhandenen Potenziale für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadtregion voll zu nutzen.
Die Wissenschafts- und Wirtschaftsressorts beider Länder schlossen dazu eine Vereinbarung zur Verbesserung des Wissens- und Technologietransfers in der Hauptstadtregion. Mit der Umsetzung von fünf Maßnahmen zur Erleichterung der Kooperation von Forschungseinrichtungen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) wurde inzwischen begonnen. Insbesondere der länderübergreifende Wissens- und Technologietransfer aus der Wissenschaft in die kleinen und mittleren Unternehmen wird zukünftig mit dem Innovationsgutschein/Transferbonus für Unternehmen schnell und unbürokratisch gefördert. In Berlin kann der Transferbonus seit dem 1. Oktober 2009 genutzt werden; Brandenburg will mit den Innovationsgutscheinen zum nächstmöglichen Zeitpunkt starten.
Mit dem Berliner Transferbonus können in einer Pilotphase kleine Kooperationsprojekte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft finanziell unterstützt werden. In einer "Einstiegsvariante" können Projekte mit einem Projektvolumen bis 1.500 € zu 100 % finanziert werden. Förderfähig sind wissenschaftliche Tätigkeiten im Vorfeld der Entwicklung eines innovativen Produkts, und zwar in Firmen, die noch keinen Kontakt mit Forschungseinrichtungen hatten. In einer "Standardvariante" werden Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten gefördert, die darauf ausgerichtet sind, innovative Produkte, Dienstleistungen und Produktionsverfahren bis zur Markt- bzw. Fertigungsreife auszugestalten. Bei einem Projektvolumen bis 10.000 € beträgt der maximale Fördersatz 70 %.
Zudem wird die bewährte Methode des Projekts TOP 50, das im Bereich Biotechnologie / Medizintechnik / Pharma aussichtsreiche Transferprojekte aus der Wissenschaft in die Wirtschaft beschleunigt, auf alle gemeinsamen Zukunftsfelder übertragen. Ziel ist es, in den nächsten vier Jahren in den fünf gemeinsamen Zukunftsfeldern 100 aussichtsreiche wissenschaftliche Projekte zu identifizieren und in die Wirtschaft zu transferieren.
Weitere Maßnahmen zur Forcierung des Technologietransfers in der Hauptstadtregion sind ein gemeinsamer Technologietransfer-Preis, die länderübergreifende bedarfsgerechte Aufarbeitung von Informationen über transferrelevante Projekte und die Etablierung eines Lenkungskreises der Staatssekretärinnen und Staatssekretäre der Wissenschafts- und Wirtschaftsressorts beider Länder.
Darüber hinaus wurde im Bereich der Innovationsfinanzierung auf dem Innovationsgipfel eine Vereinbarung der beiden Wirtschaftsverwaltungen und der Förderbanken von Berlin und Brandenburg zur Förderung länderübergreifender Verbundprojekte aus Forschung und Wirtschaft sowie des Managements der Zukunftsfelder unterschrieben. Danach werden derartige Projekte zukünftig in synchronisierten und harmonisierten Verfahren betreut. In einem gemeinsamen Abstimmungsprozess werden Punkte wie die Federführung und die Benennung der Ansprechpartner, aber auch zeitliche Abläufe vereinbart.
Als Themen für den Innovationsgipfel 2010 wurden vereinbart:
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die Umsetzung und Weiterentwicklung der gemeinsamen Förderung länderübergreifender
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Verbundvorhaben
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die Umsetzung und Weiterentwicklung des Maßnahmeplans zum Technologietransfer
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Internationalisierung/Europäisierung
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Innovationsmarketing.
Eine verstärkte wissenschafts- und innovationspolitische Zusammenarbeit wird auch hinsichtlich der gemeinsamen Aktivitäten innerhalb der Oder-Partnerschaft angestrebt. Für 2010 ist unter Federführung der TU Berlin und der TU Stettin eine Innovationsinitiative geplant, die in ein politisches Spitzentreffen in Stettin münden soll.