Zum Seitenanfang Druckversion  

Herausforderung Arbeitsmarkt

25.08.2010

 

Herausforderung Arbeitsmarkt

 

Bilanz und Instrumente für mehr Beschäftigung in Berlin und Brandenburg

 

 Vorgelegt beim Pressegespräch am 24.08.2010

 

Die UVB hat mit dem vorliegenden Papier ein umfassendes Konzept zur Fachkräftesicherung und Reduzierung der Arbeitslosigkeit in der Region Berlin-Brandenburg vorgelegt. Auf der Grundlage einer ausführlichen Arbeitsmarktbilanzsind darin die zentralen Handlungsfelder und die notwendigen Instrumente definiert.

 

Das Papier beschreibt in seinen Zielen:

1. die Herausforderungen für Politik und Wirtschaft,

2. es formuliert die Forderungen an die Politik,

3. zeigt auf, welchen Beitrag die Betriebe leisten können und

4. in welcher Form sie dabei von Verbänden und Personaldienstleistern unterstützt

werden.

 

Inhalt

 

I. Einordnung

II. Arbeitsmarktbilanz

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Vollzeit- und Teilzeitarbeitsplätze

Arbeitslosigkeit

Grundsicherung, Erwerbstätige Arbeitslosengeld II Bezieher

Zeitarbeit

III Instrumente für mehr Beschäftigung in Berlin und Brandenburg

Berufs- und Studienorientierung

Berufsvorbereitung

Ausbildung

Studium

Weiterbildung von Beschäftigten

Qualifizierung von Arbeitslosen

Sozial- und familienpolitische Maßnahmen

Integration Menschen mit Migrationshintergrund

Zuwanderung

 

 

 

 

I Einordnung

 

Der Arbeitsmarkt der Länder Berlin und Brandenburg ist in den zurückliegenden Jahren deutlich vorangekommen. Wichtige Beschäftigungsindikatoren in der Region haben sich verbessert. Durch höhere Wachstumsraten waren die Unternehmen in der Lage, zusätzliche Beschäftigung zu schaffen.

 

In den zurückliegenden fünf Jahren, also im Zeitraum von März 2005 bis Mai 2010, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin-Brandenburg um rund 150.000 angestiegen. In Berlin betrug der Zuwachs 94.133 Beschäftigte, in Brandenburg 55.161.

 

 Es sind sowohl zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze wie auch Teilzeitarbeitsplätze entstanden. Die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze ist dabei absolut stärker gestiegen als die Zahl der Teilzeitarbeitsplätze.

 

Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat ab Ende 2008 auch die Unternehmen in der Region vor große Herausforderungen gestellt. Während beispielsweise die Umsatzzahlen in der Industrie 2009 teils im zweistelligen Bereich unter Vorjahresniveau lagen, haben die Unternehmen mit großer Verantwortung gehandelt und insbesondere die Stammbelegschaften weitgehend gehalten.

 

Entgegen der Präsenz in der öffentlichen Diskussion bleibt die Zeitarbeit in der Praxis eher eine Randerscheinung. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beträgt nur rund 2%. Für die Beschäftigten ist die Zeitarbeit vielfach eine Brücke aus der Arbeitslosigkeit.

 

Dank der Beschäftigungszuwächse ist in den zurückliegenden Jahren in der Region auch die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote Brandenburgs ist auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken.

 

Trotz der erreichten Fortschritte ist die Arbeitslosigkeit in der Region aber nach wie vor erheblich zu hoch. Dies gilt insbesondere für das Land Berlin, das im Juli 2010 mit einer Arbeitslosenquote von 13,6 Prozent auf den letzten Platz im Bundesländervergleich zurückgefallen ist. In Brandenburg betrug die Arbeitslosenquote 10,7%. Um die aktuelle (Juli 2010) bundesweite Arbeitslosenquote von 7,6% zu erreichen, müssten in Berlin rund 102.000 Arbeitslose eine Arbeit aufnehmen, in Brandenburg rund 42.000. Um die Lücke zu schließen, müssten in der Region also rund 144.000 Arbeitslose in Beschäftigung gelangen.

