Das Wichtigste sind neue Arbeitsplätze
31.12.2009
Neujahrsansprache: Wowereit verweist auf Dynamik und zunehmende Zahl von Arbeitsplätzen in Berlin - Sicherung des sozialen Zusammenhalts zentrales Anliegen im neuen Jahrzehnt
Sperrfristen:
Zeitungen: Frei für Ausgaben am 31. Dezember 2009
Hörfunk: Zitate frei ab 31. Dezember 2009, 00.00 Uhr,
O-Ton im Ausschnitt frei ab 31. Dezember 2009, 13 Uhr
Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:
Aufgrund der vor der Krise gelegten soliden Basis ist die weltweite
Finanz- und Wirtschaftskrise in Berlin lange nicht so stark spürbar wie
in anderen Städten und Regionen. Das betonte der Regierende
Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in seiner Ansprache zum
Jahreswechsel.
Wowereit verwies ferner auf die überdurchschnittlichen Wachstumszahlen
der Berliner Wirtschaft und auf das Anwachsen der Zahl der
Arbeitsplätze in der Stadt. Für das neue Jahrzehnt, so der Regierende
Bürgermeister, komme es darauf an, den sozialen Zusammenhalt zu
sichern. Wowereit nannte insbesondere bezahlbare Mieten,
Gesundheitsvorsorge für alle, würdevolles Altern und gute Bildung, um
allen Kindern und Jugendlichen eine Chance zu geben. Der Regierende
forderte: "Kein Kind, kein Talent darf unserer Gesellschaft verloren
gehen!"
Im Folgenden dokumentiert das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin die Neujahrsansprache Wowereits im Wortlaut:
"Ich hoffe, Sie hatten ein paar ruhige und besinnliche Feiertage und gehen nun optimistisch ins neue Jahr.
2010 wird erneut spannend für Berlin - mit neuen Herausforderungen,
aber auch einer guten Basis, auf der wir aufbauen können. Das zeigt
sich gerade auch jetzt in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.
Berlin ist davon auch betroffen, aber längst nicht so stark wie andere
Städte und Regionen.
Die große Feier am 9. November hat uns das Glück des Mauerfalls vor 20
Jahren nachempfinden lassen. Ohne den mutigen Einsatz der
Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler hätte es die Friedliche
Revolution nicht gegeben. Wir haben ihnen unendlich viel zu verdanken.
In den 20 Jahren seit dem Fall der Mauer hat es neben vielen Erfolgen
auch Rückschläge gegeben. Manche von uns waren auf die Solidarität der
Gemeinschaft angewiesen. Aber insgesamt hat sich Berlin rasant
entwickelt und ist zu einer attraktiven Metropole geworden, die
weltweit viele Menschen fasziniert.
Natürlich gab es 2009 auch Grund zum Ärger, wie zum Beispiel beim Chaos
der S-Bahn. Das wird uns auch im neuen Jahr belasten. Da ist nichts zu
beschönigen. Das ist ein Beispiel für krasses Versagen von Managern,
die nur an Rendite und nicht an Sicherheit denken.
Aber Berlin hat schon größere Herausforderungen gemeistert. Das wird
uns auch in Zukunft gelingen. Mit Geduld und Selbstbewusstsein. Zu
Selbstbewusstsein haben wir allen Grund. Nach einem harten
Strukturwandel hat Berlin nun wirtschaftlich Fahrt aufgenommen, mit
überdurchschnittlichen Wachstumszahlen. Wir sind eine lebenswerte und
solidarische Metropole. Und wir arbeiten täglich daran, eine weltoffene
und tolerante Stadt zu sein, in der Menschen unterschiedlicher
Kulturen, Religionen und Lebensweisen friedlich zusammenleben.
Ein Vorbild sind die vielen Berlinerinnen und Berliner, die Menschen in
Not helfen, die da sind, wenn sie gebraucht werden. Sie leisten viel
für das menschliche Miteinander. Dafür danke ich von Herzen.
Im neuen Jahrzehnt werden wir stark gefordert sein, den sozialen
Zusammenhalt zu sichern. Es kommt darauf an, dass es überall in der
Stadt bezahlbaren Wohnraum gibt. Dass die Gesundheitsversorgung für
alle da ist. Dass wir ein würdevolles Altern ermöglichen. Dass wir mit
guter Bildung allen Kindern und Jugendlichen eine Chance geben. Der
Senat setzt dazu eine grundlegende Schulreform um. Kein Kind, kein
Talent darf unserer Gesellschaft verloren gehen!
Das Wichtigste sind neue Arbeitsplätze. Da haben wir schon viel
erreicht, aber noch nicht genug. Trotz der Krise ist die Zahl der
Arbeitsplätze in Berlin sogar gewachsen. Viele junge, innovative
Unternehmen arbeiten erfolgreich an Produkten der Zukunft.
Jetzt geht es darum, die Stärken Berlins systematisch auszubauen. Die
Zukunft liegt in innovativen Industrien, die das riesige
Forschungspotenzial der Region nutzen. 2010 ist das Berliner
Wissenschaftsjahr, in dem uns das besonders bewusst wird, weil wichtige
Einrichtungen wie die Charité oder die Humboldt-Universität ihre
Jubiläen feiern.
Wir müssen unsere Wirtschaft auf effektiven Klimaschutz ausrichten.
Darin liegt eine große Chance für Berlin. Denn mit Umwelttechnologien
haben Berliner Unternehmen bereits Tausende neue Jobs mit Zukunft
geschaffen. Wir werden die Weichen dafür stellen, dass Berlin seine
Vorreiterrolle auf diesem Feld weiter ausbaut.
Eine quirlige, dynamische Metropole mit einer zukunftstauglichen
Wirtschaft und starkem sozialem Zusammenhalt: Dafür kann Berlin zum
Modell werden, zum Modell einer menschlichen und wirtschaftlich
erfolgreichen Metropole. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute
für das neue Jahr."
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