Berlin Brain-Computer Interfaces
21.04.2010
Berlin Brain-Computer Interfaces - Anmerkungen zur Neurophysik einer neuen Mensch - Maschine Schnittstelle
100. Berliner Industriegespräch
Termine: 21.04.2010Ort: Berlin, Magnushaus
Referent: Prof. Dr. med. Gabriel Curio, Charité - Universitätsmedizin Berlin, AG Neurophysik
Gabriel Curio studierte an der FU Berlin Medizin. Forschungsaufenthalte führten nach Rotterdam, Espoo und London. Als Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Klinik der Charité leitet er seit 1991 die AG Neurophysik. Er ist Gründungsmitglied des Berlin Neuroimaging Center, des Bernstein Center for Computational Neuroscience, des Bernstein Focus Neurotechnology sowie der Excellence School of Mind and Brain.
Zum Inhalt des Vortrages:
Maschinen allein durch die Kraft der Gedanken
steuern - was wie Science-Fiction klingt, umreißt ein aktuelles
Forschungsfeld. Brain-Computer Interfaces(BCIs) können
schwerstgelähmten Patienten neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen oder
in der industriellen Neuroergonomie kritische Mensch-Maschine
Interaktionen in Echtzeit monitoren und ggfs. optimieren. Das Berliner
BCI (http://www.bbci.de/)
integriert dafür das nichtinvasiv messbare Elektroenzephalogramm (EEG)
mit der algorithmischen Technologie des Maschinellen Lernens. Nach
einer nur zwanzig- minütigen Kalibrationsphase können EEG-Signale schon
heute so genau klassifiziert werden, dass untrainierte Probanden
Übertragungsraten bis 35 bit/min erreichen. Mit BCIs können
Computer-Cursor gesteuert und „mentale Schreibmaschinen" bedient,
Prothesen oder Computerspiele kontrolliert sowie Wachheit und
Konzentration an sicherheitsrelevanten Arbeitsplätzen erfasst werden.
Aktuelle technologische Innovationen betreffen kapazitiv koppelnde
sowie im Alltagseinsatz 'unsichtbare' EEG-Elektroden. BCIs werden
medizinisch und industriell von Bedeutung sein, werden jedoch auch
hinsichtlich militärischer Einsatzbereiche erforscht. Deshalb sollten
in der öffentlichen Diskussion sowohl methodeninhärente Grenzen wie
auch ethische Implikationen dieser Technologie Beachtung finden.
Anschließend kleine Bewirtung in der Remise; Die Veranstaltung wird gefördert durch die WE-Heraeus-Stiftung; Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.: (030) 20 17 48 0, Fax: (030) 20 17 48 50
Veranstalter: Deutsche Physikalische Gesellschaft
Veranstaltungsort:
Deutsche Physikalische Gesellschaft
Magnus-Haus
Am Kupfergraben 7
10117 Berlin
Link: www.dpg-physik.de/dpg/magnus/programm.html