 

Trotz der in den letzten Jahren erzielten Beschäftigungszuwächse und der Rückgänge der Arbeitslosigkeit insgesamt, ist die strukturell verfestigte Arbeitslosigkeit (3Jahre und länger arbeitslos) weiter angestiegen. Diese Entwicklung ist meist mit geringer Qualifikation der Betroffenen verbunden und bleibt eine der großen Herausforderungen am regionalen Arbeitsmarkt.

 

Die größte Herausforderung stellt der demografische Wandel dar, der zukünftig die Fachkräfteverfügbarkeit spürbar einengen wird. Für die Unternehmen ist das eine entscheidende Entwicklung, weil „Kluge Köpfe" wichtige Impulsgeber für Innovationen und für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sind. Doch während es bereits heute in manchen Branchen an qualifiziertem Nachwuchs mangelt, gibt es zugleich viele Arbeitslose, die über die nachgefragten Qualifikationen nicht verfügen.

 

Es muss eine der zentralen Aufgaben der Arbeitsmarktpolitik sein, diesen ‚Mismatch' durch Qualifizierung aufzuheben, den Fachkräftebedarf zu sichern und damit auch der strukturellen Verfestigung von Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.

 

 

Hierzu muss die Arbeitsmarktpolitik die richtigen Weichen stellen. Dazu gehören insbesondere zielführende Ausrichtungen in der

 

 

Berlin und Brandenburg wachsen immer weiter zu einer gemeinsamen Arbeits- und Ausbildungsmarktregion zusammen. Die Arbeitsmarktpolitik muss daher aus einem Guss erfolgen, die arbeitsmarktpolitischen Instrumente müssen zwischen den beiden Ländern eng abgestimmt sein.

 

Eine weitere positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt zudem voraus, dass die Wirtschaft in der Region einen nachhaltigen, überdurchschnittlichen Wachstumspfad erreicht. Die im Ländervergleich erfreulichen Entwicklungen der zurückliegenden Jahre dürfen nicht täuschen. Neben der Verstetigung der zuletzt stark gewachsenen Bereiche wie z.B. Tourismus und Gesundheitswirtschaft, müssen vor allem die Industrie sowie wissensbasierte, unternehmensnahe Dienstleistungen durch stetig verbesserte Rahmenbedingungen weiter gestärkt werden.

 

Neue Arbeitsplätze in diesen Bereichen erfordern Fachkräfte, Qualifizierung ist hierzu ein wichtiger Schlüssel. Wenn die hier ansässigen Unternehmen die Potenziale auch in den wertschöpfungsstarken industriellen Zukunftsfeldern des 21. Jahrhunderts entfalten können, etwa in den Bereichen Energie, Mobilität, Medizintechnik, Ressourceneffizienz, dann bestehen auch gute Aussichten, beim weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit durch neue Beschäftigung voranzukommen.

 

 

Hier das Papier im Volltext zum Download (31 Seiten) : 

http://www.uvb-online.de/uvb/leistungen/arbeitsmarkt/positionen/20100824Thesenpapier24August2010-mitMatrix.pdf

 

--------------- 

 

Mehr Beschäftigte in der Region  - Berliner Arbeitsmarkt bleibt aber Schlusslicht

Der Tagesspiegel, 25.8.2010

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/mehr-beschaeftigte-in-der-region-berliner-arbeitsmarkt-bleibt-aber-schlusslicht/1910610.html

 

Neue Impulse am Berliner Arbeitsmarkt  gefordert -

Berliner Morgenpost, 25.8.2010

http://www.morgenpost.de/printarchiv/wirtschaft/article1382710/Neue-Impulse-am-Arbeitsmarkt-gefordert.html

 

 


 

Zum Seitenanfang Druckversion   Zum Seitenanfang  Zum Seitenanfang 
oben