Smart-City-Projekte weltweit auf dem Vormarsch
09.07.2010
Smart-City-Projekte weltweit auf dem Vormarsch
Der MÜNCHNER KREIS zeigt große Potenziale für eine nachhaltige Organisation unserer Städte: Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) können die Abläufe und Dienstleistungen unserer Städte effizienter gestalten und gleichzeitig die Lebensqualität deutlich erhöhen.
Smart-City-Projekte umfassen alle Aspekte des urbanen Lebens
- von der Energieversorgung über die Verkehrssteuerung, die Logistik, den
Umweltschutz bis zur Gesundheitsversorgung. Auch die Modernisierung der
Verwaltungen und der Bildungsangebote vom Kindergarten bis zur Universität
verbessern die Qualität des Zusammenlebens in den Metropolen. Der MÜNCHNER
KREIS und Fraunhofer FOKUS haben auf einer Konferenz mit rund 120 Teilnehmern
aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gezeigt, wie sich Städte und Gemeinden
zu ‚Smart Cities' entwickeln können und welche Auswirkungen sich daraus für die
Bewohner, aber auch für die Wirtschaft und die öffentliche Hand ergeben.
„Deutschland ist als Wirtschaftsregion an dem Thema aus zwei Gründen
interessiert. Zum einen braucht unser Land selbst exzellente, smarte
Infrastrukturen in Städten und Regionen, um die Trends Globalisierung und
Verstädterung zu bewältigen. Und genauso strategisch wichtig ist es für das
Hightech-Land Deutschland, dass sich unsere Industrie auf diesem wichtigen
Innovationsfeld auch im Hinblick auf den Export smarter Lösungen bestens
positioniert", so Prof. Jörg Eberspächer, Vorstand des MÜNCHNER KREISES.
Eine intelligente Stadt ist durch die Integration bislang getrennter Ver- und
Entsorgungssysteme gekennzeichnet. Die weitgehend statischen
Stadtinfrastrukturen werden durch Sensorik, Vernetzung und Mobilkommunikation
beobachtbar und bewertbar - und sie können im Ergebnis effizienter genutzt
werden. „Die Stadt von morgen wird verstanden als Stadt mit einer
intelligenten, integrierten und vernetzten Infrastruktur. Damit werden erstens
Entscheidungsprozesse - beispielsweise zur Verkehrsführung - in der Stadt
effektiv unterstützt. Zweitens lassen sich die städtischen Daten zuverlässig
interpretieren und Analysen und Vorhersagen ableiten. Und drittens können mit
einer vernetzten IKT-Infrastruktur sichere und effiziente Dienstleistungen für
den Bürger, die Wirtschaft und die Stadt erbracht werden", sagte Prof. Ina
Schieferdecker vom Fraunhofer Institut FOKUS.
Dass Smart-City-Projekte keine Visionen sind, sondern ganz reale Lösungsansätze
bieten, zeigen die auf der Konferenz vorgestellten Praxisbeispiele. Hierzu
gehören die „T-City Friedrichshafen", „Siemens Liveable Cities" oder „IBM Smart
Cities for a Smarter Planet". Zu den internationalen Smart-City-Projekten
gehören „Wien - Modellstadt für Mobilität", die „Ubiquitous City" in
Kalifornien, das Projekt „Building Next Generation Cities" in Korea und die
„Open Data Initiative" in Großbritannien.
Auf die Veränderungen im Selbstverständnis öffentlicher Verwaltungen und
Versorger ging Franz-Reinhard Habbel, Sprecher des Deutschen Städte- und
Gemeindebundes, ein: „Städte werden sich zu Service Providern entwickeln. Eine
ganzheitliche Kundenbeziehung steht dabei im Vordergrund. Dies könnte einen
neuen Ansatz auch für die Stadtwerke bedeuten". So wird nicht zuletzt von der
Wirtschaftlichkeit der Projekte abhängen, ob ‚Smart Cities' sich weltweit
durchsetzen. Für die städtischen Verwaltungen wie für die Partner der
beteiligten Industrien besteht eine wesentliche Aufgabe darin, neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Investitionen in intelligente Städte
lohnenswert machen.
Der wissenschaftliche Leiter der Konferenz, Josef Lorenz von Nokia Siemens
Networks, sagte: „Allen derzeitigen Projekten gemein sind die enormen
Potenziale für eine deutliche Effizienzsteigerung und damit für Nachhaltigkeit
in den jeweiligen Metropolen. Der Schlüssel hierfür liegt letztendlich immer in
der Querschnittsfunktion der IKT, die die verschiedenen Aspekte des urbanen
Lebens intelligent orchestrieren. Damit ist allerdings gleichzeitig die größte
Herausforderung genannt, der sich die Projektteams gegenüber sehen. Denn
‚smart' ist die Stadt erst dann, wenn es gelingt, die Interessen aller
Beteiligten in der Umsetzung der jeweiligen IKT-Strategie angemessen zu
berücksichtigen. Dass dies hervorragend gelingen kann, zeigen die zahlreichen
erfolgreichen Projekte weltweit".
Über den Münchner Kreis:
Der Münchner Kreis ist eine gemeinnützige übernationale Vereinigung für
Kommunikationsforschung. An der Nahtstelle von Politik, Wissenschaft,
Wirtschaft und Medien befasst er sich mit Fragen der Technologie, der
Gesellschaft, der Ökonomie und der Regulierung im Bereich von Informations- und
Kommunikationstechniken sowie der Medien. Er begleitet und fördert die
Entwicklung der Informationsgesellschaft in verantwortungsvoller Weise, und
wirkt an der Verbesserung der Rahmenbedingungen durch wissenschaftlich
qualifizierte Beiträge und sachlichen Dialog konstruktiv mit.
www.muenchner-kreis.de
Über Fraunhofer FOKUS:
Fraunhofer FOKUS, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme,
entwickelt und erforscht am Standort Berlin Kommunikations- und
Informationstechnologien. Im Zentrum der Forschungsaktivitäten steht die
Entwicklung von IT-Infrastrukturen und Netzwerken zur domain- und
organisationsübergreifenden Kommunikation. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung
stellt Fraunhofer FOKUS einen bedeutenden IT-Forschungspartner für die
Telekommunikations-, Automobil- und Medienindustrie sowie für die öffentliche
Verwaltung. Auf wissenschaftlicher Ebene gilt Fraunhofer FOKUS als renommierter
Kooperationspartner in Forschungsprogrammen der Europäischen Kommission sowie
nationaler Fördergeber.
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