Arbeit, Bildung, Chancengleichheit
30.12.2009
"Arbeit, Bildung, Chancengleichheit ist das ABC der Berliner Integrationspolitik"
Der Beauftragte des Senats für Integration und Migration teilt mit:
Wo steht die Integrationspolitik heute? Über Herausforderungen,
Gestaltungsansätze und Ergebnisse der Berliner Integrationspolitik
berichtet eine neue Publikation, die der Berliner
Integrationsbeauftragte Günter Piening herausgegeben hat.
Rund ein Viertel der Berlinerinnen und Berliner kann auf einen
Migrationshintergrund verweisen. Ihre Wurzeln liegen in Polen,
Russland, der Türkei, dem Nahen Osten, dem Balkan, am Mittelmeer oder
auch Ostasien. Die Einwanderungsgesellschaft ist längst Realität.
Integrationspolitik ist daher kein Randthema sondern
gesamtgesellschaftspolitische Notwendigkeit.
Die neue gesellschaftliche Vielfalt ist beides: Bereicherung und
Herausforderung zugleich, so Berlins Regierender Bürgermeister Klaus
Wowereit in seinem Vorwort: "Aufgabe der Politik ist es daher,
Chancengleichheit und Rechtssicherheit zu schaffen und allen
Berlinerinnen und Berlinern - gleich welcher Herkunft - die Möglichkeit
zu eröffnen, ihre Fähigkeiten, ihre Kreativität und ihre Kompetenzen
einzubringen. Das ist der Kern der Berliner Integrationspolitik. Sie
basiert auf gleichen Rechten und Chancen für alle und dem Respekt
gegenüber unterschiedlichen Lebensentwürfen."
In Berlin prallen die Gegensätze oft hart auf einander: schicke
Straßenzüge und Nobelkieze sind nicht weit entfernt von
„Problembezirken", die von Arbeitslosigkeit und Armut geprägt werden.
Die Armut trifft übermäßig oft Einwanderer, nicht zuletzt auch Folge
des Strukturwandels und der Deindustrialisierung Berlins seit dem
Mauerfall. Hier liegt das Haupthandlungsfeld der Berliner
Integrationspolitik: Sie muss sich der sozialen Realität gerade der
Innenstadtbezirke stellen, wo soziale Gegensätze Gefahr laufen, sich
zunehmend zu ethnisieren. Die Antworten, die der Berliner Senat auf
diese Herausforderungen gibt, sehen drei Schwerpunkte: Arbeit, Bildung,
Chancengleichheit. Wo die Umsetzung gelingt und wo die Defizite liegen,
benennt die gerade erschienene Broschüre. Sie gibt einen Überblick über
die Berliner Integrationspolitik und wie das Integrationskonzept auf
seine Alltagstauglichkeit überprüft wird. In Gastbeiträgen nehmen
Fachleute aus Praxis und Wissenschaft, wie Professor Dr. Klaus Bade,
der Vorsitzende des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für
Integration und Migration, Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch
oder der Sprecher des Migrationsrates Berlin-Brandenburg, Hilmi Kaya
Turan, Stellung zu den Berliner Ansätzen.
Auch wenn die Berliner Integrationspolitik besser ist als ihr Ruf, wie
der Migrationsforscher Dr. Klaus Bade in seinem Beitrag unterstreicht,
liegt bei der Beseitigung von Ausgrenzung und der Schaffung gleicher
Chancen noch ein große Wegstrecke vor uns. Berlins Senatorin für
Integration, Arbeit und Soziales, Carola Bluhm, schreibt in ihrem
Vorwort: "Tatsächlich gibt es auch in Berlin wie in der ganzen
Bundesrepublik Deutschland noch immer tief sitzende Mechanismen von
gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung. Viele Kinder mit
Migrationshintergrund erleben erhebliche Nachteile im Bildungsbereich -
wir arbeiten mit der Einführung der Gemeinschaftsschule und der
Schulstrukturreform an der weiteren Öffnung und dem Abbau struktureller
Diskriminierung. Auch auf dem Arbeitsmarkt verzeichnen wir weiter
erhebliche Benachteiligungen - auch von Hochqualifizierten, die nur
aufgrund ihres Namens keine Chance haben. Das Land Berlin versucht
deshalb mit gutem Beispiel voran zu gehen. Mit der Kampagne „Berlin
braucht dich!" wollen wir junge Menschen für eine Ausbildung und danach
Beschäftigung im öffentlichen Dienst und den landeseigenen Betrieben
gewinnen - die Realität als Einwanderungsstadt muss sich auch in den
Behörden und Institutionen, Unternehmen der Stadt widerspiegeln - sie
müssen genauso vielfältig sein wie die EINE Stadt Berlin."
"Arbeit, Bildung, Chancengleichheit - das ABC der Berliner
Integrationspolitik" (ISBN 978-3-938352-43-4) gibt es kostenlos (bei
Postversand werden die Portokosten berechnet) beim
Integrationsbeauftragten des Senats, Potsdamer Straße 65, 10785 Berlin,
Tel.: 030/90172357 oder 030/90172322, E-Mail: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de
Die Broschüre steht auch als Download auf der Internetseite des Integrationsbeauftragten:
http://www.berlin.de/lb/intmig/publikationen/berichte/index.html
Rückfragen: John Röhe
Telefon: 9017-2357