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Keine rosigen Zeiten für Auszubildende

17.08.2010


Keine rosigen Zeiten für Auszubildende: DGB stellt seinen "5. Ausbildungsreport" Berlin-Brandenburg vor

Vom: 17.08.2010  - PE auch hier  zu lesen 

 

Angesichts der klaffenden Fachkräftelücke, die es auch in Berlin und Brandenburg gibt, müssten es rosige Zeiten für Auszubildende sein. Doch die Realität sieht anders aus. Jede/r vierte Auszubildende muss während ihrer/seiner Ausbildung ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben; jede/r dritte Jugendliche klagt über zu viele Überstunden und 30 Prozent der Befragten sind generell mit der Ausbildungsqualität unzufrieden. Zumal die Übernahmesituation katastrophal aussieht. Lediglich 26 Prozent der Azubis sehen eine Berufsperspektive in ihrem Ausbildungsbetrieb. Und diese ist nicht selten befristet.

Diese bitteren Ergebnisse brachte der „5. Ausbildungsreport der DGB-Jugend" zutage. Darin wurden die Meinungen und Informationen von 2.189 Befragten ausgewertet. „Das Ergebnis zeigt, die Unternehmen müssen mehr auf die Qualität der Ausbildung achten und dafür Sorge tragen, dass die jungen Menschen im erlernten Beruf auch einen Baustein für ihre Lebensplanung sehen", stellte Doro Zinke, Vorsitzende des DGB, Bezirk Berlin-Brandenburg anlässlich der Präsentation des Reports fest.

Gerade einmal 24 Prozent der Betriebe in der Region bilden noch aus. Und obwohl die Zahl der Schulabgänger zurückgehe, bleibe das Angebot an Ausbildungsplätzen mangelhaft. „Es ist schon ärgerlich und in keinem Fall hinnehmbar, wie sich Arbeitgebervertreter diesbezüglich verhalten, indem sie behaupten es gäbe keine geeigneten Bewerber. Es ist ein nicht nachvollziehbarer Hohn für die Betroffenen." so Zinke. Neben rd. 7000 Jugendlichen, die die sog. Altnachfrage bilden (Jugendliche, die in den vergangenen Jahre keinen Ausbildungsplatz fanden), gibt es in Berlin und Brandenburg 120.000 junge Menschen zwischen 20 und 29 Jahren ohne berufliche Qualifikation. Die DGB-Vorsitzende erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderungen nach Übernahme von Auszubildenden, einer Mindestausbildungsvergütung von 500 Euro im Monat und einer Verbesserung der Ausbildungsqualität. Der Report habe aber auch gezeigt, überall wo Betriebsräte in den Unternehmen existierten, steige auch die Qualität der Ausbildung.

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