Positive Auswirkungen europäischer Förderpolitik
27.05.2010
Senator Wolf und Staatssekretärin Helbig präsentieren Informationskampagne: Europa ist hier!
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen teilt mit:
Unter dem Motto „Europa ist hier!" startet der Berliner Senat eine
Informationskampagne zu den EU-Strukturfonds. Ziel ist es, die
positiven Auswirkungen europäischer Förderpolitik stärker ins
öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Wirtschaftssenator Harald Wolf und die Europabeauftragte des Landes
Berlin, Staatssekretärin Monika Helbig stellen die Kampagne vor.
In der aktuellen Förderperiode erhält Berlin rund 1,2 Mrd. EURO aus den
Europäischen Strukturfonds, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken
und die regionale Beschäftigung zu fördern. Einige der vielen Menschen
und Unternehmen, die in den kommenden Jahren von diesen
EU-Unterstützungen profitieren werden, zeigen Gesicht: Vom 24. Mai bis
20. Juni 2010 erzählen stellvertretend acht Berlinerinnen und Berliner
auf Plakaten und im Fahrgastfernsehen der U-Bahn ihre ganz persönlichen
Fördergeschichten, denn „Europa ist hier!".
Der Startschuss für die Kampagne fällt in der ältesten Hochgarage
Berlins - heute die Montagehalle der Archimedes Solutions GmbH. Zwei
der acht beispielhaften Projekte der Kampagne werden im Einzelnen
vorgestellt: Unterstützt durch Mittel des Europäischen Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE) hat die Archimedes GmbH einen neuartigen
Multi-Touch-Screen für das medizinische Training von angehenden Ärzten
an der Charité entwickelt. Die Berliner „Baufachfrauen" bilden mit der
Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) Frauen und Mädchen
in handwerklichen Berufen aus und verbessern damit deren Chancen auf
dem Arbeitsmarkt.
Wirtschaftssenator Harald Wolf: „Die neue Lösung zum Training von
Medizinern mit modernster Technik durch die Archimedes Solutions GmbH,
die High-Tech-Ausbildung von jungen Tischlerinnen bei den Berliner
BAUFACHFRAUEN e.V.: Das sind nur zwei Beispiele für den erfolgreichen
Einsatz von Mitteln der Europäischen Union in Berlin. Auch die weiteren
Projekte zeigen die große Bandbreite der Förderungen, die mit
europäischer Unterstützung möglich sind. Europa ist hier, vor Ort, und
die Erfolge der EU-Förderung sind in Berlin konkret greifbar. Das
wollen wir den Berlinerinnen und Berlinern mit unserer
Informationsaktion zeigen. Auch über 2013 hinaus müssen die
Europäischen Strukturfonds für die Stadt zur Verfügung stehen. Mit den
Europäischen Strukturfonds können Projekte realisiert werden, die in
Berlin sowohl die Wirtschaft als auch den sozialen Zusammenhalt
stärken, die Unternehmen und Menschen zugute kommen. Das ist eine
gegenseitige Partnerschaft: Berlin profitiert von Europa und Europa
profitiert von einem wirtschaftlich starken und zugleich sozialen
Berlin."
In der Förderperiode 2000 bis 2006 hatte die Europäische Union dem Land
Berlin insgesamt 1,52 Milliarden EURO Strukturfondsmittel zur Verfügung
gestellt, davon 778 Millionen aus dem EFRE und 594 Millionen aus dem
ESF. In der aktuellen Förderperiode 2007 - 2013 sind es 875 Millionen
EURO aus dem EFRE und 336 Millionen EURO aus dem ESF. Die acht
vorgestellten Projekte demonstrieren beispielhaft, wie diese Mittel in
Berlin verwendet werden.
Weitere Informationen:
www.berlin.de/europa-ist-hier
http://www.berlin.de/sen/strukturfonds/oeff_arbeit/europa-ist-hier.html![]()
Die Projekte
Archimedes Solutions GmbH: Mit Hilfe von EFRE-Mitteln entwickelt das
Unternehmen gemeinsam mit der Charité derzeit einen Multi-Touch-Tisch,
der möglichst realitätsnah verschiedene Krankheitssymptome simuliert.
