Bildung und Prävention sind die Schlüssel zu globaler Gesundheit
15.10.2010
Bildung und Prävention sind die Schlüssel zu globaler Gesundheit
2. World Health Summit endete gestern in Berlin
3. World Health Summit im Oktober 2011 in Berlin
Berlin, 14. Oktober 2010 - Auf dem zweiten Weltgesundheitsgipfel, der gestern in Berlin seinen Abschluss fand, haben sich vier Tage lang mehr als 1200 Menschen aus über 70 Nationen versammelt, um über globale Gesundheitsthemen zu diskutieren. Führende Persönlichkeiten sowie Experten aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft sind sich einig: Medizinische Herausforderungen und Gesundheitsversorgung unterliegen weltweit gewaltigen und rasanten Veränderungen. Der Gipfel hat nach Einschätzung aller Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur sektorenübergreifenden Zusammenarbeit und Strategiebildung geleistet. Detlev Ganten, Präsident und Initiator des World Health Summit, betonte, die Zunahme chronischer Erkrankungen sei drastisch und erlaube keinen Aufschub. Dazu zählen auch psychische Erkrankungen: Suizide gehören zu den führenden Todesursachen in jüngeren Altersgruppen, so Thomas Insel, Direktor des US National Institute of Mental Health und hob die Bedeutung nationaler Aufklärungskampagnen hervor. „Gesundheit erfordert internationale Anstrengungen", unterstrich auch Jorge Sampaio, ehemaliger portugiesischer Staatspräsident und Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs zur Tuberkulosebekämpfung, der auf dem Weltgesundheitsgipfel die neue Kampagne der WHO zum weltweiten Kampf gegen Tuberkulose vorstellte. „Verbesserung der globalen Gesundheitsversorgung bedeutet auch Verhaltensänderung des Einzelnen. Dafür entwickeln wir ebenso Konzepte", erklärte Steve Wesselingh, Medizindekan der Monash Universität Melbourne und Co-Präsident des World Health Summit 2011. Der serbische Gesundheitsminister Tomica Milosavljevic wies auf die negativen Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise für die in Entwicklung befindlichen Gesundheitssysteme im Süd-Osten Europas hin und betonte die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen den Staaten West- und Osteuropas. Charité-Vorstandsvorsitzender Karl M. Einhäupl hob die Bedeutung Berlins als Stadt der Wissenschaft und Politik für den internationalen Austausch in gesundheitsstrategischen Fragen hervor.
Transition, Translation, Transformation lautete das Leitmotiv des World Health Summit 2010. Die Teilnehmer des Gipfels debattierten in zahlreichen Diskussionsforen unter anderem zu den Themen Senkung der Kindersterblichkeit und Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern, Anstieg chronischer Krankheiten in Industrie- und Entwicklungsländern, Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, Entwicklung und Finanzierung der Gesundheitssysteme, Zukunft der Gesundheitsversorgung in Megacities sowie den Einsatz von Informations- und Mobiltechnologien im Forschungs- und Gesundheitssektor, etwa zur Versorgung der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Dies sind einige der zentralen Botschaften („Key Messages"), die die internationalen Vertreterinnen und Vertreter auf dem Gipfel formulierten:
- Bildung ist grundlegend für die Verbesserung der Gesundheit.
- Prävention ist überlebenswichtig für unsere Gesundheitssysteme.
- Die rasante Zunahme vermeidbarer chronischer Erkrankungen in Industrie- wie in Entwicklungs- und Schwellenländern erschwert das Erreichen der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) bis 2015. Nur koordinierte Zusammenarbeit zwischen Industrie, akademischer Forschung und Politik kann zu einer Trendwende beitragen.
- Die Entwicklung von Forschungs- und Ausbildungskapazität in einkommensschwachen Regionen, aber auch Entwicklungsprogramme, wie beispielsweise Produktentwicklungspartnerschaften sind entscheidende Erfolgsfaktoren.
Weitere Ergebnisse des World Health Summit 2010 (Key Messages) finden Sie anbei (englisch).
Weitere Informationen unter www.worldhealthsummit.org
Media & Press Office
Office World Health Summit
Tel.: + 49 30 97 00 48 33
Fax: + 49 30 97 00 48 34
Email: media@worldhealthsummit.org