Das Projekt soll in zwei Jahren abgeschlossen sein und es angehenden
Ärzten erleichtern, die richtige Diagnose bei Kindern zu stellen.
Baufachfrauen e.V.: Seit Mitte der 1990er konnten die Baufachfrauen
über 100 junge Frauen und Mädchen mit großem Erfolg zu Handwerkerinnen
ausbilden. Die Baufachfrauen beschäftigen sich dabei auch sehr stark
mit dem nachhaltigen Möbelbau. Das vom ESF geförderten Projekt „HIKK -
Holz im KreativKreislauf" zielt darauf ab, die Wiederverwendung von
Resthölzern möglich zu machen und zusätzliche Arbeitsplätze in diesem
Bereich zu schaffen.
Klaus Kühn GmbH & Co. Papierverarbeitung GmbH: Das mittelständische
Familienunternehmen fertigt Verpackungen und Spezialhüllen für den
Versandbereich an und konstruiert seit fast 40 Jahren Maschinen zur
Herstellung von Versandtaschen und Briefumschlägen im Sonderformat.
Durch die EFRE-Förderung soll eine neue, auf die eigenen Bedürfnisse
abgestimmte Produktionsanlage zur vollautomatischen Produktion von
Tragetaschen entwickelt und gebaut werden. Das Unternehmen verspricht
sich davon, die Umsatzeinbußen in Folge der Finanzkrise wieder
aufzuholen.
Jobmotion - 50plus in Berlin: Das durch den ESF geförderte Projekt
dient der Beschäftigungssicherung älterer Menschen in kleinen und
mittleren Unternehmen. Vor allem geht es darum, Unternehmen den Nutzen
und die Potenziale älterer Beschäftigter - auch im Hinblick auf den
demografischen Wandel und den Fachkräftemangel - vor Augen zu führen.
Interkulturelles Elternzentrum an der Schule in der Köllnischen Heide:
Im 2009 eröffneten Elternzentrum finden regelmäßig mehrsprachige
Elternversammlungen, Sozial- und Rechtsberatungen, Beratungen für
Migrantinnen und Migranten, Deutschkurse, ein Treffpunkt von Eltern mit
behinderten Kindern sowie Teamsitzungen der Stadtteilmütter statt. Ziel
des Elternzentrums ist es, Eltern zu vermitteln, wie sie ihre Kinder
fördern und unterstützen können. EFRE-Mittel haben wesentlich zum
Aufbau des Zentrums beigetragen und werden weiterhin genutzt, um das
Angebot qualitativ weiter zu verbessern.
Hedwig-Wachenheim-Gesellschaft e.V.: Die Gesellschaft versucht, neue
Maßstäbe in der sozialen Arbeit zu setzen und hat sich der
Seniorenbetreuung verschrieben. Die Betreuung wird durch
integrationsferne ALG II-Empfängerinnen und -Empfänger umgesetzt,
wodurch sich der Zugang zur Beschäftigung verbessert. Der ESF fördert
dabei die Qualifizierung der Langzeitarbeitslosen.
Zentraleinrichtung Botanischer Garten: Mit Hilfe von EFRE-Mitteln
konnte das große Berliner Tropenhaus - eines der imposantesten
Gewächshäuser der Welt - umweltgerecht saniert werden. Mit
verschiedenen Maßnahmen, wie dem Einbau hochwertiger
Wärmeschutzverglasung und dem Einsatz energieeffizienter Beleuchtung,
wird eine Halbierung des ehemaligen Energiebedarfs angestrebt.
Ausbildung in Sicht - ein Projekt unter Beteiligung der Gesellschaft
für berufliche Bildung (Gbb mbH): Das vom ESF kofinanzierte Projekt
dient der Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit von Jugendlichen mit
Migrationshintergrund. Jugendliche Migrantinnen und Migranten bekommen
hier die Möglichkeit, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und sich
fundierte Kenntnisse in Mathematik oder Sozialkunde anzueignen.
Rückfragen: Stephan Schulz
Telefon: 9013-4718
